Neuer Themenbereich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, liebe Videofreunde


    Wir haben uns überlegt, dass dieses Thema besonders interessieren könnte, also hab' ich mal diesen Themenbereich eingerichtet.


    Also, denn mal los, erwartet aber nicht von mir, dass ich DER grosse Zampano in diesem Thema bin.


    Mit freundlichen Grüssen
    Edi

    Freundlichkeit ist ansteckend


    Wenn die Trümmer des Flugzeuges in der Pistenachse liegen und der Pilot aus eigener Kraft im Restaurant ein Bier bestellen kann, ist die Landung als gelungen zu betrachten. :feixen:

    • Offizieller Beitrag

    Hi Herbie


    Danke für Deine guten Wünsche. :bia:
    Werde mir Mühe geben...und sicher auch haben. :wink:


    Andererseits ist ja ein Moderator nicht in erster Linie dazu da, um zu Allem seinen Senf dazuzugeben.


    Interessieren tut's mich aber schon.


    Findet
    Edi

  • Hallo Edi,
    prima Idee mit dem separaten Unterforum zu diesem Thema. Da entkrampfen sich sicher manche Diskussionen, denn nun lässt sich das Handwerk von der Kunst einwandfrei trennen und beides hat dem ihm zustehenden Platz.
    Hier schaue ich mit Sichertheit immer rein,
    verspricht Hans

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank, Hans, eigentlich wärst ja DU der Mann der Stunde. :wink:
    Du wirst sicher auch manchen guten Tip in der Hinterhand haben, wie auch Deine Kids von SFK.
    Also, gegen Hilfe habe ich sicher nichts.


    In diesem Sinne, mit liebem Gruss
    Edi

  • Hallo,
    im Bücherregal an meinem Schnittplatz steht ein Fachbuch über Dramaturgie des Film-(Video-)schnitts. Es ist eines von bestimmt hunderten, die es dazu gibt - und es hat 770 Seiten. Wenn wir alles, was da niedergeschrieben ist, durchgekaut und verstanden haben, sind wir Top-Experten ;-)))


    Aber die Idee, mal wieder ein wenig über das wirkliche "Filmemachen" zu sprechen, finde ich super. Ich fang einfach mal an:
    Mir fällt immer wieder auf, daß viele unserer Filme sozusagen "stark" anfangen mit wirbelnden 3D-Logos und monumentalen Titelsequenzen, dann die erste Minute noch einen aufwändigen Schnitt erkennen lassen, und dann mehr und mehr absacken, sei es nun wegen fehlender Lust, fehlender Zeit oder fehlenden Ideen. Und am Schluß wird dann irgendwann einfach nach schwarz ausgeblendet und die Musik auf null gezogen.


    Mein Tipp Nr.1:
    Gemächlich anfangen - eher etwas zurückhaltend, und im weiteren Verlauf nach und nach eine Steigerung einbauen. Und viel Wert auf den Abschluß des Films legen - der bleibt dem Zuschauer am besten in Erinnerung.
    Was meint Ihr dazu?
    Gruss Wiro

  • Hallo vom Hochrhein


    Ich bin begeistert! Schön das mal nicht der schnellste Rechner, die neuste Camera oder das beste Schnittprogramm im Vordergrund steht.
    Ich bemühe mich eigendlich schon seit dem Anfang meiner Filmerei das Augenmerk auf einen handwerklich sauber gemachten Film zu haben. Leider sieht das im Nachhinein nach ein paar Jahren dann oft anders aus.
    Helfer sind diverse Fachbücher zu den entsprechenden Bereichen wie Reisefilmen oder die Filmtips von Ulrich Vielmuth. Auch das kleine Büchlein von Dushan Wegner,, Der VideoJournalist,, ist eine prima Hilfe.Im Laufe der
    Jahre hat man dann auch so etwas wie ,,seinen,, Stil entwickelt, bestimmte Sachen anzugehen. Meine Frauchn schaut mich manchmal ungläubig an wenn ich in der 2.Urlaubswoche,, das wird der Anfang für diesen Film,, von mir gebe. Will damit sagen, Filmen ist Kopfarbeit. Freue mich schon auf viele gute Tipps und Ideen zu diesen Tema.


    Mit besten Grüssen
    Günther

    • Offizieller Beitrag

    Hi Wiro


    Grundsätzlich gebe ich Dir auf jeden Fall Recht. Wenn ein Film aber dann bis zum Schluss mit handwerklich guter Arbeit aufwartet, darf meines Erachtens am Anfang auch etwas geblufft werden (ich ahne was Du ansprichst :wink: ).


