Adobe Photoshop Frage

  • ein ehemaliger Arbeitskollege, der sich perfekt mit PS ausgekannt hat, hat mir einmal erzählt, daß er ein Foto durch Interpolation (?) auf eine "bessere" Qualität verändert hat, in dem er dem Foto mehr Pixel spendete.....
    hat irgendjemand eine Idee, wie man das mit Photoshop machen kann??
    danke

    Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens !

  • Hallo Werner,


    das ist ganz einfach.


    Du öffnest das Bild, gehst dann auf Bild -> Bildgröße


    Dort kannst du unter dem Feld Auflösung die Auflösung ändern. Aber erwarte nicht zuviel davon.


    Wenn du weiter unten in der Maske guckst, siehst du auch unter "Bild berechnen mit:" wie er das Bild neu berechnet. Standartmässig steht es dort auf bikubisch und das ist auch gut so :D
    Das ist die beste, aber auch rechenintensivste Berechnung. Aber erwarte nicht zuviel. Informationen, die dem Bild fehlen um eine gute Qualität für z.B. den Druck zu realisieren wirst du damit nicht bekommen.


    Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, das du keine Auflösung höher als 300 dpi benötigst bzw. sich dann das Ergebnis beim Ausdruck im 4-Farbdruck wieder verschlechtert, da zuviele Pixel, also Bildinformationen dafür sorgen, das das Bild "zusuppt".


    Bei Grausstufenbilder kannst du aber auch bis 600 dpi gehen.


    Gruß


    Marwin

    Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche die scheitern.

    Einmal editiert, zuletzt von Marwin ()

  • danke, werd ich gleich mal probieren :hail:

    Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens !

  • Hi,


    die Frage nach der Notwendigkeit von Interpolationen hat schon zu erbitterten Glaubenskriegen geführt. Die eine Fraktion beharrt darauf zu behaupten, jede gute Digitalkamera mit 5-8 MPixel hätte 'von Haus aus' bereits eine so gute Auflösung, daß eine pixelfreie Ausbelichtung in einem guten Fotolabor bis zum Posterformat 75 x 50 cm sichergestellt sei. Die Interpolation wird damit dem Labor überlassen und die Ergebnisse sollen zumindest akzeptabel sein. Mit welcher dpi-Auflösung das Labor aber arbeitet, kann man lediglich vermuten - auf mehr als ~ 200 dpi wird bei der Größe wohl nicht skaliert.


    Die andere Fraktion schwört auf Do It Yourself. Ich selber bevorzuge ebenfalls die volle Kontrolle über mein Bild. Wenn der Ausbelichter eine Auflösung von 300 dpi im Posterformat anbietet, dann möchte ich dies auch sichergestellt sehen. Ich werde ihm also bereits ein 'Negativ' in passender Größe anliefern.


    Eine kleine Rechnung sieht so aus:
    Auflösung der 6 MP-Kamera = 3000 x 2000 Pixel
    Will man 300 dpi ausbelichten, kommst Du damit auf ~ 25.4 x 16.93 cm.
    Bei 300 dpi und Postergröße 75 x 50 cm kommst Du schon auf notwendige 9000 x 6000 Pixel!


    Man kann dies mit Photoshop Bordmitteln machen. Eine bessere Methode hat Fred Miranda mit seinem 'SI Pro v1.1 - Stair Interpolation Plugin' im Angebot. Dies ist eine automatisierte PS Aktion, welche das Maximum aus Photoshops eigenen Möglichkeiten herausholt. Desweiteren gibt es eine weitere Reihe von kommerziellen Programmen, die dies in Form spezialisierter PlugIns in Photoshop (besser) erledigen. Es seien hier 'Genuine Fractals PrintPro 4.0', 'pxl SmartScale' sowie 'Shortcut PhotoZoom Professional' genannt. Ein interessanter Vergleichstest mit noch weiteren Programmen findet sich hier.


    Ich habe mit den oben genannten vier Programmen zumindest Tests an exemplarischen Bildern durchgeführt. Meine persönliche Rangfolge sieht so aus: Mit Abstand an der Spitze 'PhotoZoom Pro', gefolgt von 'Genuine Fractals', 'pxl SmartScale' und 'SI Pro v1.1'. Entschieden habe ich mich dann für 'PhotoZoom Pro', weil ich der festen Überzeugung bin, daß 'selber gemacht' eben doch besser ist, als es dem Labor zu überlassen. Wobei ein Einwand der Kritiker nicht unterschlagen werden soll: Letztendlich kannst Du die 'natürliche' Auflösung des Originals nicht beliebig 'aufpusten'. Pixel, die im Original nicht da sind, kann auch die beste Software nicht dazu erfinden. Das ist sicherlich im Prinzip richtig - trotzdem ist es schon erstaunlich, was eine gute Software noch aus der Sache herausholt :D.


