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Menüs mit Powertools, Teil 2
Menüs mit Powertools, Teil 3
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DVD-Authoring -- ein Erfahrungsbericht mit DVDlab
Teil 1
Da diese famose Forum leider keine Nachrichten >10000 Zeichen gestattet , gibt's das Folgende eben in vier oder fünf Einzeldosen:
ikarus hatte ja schon damit gedroht: Für alle, die es interessiert, gibt's hier noch mal gebündelt, aktualisiert und etwas erweitert die Rezensionen zum Thema 'DVD-Authoring'. Diesem Thema werde ich mich in Zukunft definitiv verstärkt widmen - dieser Beitrag wird deshalb bestimmt nicht der letzte zum Thema gewesen sein. Viel Spaß beim Lesen (hoffentlich ist die geforderte Aufmerksamkeitsschwelle nicht zu hoch und die Klüsen bleiben offen! )
Beitrag 1: DVD-Authoring -- ein Erfahrungsbericht vom 27.02.02
Hi Folks,
hier ein paar Zeilen über erhellende Erfahrungen mit zwei DVD Authoringtools, die allgemein anerkannt und hochgelobt sind. Vielleicht ja für irgendjemanden von Interesse, der die Anschaffung einer entsprechenden Software plant.
Wie bekannt, hat ikarus sich ja bereits ein wenig mit der Herstellung von MiniDVDs befaßt (für 'nen 'richtigen' Brenner ist es, wegen der unterschiedlichen Standards und der noch recht mageren Speicherdichte noch zu früh), die zumindest von der Dateistruktur und vom grundsätzlichen Authoring mit DVDs identisch sind.
Für den privaten Bereich scheinen mir ein paar grundsätzliche Features der Authoringtools von Wichtigkeit zu sein. Dazu gehört die Fähigkeit, eine dem eigentlichen Menü vorangestellte 'First Play'-Datei (entweder 'Movie' oder 'Still') einzurichten. Diese Datei kann entweder selbst dann den Hintergrund für das Menü darstellen, oder aber nach einer bestimmten Zeit zum eigentlichen Menü überleiten (z.B. Startclip, der nach ein paar Sekunden stehenbleibt oder einem anderen Hintergrundbild Platz macht). Menübuttons sollten sich auf diesem Hintergrund frei positionieren lassen und wahlweise ein Symbol darstellen oder ein plakatives Motiv aus dem anwählbaren Kapitel oder Clip. Desweiteren sollte ein Texteditor vorhanden sein, der frei verschiebbare Erläuterungstexte in beliebiger Schriftart und -größe auf der Menüoberfläche gestattet. Die meisten Programme bieten bereits mindestens 36 Buttons auf jeder der meist bis zu 99 (Unter-)menüs (wer's denn braucht). Weitere Profifeatures wie 'Multiangle View', 'Dolby Surround' 'AC3' oder '5.1'-Sound, mehrsprachige Vertonungen und Ähnliches sind eher zuviel des Guten und spielen im Privatbereich sicher nicht die Hauptrolle.
Ich hatte die Gelegenheit, sowohl mit 'Sonic DVDit! PE' wie auch mit Roxios 'VideoPack5' Bekanntschaft machen zu können. Eines gleich vorweg: Selbst wenn ich die (recht umfänglichen) Mittel hätte, diese Tools zu erwerben - ich ließe es!! Beide nehmen für sich in Anspruch, Komplettlösungen zu sein, die von der Eingabe vielfältigster Medien (Video aller Formate, Bilder fast aller Formate) bis zur fertig berechneten und geschriebenen DVD alles unter einem Dach vereinen. Roxio geht sogar noch einen Schritt weiter, und bietet nicht nur Presets für die Berechnung von DVDs, sondern auch für VCDs bzw. SVCDs. Beide beherrschen ebenfalls die Erstellung vom 16:9 Format neben dem 4:3 Standard.
Sonic DVDit! PE verfolgt die Philosophie des 'what you see, is what you get'. Unter einer übersichtlichen Oberfläche ordnet man die einzelnen Menüelemente mittels Drag & Drop in einem Fenster an, welches dem späteren Fernsehbild entspricht. Man kann als 'First Play' sowohl einen Videoclip als auch ein Foto einfügen. Aus einem Fundus mitgelieferter Presets entnimmt man Buttons, die sich mit einzelnen Clips verknüpfen lassen. Man kann eigene Buttons (mit z.B. Photoshop entworfen) und eigene Hintergrundbilder in das Programm übernehmen. Sie liegen aber anschließend nicht mehr als eigenständige Dateien vor, sondern werden in einer DAT-Datei 'verschlossen', und sind damit nur noch umständlich nachträglich editierbar.
Sehr unbefriedigend ist die Positionierung der Buttons auf der Menüoberfläche gelöst. Will man identische Buttons erzeugen, geht das nur, wenn man von dem zuerst erstellten per Kopierfunktion ein 'Clone' herstellt. Nach Einfügen liegt es genau auf dem Elter und kann nun mittels der Cursortasten in den Fluchtlinien horizontal oder vertikal vom Ursprungsbutton verschoben werden. Das ist die einzige Möglichkeit, linienbündig zu arbeiten. Höchst blöde!