    Was mich da eher stört, sind die manchmal unzähligen Trickblenden, die eher sinnentstellend, denn sinnvoll sind. Da wird teilweise nach dem Motto verfahren, was das Schnittprogramm bietet, das wird wird eingebaut. Da rollen sich mir manchmal die Zehennägel auf.


    Günther
    Freut mich, dass Du begeistert bist. Dies war auch unsere Absicht. :wink:
    Was nützt eine noch so schnelle Ausrüstung, wenn dann einfach, nur schneller, Müll rauskommt. :wink:


    Mit freundlichen Grüssen
    Edi

    • Offizieller Beitrag

    Moin Wiro,
    tja ich sehe das ein wenig anders, weil der Anfang und das Ende sind die Punkte wo man sich austoben kann und darf, man kann schlecht Pyramiden 3d einfliegen lassen. Lege ich ein DVD im Bekanntenkreis auf, dann läßt ein "monumentaler" Anfang erstmal die Geräuschkulisse verstummen und bereitet den Weg für den Film.
    Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Dann aber auch bitte nicht gegen schwarz ausblenden am Ende. Aber ich spreche hier von einem Reisevideo, keinem Spielfilm, da gebe ich Dir Recht.


    Tip 2:
    So abgedroschen wie es sich es anhört, bei einem Reisevideo gehören auch simple Karten dazu. Simple Karten, die nicht detailüberfrachtet sind, damit der Zuschauer weiß, wo er ist, hoffentlich.
    Gruß
    Ulrich

  • :headbanger: Juhu - wir sind schon mittendrin :headbanger:
    Das freut mich aber!!!!!
    Ich glaube, als erste Überlegung sollte erst mal stehen, was ich überhaupt machen will:
    - einen Reisebericht
    - eine Reportage
    - Impressionen
    - eine Glosse
    etc.
    Die zweite Überlegung sollte oder muss dann der Zielgruppe gelten, z.B. nimmt es Tante Frieda im Film fürs Familienarchiv übel, wenn sie darin nicht "stattfindet", ist das Ganze für die breite Öffentlichkeit, könnte Tante Frieda eher stören :))


    Dritte Überlegung: Was gibt mein Rohmaterial wirklich her? Pompöse Titel und gewaltiger Sound zu zittrigen Bildchen ... naja.


    usw. usw.


    Mein Vorschlag wäre der: Vielleicht können wir an einem Beispiel mal sowas "durchkauen" - ohne dass da einer was übel nimmt. Mach ich mit meinen Kids auch so.


    Letztlich: 3 x unterstrichen: Blendenorgien sind ein Greuel!!!!! Da gerade Schnittanfänger auf ihrer Entdeckungstour durch ein diverses Programm sich fast zwangsläufig in dieselben erst einmal verlieben, lasse ich mir immer begründen, warum kein Assemblerschnitt eingesetzt wird und dafür ein weicher Übergang. ( Die größte "Schande" ist dann zugeben zu müssen, dass der wegen Filmfehlern nicht geht... :)) )


    Wir haben also alle zusammen genügend Stoff. ich freu mich drauf!
    Hans


    Einmal editiert, zuletzt von SFK ()

  • Hallo Edi
    Ist echt gut sich von der endlosen Techniklastigkeit etwas zu lösen!, :bounce:
    'Dramaturgie' ist ev. ein etwas grosses Wort.
    Ich hoffe, dass hier praktische Tips im Umgang mit Film im Hobbybereich diskutiert werden, wie z.B. was macht eigentlich einen Film aus?, auf was muss ich achten bei der Aufnahme, Schnitt, Vertonung, Vorführung? (spontan kommt mir hier der 'alte' Begriff vom roten Faden in den Sinn).
    Wir Hobbyfilmer haben gegenüber dem Profi fast alle Freiheiten, vom Spontanfilm bis zum geplanten Filmevent. Nutzen wir diese!!
    Es macht echt sehr viel Spass diesen Freiraum filmisch auszuloten!
    Ich habs heute Morgen wieder erleben dürfen, wie sich eine Schulklasse - mit Szenenapplaus mitten in der Vorführung - über meinen Film freute, den ich mit ihnen im letzten Februar, in einem Langlauflager im Engadin, bei minus 22 Grad C, spontan aufgenommen habe. Das ist doch ein Aufsteller, vor allem wenn man bedenkt, dass jede und jeder die 'Schinderei' auf den Langlaufski's unfreiwillig auf sich nehmen musste.