    Viel Spaß bei der Lektüre :D


    ikarus

  • danke für den Tip mit Shortcut Plugin
    habe mir das mal installiert und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden :bigok:

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  • HI,


    >>Bei 300 dpi und Postergröße 75 x 50 cm kommst Du schon auf notwendige 9000 x 6000 Pixel!<<


    und eine Dateigröße von ca. 250 MB. Schaffen das die Ausbelichter?


    Muss es übrigens unbedingt Photoshop sein? Ich habe auf meinem PC Corel PhotoPaint 4, 5 und 10 sowie PcturePublisher 9.


    Lässt sich das Programm PhotoZoom auch in diese Programme als PlugIn einbinden, oder läuft das auch als Stehallein?


    Happy day vom
    Tom

  • Na, na, Tom,


    selbst als Tiff unkomprimiert sind's nicht mehr als schlappe 160 MB. Und wer schickt seine Poster als Tiffs zu Belichter? In sehr, sehr guter JPEG-Qualität kommt man doch schon in realistische Größenordnungen.


    Ja, Photozoom Pro läuft auch als Standalone. Kannst die Bilder als BMP, TIF oder JPG importieren.


    Grüße von


    ike

  • Vielen Dank, Ike.
    Ich habe mir mal die Testseite angesehen und kann deine Favoritenliste nachvollziehen.
    Bei dieser Gelegenhait kann man sich denn auch davon überzeugen, dass ein Mehr an Pixeln nicht auch ein Mehr an Bildinhalt bedeutet. Eine andere Sache ist mir auch aufgefallen, nämlich die "Überschwinger" an den Hell-Dunkelkanten. Die hätte ich eher bei Scharfzeichnern vermutet. Ist wohl sowas wie eine Kombination aus den unterschiedlichen interpolationsalgorithmen ( sind immer welche, auch wenn sie sich manchmal anders nennen, denn sie erzeugen neue Pixel aus den Daten der umliegenden ), und einem Scharfzeichner, damit dieser Effekt nicht zu sehr zu sehen ist.
    Kann man am Besten am Ziffernblatt sehen. Aber das ist nur die halbe Miete, das Printstudio muss einen linearen Belichter haben und auf jede Nachbearbeitung der Bilder verzichten. Das ist m.E. der aufwändigere Teil an der Erstellung eines Bildes.
    Schickt denen mal ein entsättigtes Foto (aber nicht als B/W sondern 24 Bit RGB ).


    E.Z.

  • Hi Ecki,


    Du hast recht. Die Kontrastüberzeichnungen an Kanten und Übergängen sind für mich auch das Hauptbeurteilungskriterium bei den verschiedenen Programmen. Sie hängen sicherlich von der Qualität der Algorithmen und den 'eingebauten' Nachschärfungsmechanismen ab.


    Hier noch mal ein exemplarisches Beispiel:



    Dies ist ein 100% Crop aus einem 3000 x 2000 Pixel Original, aufgepumpt um das Dreifache auf 9000 x 6000.


    Das 'Testbild' war leider bereits JPG und ist daher nicht sooo optimal wie ein RAW-Bild als Ausgangsbild geeignet. Egal - das Ergebnis zeigt trotzdem deutlich die Qualitätsunterschiede. Zugrunde lag bei Photozoom der S-Spline Algorithmus mit 'Generic'-Einstellung und ausgeschalteter Nachschärfung. SI Pro lief mit dem 'Normal'- und 'No sharpening'-Setting basierend auf Photoshops 'Bicubic'-Skalierung.


    Deine Sorge bezüglich der linearen Belichter ist grundlos, da jeder der mir bekannten Dienstleister standardmäßig eine unbeeinflußte Ausbelichtung anbietet. Das klappt auch, wenn man das explizit angibt. Ginge auch gar nicht anders, weil für die Meisten der Hauptvorteil digitaler Fotografie die Verlagerung der 'Dunkelkammerarbeit' an den Heimcomputer darstellt. Da möchte man in der Regel auf ein nachträgliches Verschlimmbessern durch das Fotolabor verzichten.


    Wichtig ist vor allem, den Monitor richtig kalibriert zu haben und sich mit seinem Labor auf einen gemeinsamen Farbraum zu einigen. Da die meisten Labore im sRGB-Farbraum arbeiten, sollte es nicht allzu schwierig sein, ein entsprechendes Profil auf seinem Rechner zu verwenden.


    Grüße von


    ike

  • Tja. Ich hab' da so meine Erfahrungen. Einmal bekam ich Schwarzweiss-Fotos in einer Art Sepia-Färbung.
    Und dann können einige das Photoshop-JPG nicht mehr, sobald "mehrere Durchgänge" angegeben wird. Jetzt bin ich bei XPresslab und zufrieden. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass meine Ansprüche weniger hoch angesiedelt sind.
    Aber über ein schönes Foto freuen, das klappt schon ....


    E.Z.