Was mich an diesem Programm aber richtig wahnsinnig gemacht hat, ist die Umsetzung der Kapitelmarkenerstellung! Auf Doppelklick in die Timeline soll an einer beliebigen, frei wählbaren Stelle eine Kapitelmarke eingefügt werden können. Wohlgemerkt: SOLL! Ich muß gestehen, ich habe den Mechanismus nicht durchschaut, nach dem mal eine Marke gesetzt wird, mal aber auch nicht! Zudem erfolgt das Setzen der Kapitelmarken nahezu im Blindflug. Eine genaue Positionierung ist unmöglich, weil die entsprechende Stelle des Clips nicht gleichzeitig angezeigt wird(?!). Daß das an der Marke befindliche Bild automatisch einen Button im Menü erzeugt, ist ja gewünscht. Meist trifft aber speziell dieses Bild an der Einsprungstelle nicht genau die Information, die man mit diesem Button transportieren will. D.h., ich brauche eine Möglichkeit, den Einsprungbutton auch mit einem beliebigen anderen Bild aus dem nachfolgenden Kapitel auszustatten. Theoretisch ist diese Möglichkeit bei DVDit! auch vorgesehen - die praktische Umsetzung ist allerdings eine Katastrophe. Auch hier soll man wieder, nachdem man die zu bearbeitende Kapitelmarke markiert hat, mit der Maus an der Stelle des gewünschten Einzelbildes in die Timeline klicken. Etwas schwierig, wenn der Clip nicht analog angezeigt wird. Auch hier tapert man blind in der Timeline rum. Zusätzlich verhält sich diese Funktion recht merkwürdig, da die Bildmarke zwar gesetzt wird, aber grundsätzlich nie an der Stelle, auf die man geklickt hat. Versucht man die Marke dann mit der Maus zu fassen und an die richtige Stelle zu setzen, springt sie nach Loslassen der Maustaste an irgendeinen Punkt der Timeline zurück. Diese, zumindest für mich sehr wichtige Editierfunktion ist also in DVDit! absolut ungenügend und stümperhaft 'gelöst' - setzen, SECHS! Da verliere ich sofort die Lust, weiter zu stümpern, auch wenn das Programm noch so toll und teuer daherkommt. Vor allen Dingen, wenn es eine Alternative gibt, die das alles besser kann.
Zugegebenermaßen ist der eingebaute Texteditor in DVDit! gut. Das kann man von dem in Roxios VideoPack nicht behaupten - es gibt ihn nämlich gar nicht!!! Dafür ist VideoPack mit einer Onlinehilfe ausgestattet, die 62MB umfaßt, animierte Kamerafahrten zur Erläuterung der Programmfunktionen bietet - und einem leider in den entscheidenen Fragen so gut wie nie wirklich weiterhilft. Die Oberfläche des Programms gliedert sich in vier Teile: Und zwar in ein explorerähnliches Fenster, in dem die Mediendateien aus den verschiedenen Ordnern zusammengesammelt werden können. Rechts davon erscheinen die Thumbnails der in den angewählten Ordnern befindlichen Mediendateien. Links unten befindet sich ein Fenster, welches die Menüs, die Clips und auch die Bilddateien in Symbolform anzeigt. Ähnlich einem Ablaufschema werden in diesem Fenster die einzelnen Bestandteile der zu erstellenden DVD durch Pfade verbunden. Diese Pfade lassen sich umfangreich editieren und sind wohl jeder denk- und undenkbaren Verknüpfung der Menüs und Mediendateien gewachsen - wenn man das Schema erst mal durchschaut hat. Das ist mir in der zur Verfügung stehenden kurzen Zeit, bis ich die Geduld mit diesem Programm verloren habe, leider nicht gelungen. In dem unteren rechten Fenster erscheint - je nach dem zu bearbeitenden Arbeitsschritt - entweder ein Diashoweditor, ein Buttoneditor oder eine timelineähnliche Ansicht, in der sich auch die von mir dringend gewünschten Kapitelmarken setzen lassen. Leider ist es mir nicht gelungen, mehr als eine Marke in einem Clip zu setzen. Jeder Versuch, eine zweite Marke zu erstellen, führte zu einem Überschreiben der Ersten. Mag sein, daß ich nicht mehr genug nach einer Lösung gesucht habe - die Hilfe bot sich hier jedenfalls nicht mit einer verständlichen Erklärung an. Wie man diese Kapitelmarke mit einem anderen als dem automatisch gesetzten Bild ausstattet, ist mir auch nicht klargeworden. Dafür ist es aber möglich (im Gegensatz zu DVDit! und meinem noch zu erwähnenden Lieblingstool), die Menübuttons statt mit einem Symbol oder einem Bild alternativ auch mit einem kleinen, automatisch ablaufenden Clip zu belegen.
Leider - und dies ist DAS Riesenmanko - fehlt, wie erwähnt, ein Texteditor völlig! Nicht nur, daß sich die einzelnen Buttons nicht mit erklärenden Texten versehen lassen, man kann überhaupt keine Texte auf der Menüoberfläche unterbringen. Es sei denn, man hat entsprechende Zeilen mittels eines separaten Programms bereits in die Hintergrundgrafik eingefügt. Die Menübuttons werden lediglich mit einer vom Programm vergebenen durchlaufenden Nummerierung versehen, die sich in keiner Weise editieren läßt. Spätestens an diesem Punkt war dieses Programm für mich gestorben. Das muß man sich mal vorstellen: Da wird für teures Geld alles eingebaut, inklusive Ligos Encoder und einem separaten Brenntool (Vorsicht: basiert auf Roxios WinOnCD-Treibern. Ein gleichzeitig bei vielen Usern installiertes Nero wird wahrscheinlich ziemlich gnadenlos zerstört!), und dann fehlt so was Popeliges wie ein Editor!