    Schöne Grüsse


    Erich

  • Hallo Zusammen,


    ich freue mich, das dieses Unterforum für den kreative Bereich gedacht ist. Das witzige dabei ist, dass ich erst vor ein paar Tagen zufälligerweise einen alten Thread mit Wünschen fürs neue Jahr gelesen habe und genau dieses sich Wiro gewünscht hat.
    mal wieder mehr über die kreative Seite des Filmens zu sprechen, anstatt über die Technik


    Ich freue mich schon über viele viele Anregungen.


    Grüße vom unkreativen Marwin (der aber gerne kreativ wäre)

    Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche die scheitern.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Erich


    Stimmt, ist ein grosses Wort, aber heisst nun mal so. :wink:


    Applaus ist natürlich das Schönste, was sich ein Videoamateur wünschen kann.


    Marwin


    Zitat

    (der aber gerne kreativ wäre)

    Vielleicht macht Dich in ein paar Monaten das aktive Mitmachen in diesem Themenbereich kreativ. :wink:


    Mit freundlichen Grüssen
    Edi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo an Alle,


    das ist wirklich mal ein echt interessantes Themengebiet.


    Zu den bereits von Wiro und Günther angesprochenen Büchern würde ich als Buchempfehlung noch "Erfolgsfilme mit der richtigen Dramaturgie" von Werner van Appeldorn zufügen. Mit 176 Seiten noch moderat und sehr interessant zu lesen.


    Tja,.. das ist in der Tat so eine Sache mit der Dramaturgie,.... verschieße ich mein Pulver schon gleich zu Anfang, oder warte ich bis zum Schluss oder gebe ich immer häppchenweise Spannungselemente hinzu?
    Wenn ich mal mein Fachgebiet Wahrnehmungspsychologie raushängen lassen darf, so unterliegen wir Menschen gewissen Gesetzmäßigkeiten, auch was solche Dinge angeht.
    Soll heißen, Dramaturgie bedeutet eine Geschichte in sog. Spannungsbögen zu teilen, es muss immer wieder Phasen der Spannung, aber auch immer wieder solche der Entspannung geben.
    Sowohl zu viel als auch zu wenig vom einen oder Anderen lassen den Zuschauer schnell in Richtung Fernbedienung schielen (das ist so mein Indikator,.... ich überlege immer, wenn jemand Fremdes meinen Beitrag im Fernsehen sehen würde, ab wann greift er zur Fernbedienung und fängt an weiter zu zappen).


    Da gibt es 'ne Menge Psychologen, die Studien zu diesem Thema betrieben haben und dabei kam wahrhaftig eine "Lehrbuchdramaturgie" heraus, mit der reproduzierbar dramaturgisch erfolgreiche Filme produziert werden,...... (wie sie auch im o.g. Buch mehr oder weniger präsentiert wird)
    könnte man meinen,....
    Leider aber ist es doch so, dass wenn man sich die ganzen neueren Fernsehproduktionen ansieht, irgendwie alle nach dem gleichen Schema ablaufen und damit wunderprächtig vorausschaubar werden,... und schon zappe ich wieder.
    Geht's nur mir so?
    Viele Fernsehfilme mag ich schon gar nicht mehr sehen, weil man genau weiß, was gleich passiert,..... Anfangsgeschichte, einige Nebenstorys, zum letzten Drittel hin wirds ganz ergreifend, Handlung mit Hauptperson am Boden, Happy End absolut in Frage gestellt, alles am Ende, dann die große Wende und Friede Freude Eierkuchen...
    Nichts Neues, nichts unverhergesehenes, einfach nur normaldoof :wink:
    Leider gilt das nicht nur für Filme, sondern auch für Reportagen und Dokumentationen.
    Schaut mal eine Zeitlang Galileo oder die Reportagen auf N24 (sind die Gleichen) Auch hier findet man immer und überall das gleiche Prinzip und Schema des "Story Telling"


    Also heißt für mich Dramaturgie:
    Schöne und ergreifende Bilder zu zeigen. Die richtige Bildauswahl ist der erste Weg zum spannenden Film. Die Bilder müssen fesseln,... ich darf gar nicht an die Fernbedienung auch nur denken, weil ich viel zu gespannt darauf bin, mehr von diesen Bildern zu sehen.
    Dann die Geschichte..... Ich versuche selbst bei Urlaubsfilmen nicht einfach nur eine Aneinanderreihung von Bildern zu zeigen, sondern kleine Geschichte zu erzählen.
    Muss ja kein Spielfilm sein, einfach nur eine kleine Geschichte.


    So haben wir z.B. mal bei einem Urlaub auf Korfu nach einem kleinen verlassenen Geisterdorf in den Bergen gesucht.
    Zunächst fing die Geschichte lustig an, wir haben versucht das Dorf zu erreichen, erst mit dem Auto, zu schlechte Straße, Abbruch,.. dann zu Fuß,... zu weit, Abbruch, aber dann mit dem Geländewagen, weiter und weiter durch die sengende Hitze haben wir uns durchgekämpft :wink:
    Als wir aber da waren, schlug die Stimmung um,... plötzlich sind da Bilder von einem einsamen, verlassenen und von Ruinen geprägten Dorf. Olivenbäume wachsen zwischen den alten Mauern, die einst Häuser waren, Fenstergitter von Pflanzen umrankt.
    Ein total verdorrter alter Baum direkt neben einem jungen Baum in voller Blüte.
    Die alte zerfallene Dorfkirche im hintergrund, fast nur noch eine Fassade, davor der alte Friedhof mit den umgefallenen und gebrochenen Grabsteinen. usw. usw.
    Und alles in der strengen, flimmernden Hitze der Berge...


    Das hatte man nicht erwartet. Der Beitrag fing ja eher amüsant an,.. und plötzlich findet man sich in dieser melancholischen Stimmung wieder, die aber fesselt.
    Erst mal, weil man sie eben nicht erwartet hat und weil es Bilder sind, die man so nicht immer sieht, so surreal,..... und doch voller Detaills und Gegensätze.


    Das ist für mich Dramaturgie, Spannung zu erzeugen über den ganzen Film,... zu überraschen und nach dem nicht Alltäglichen zu suchen.


    Klappt aber auch nicht immer :rolleyes:
    Aber immer noch besser als dieser reporduzierbare Einheitskram der Fernsehsender, oder?


    Viele Grüße,
    Marcus (Ich hatte Euch ja gewarnt,... mich kurz zu fassen ist nicht meine Stärke,.. sorry :rolleyes: )

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

  • Hallo zusammen,


    ich finde es übrigens auch toll, dass es mal nicht um Technik und Systemdateien geht. Klar, ist bei Problemen natürlich wichtig, aber dazu fällt mir nämlich immer so gar nichts ein. :rolleyes:


    Die Gelegenheit beim Titel mal Effekt- oder 3D-mäßig etwas auszuprobieren, was sonst nicht in den Film passt, lasse ich mir auch ungern entgehen. Allerdings habe ich etwas gegen zu langandauernde Titel, es sollte dann schon recht schnell losgehen. Außerdem muss es bei der Bastelei einen inhaltlichen Bezug geben, einfach 3D-Logos herumzuwirbeln, ist auch einfallslos.


    Beim Ende kommt es auf die Art des Filmes an. Beim Reisefilm hat man ja doch den etwas melancholischen Effekt „Abschied vom Land“, „das wars“ und schwarz ausblenden passt eigentlich ganz gut.


    Letztes Jahr habe ich den Abspann unten durchlaufen lassen und zur Aufheiterung drüber leicht verkleinert die lustigsten Szenen abgespielt (ich war auf die Idee gekommen, als ich eine einfach inhaltlich schwer einbauen konnte, aber auch ungern weglassen wollte), das kam super an und war tatsächlich sozusagen ein Highlight zum Schluss. Kommt hier aber drauf an, ob man etwas passendes dabei hat.


    also zu Tipp 1 von Wiro
    Ich mag doch lieber gleich etwas zum munter werden für den Normal-Fernsehzuschauer (das ist keine Filmjury), aber natürlich muss es interessant bleiben bis zum Schluss, dann lieber kürzer.


    zu Tipp 2 von WeiZen
    Da ich selbst immer gern wissen will, wo alles ist, erfahren das auch meine Zuschauer auf einer Karte.


    Hier Tipp 3 von mir:
    Wichtig finde ich außerdem ein einheitliches Farbkonzept bei Titel, Texteinblendungen zwischendurch, Kartenbeschriftungen usw. Das trägt dazu bei, dass es ein „runde Sache“ wird.


    Viele liebe Grüsse
    von Liane :hallo:

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

  • Hi,
    so viel Lesestoff schon nach so kurzer Zeit: Und so viel Gemeinsamkeiten gefunden. Erstaunlich, daß so viele hier doch ähnliche Ideen haben. Die Wirklichlkeit ( jedenfalls meine ) im Erfahren der Werke von Hobbyisten ist so ziemlich genau die selbe wie Wiros. Woran liegts, daß so viele Filme stark nachlassen, Wiro hats ganz gut beschrieben. Was ändert man für sich selbst?
    MeineVorgehensweise: Es dürfen , müssen, sollen aufwendige Titel und Schlussphasen sein, nun nicht gerade 3d Logos, aber etwas was Appetit macht, wie Ulrich sagt, für Ruhe sorgt, der Titel muss den Effekt des ausgehenden Lichts im Kino haben, ohne Werbung....
    Wie ( versuche??) ich die Spannung zu halten? Ich trenne meinen Film ganz strikt in Abschnitte. Diese werden auch ganz strikt einzeln geschnitten.
    Wenn es sich anbietet, machts fast immer, wird der Zuschauer durch eine sachbezogene Animation darauf vorbereitet. Ich hasse Stimmen aus dem off....und hier seht ihr das xyz Münster von abcd. Ich vermeide unterschiedliche Schriften zu verwenden, Texteffekte zu minimieren fällt verdammt schwer, wenn man mit after effects versehen ist.
    Vielleicht gehts Euch ähnlich, es gibt bei jedem Projekt Abschnitte, auf die freue ich mich wie verrückt. Andere sind eher Standard. Ich nehm sie immer wechselseitig vor. So vergeht mir nicht die Lust auf die zweite Hälfte.
    Da ich immer rechtzeitig weiss, wohin es z.B. in den Urlaub geht, sind die Titel, Animationen etc. schon oft in den Wintermonaten fertig.Natürlich mit Karten, Zooms aus dem All auf den Urlaubsort... das mit den Zooms aus dem All werd ich allerdings lassen, nachdem es Google Earth gibt. Hab seit Juni genau 42 Anfragen bekommen wie man denn so etwas macht. Ist das gleiche wie mit Timeramps und mit Reißschwenks...wenn man es überall sieht....
    Dieses Jahr war mal wieder ein Stockholm Ausflug geplant. Da ich die Stadt in- und auswendig kenne, war es ein Gedicht, die tatsächlichen Szenen
    in ein fertiges Konzept einbinden zu können.
    Bevor es ein Roman wird: Ich glaube ich habe noch nicht einen einzelnen Urlaubsfilm nach der Schlußsequenz nicht in schwarz ausgeblendet, da oute ich mich ganz mutig werds auch immer so handhaben, Liane hat beschrieben warum.
    Vorher wird der Zuschauer natürlich schon aufs Ende vorbereitet, Highlights
    angerissen, etc. Die Leute, die schon häufiger dabei waren wissen was los ist, enttäuschte Äußerungen über das nahe Ende, sind der Lohn für die Riesenarbeit.


    Gruß Jörg

  • Hallo Filmemacher,


    „Ein guter Film entsteht im Kopf!“
    „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!“


    Diese beiden Sprüche begleiten mich jetzt 10 Jahre als Amateurfilmer.
    Da heißt für die Praxis:


    1. Jeder Film sollte eine kleine, eigene Story haben, die sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht. Die Idee dazu zu finden ist nicht einfach, aber mit ein bischen Nachdenken findet man schon etwas. Es lohnt sich. Das Rüberbringen der persönlichen Eindrücke fesselt den Zuschauer mehr, als die tollsten Übergangs-Effekte.


    2. Muss man sich beim Schnitt immer fragen, bringt diese Scene den Film im Sinne der Aussage wirklich weiter. Wenn nicht - raus damit, auch wenn man sich oft nur schwer von den Aufnahmen trennen kann.


    3. Der Kommentartext sollte immer Zusatzinformationen zum Bild geben. Bildbeschreibungen sind langweilig und unnötig. Diese drei Regeln lassen sich auf fast jede Art von Film anwenden und sind wichtiger als jedes aufwendige Intro. In 10 Jahren verwende ich trotz Vegas, Premiere, MediaStudioPro und Cool 3D nur einfache Texttitel, benutze meist nur einfache Überblendungen, aber nur da, wo im Film eine Zäsur notwendig ist und blende stets zum Schluss nach Schwarz aus und verzichte auch auf so selbstverliebte Bezeichnungen wie "MovieDet-Fim zeigt" etc. Als Kommunikationsfachmann weiß ich, dass der Zuschauer mit einem aufwendigen, monumentalen Intro in eine Erwartungshaltung gesetzt wird, die der Film hinterher eventuell nicht erfüllen kann. Die Folge ist oft Enttäuschung. Ist doch schade für all die Mühe, die man sich mit einem Film gemacht hat. In meinem Kölner Filmclub habe ich gelernt, wie interessant es für den Zuschauer ist, wenn man eine Geschichte mit dem Film erzählen kann. Und an der Reaktion der Zuschauer lässt sich das bei der Vorführung auch immer wieder ablesen. Darum liebe Videofreunde kann ich mich u. a. dem Posting von Wiro und SFK nur voll und ganz anschließen.
    Ich freue mich auch schon auf das Forumstreffen-Süd und auf die Filme, die wir dann zu sehen bekommen werden.


    Bis dann
    Detlev

    Mehr Lust am Filmen -Sony A7RII + A7S + Fuji X-S10 + Pana FZ2000 + TZ101 + Leica CL + Leica D-Lux + HX99V+20V + YI4K

  • Ich weiß jetzt nicht, ob mich der Eindruck täuscht, aber es scheint wirklich so, dass unter Hobbyfilmern immer noch sehr stark der Einsatz von Effekten, Blenden etc. verbreitet ist. Bei Hochzeitvideos lasse ich mir das ja noch gefallen, aber bei Dokumentarfilmen gefällt mir das irgendwie nicht.


    Ich halte es da viel puristischer. Standard ist der harte Schnitt. Weiche Blenden gibt es, wenn der Szenenwechsel förmlich danach schreit. Bei zeitversetzten Aufnahmen (anderer Tag, anderer Ort) gibt’s in der Regel eine kurze Schwarzblende. Der Vorspann beginnt bei mir in aller Regel auch gleich mit dem Film, wo dann nach und nach ein paar Einblendungen kommen („Ein Film von…“, Titel, ev. Untertitel, Datum). Der Abspann besteht dann manchmal auch aus einer Diashow mit den lustigsten Szenen aus dem Video mit Musikuntermalung.


    Wenn ich da an so wirklich gute Dokumentationen im Fernsehen denke, dann werden dort eigentlich auch sehr selten „Effekte“, Blenden und dergleichen eingesetzt.


    Das wichtigste Argument muss noch immer der Film selbst, der Inhalt bringen. Da habe ich mit ständig wechselnden Bildausschnitten, Perspektiven, Szenenlängen und Zwischenschnitte auch meine Möglichkeiten, einen Film interessant zu gestalten. Nicht zu vergessen, der Videoschnitt selbst. Und natürlich kann auch eine künstlich konstruierte Geschichte dahinter stehen, das hängt aber auch vom Thema ab.


    Wenn ich merke, dass die Zuschauer (ohne große "Effekthascherei") bis zu letzt aufmerksam zusehen, dann bin ich schon zufrieden.


    Mit der Erfahrung macht man viele Dinge bereits intuitiv richtig. Aber ich schaue gerne auch immer wieder über den Tellerrand hinaus bzw. über den Gartenzaun. :wink:


    Gruß
    Josef


    P.S.: Vielleicht sollte man für wichtige Punkte, wie "Vorspann" etc., einen extra Thread starten, sonst wird das alles zu unübersichtlich.

  • Liebe Mitstreiter,
    bin durch das Posting von Jörg drauf gekommen

    Zitat

    Ich hasse Stimmen aus dem off....

    Das war sicher so ein kleiner "Fehdehandschuh" :huahua: , den wir gern aufgreifen sollten, denn wir sind uns sicher alle einig (?), dass es ohne Off nicht geht - aber wie es geht, das ist eben die Frage. Sicher nicht so, wie es Jörg mit Recht an den Pranger gestellt hat.
    Eure Meinung interessiert hoffentlich nicht nur den
    SFK-Vorturner
    ( der mit seinen Kids dafür meist mehr Zeit verwenden muss als für die schönen Bilder )

  • >> OFF TOPIC <<
    Ich finde es ehrlich suuuper, dass sich hier mal die "Uleadianer", "Adobianer", "Canopusianer", "Magixianer" und sonstige "...ianer" an einem Tisch versammeln. Wie sach mär hier inn Sachsän: Briemoa!