Wireless Mikrofonsysteme

  • Hallo O-Ton Spezies,
    ich werde mir ein wireless Mikrosysteme anschaffen. Von den bekannten Herstellern habe ich bei Beyer, Samson und Sennheiser Systeme gefunden, die für den Einsatz an Videokameras geeignet erscheinen. Arbeitet jemand mit einem dieser System oder gibt es noch andere. Wer kann Erfahrungen berichten.

    Grüße von wolfgang vom bodensee

    Einmal editiert, zuletzt von wok ()

  • Hallo Wok und an alle in diesem Bunde


    Die von dir angesprochenen Geräte kenne ich leider nicht.
    Ich arbeite mit dem Sony UWP1 (Kravattenmikro - Funksender und Funkempfänger auf der Kamera). Hatte davon schon an anderer Stelle in diesem Forum berichtet. (Cam's, VCR's etc "Tonprobleme"


    Das Sony UWP-C1 arbeitet auf 3 Fernsehkanälen. Nach den ersten Tests ist es ein sehr leichtes, weitreichendes (die von mir bisher größte Einsatzdistanz war 30m) und excelentes Teil mit sehr guter Tonqualität direkt auf die Kamera.



    :richter:Was vor allem die Österreicher interessieren wird -


    Diese Art von Funk-Microsystemen mit 30(mW) Senderleistung müssen lt. Telekommunikationsgesetzt beim Fernmeldebüro angemeldet werden. Man erhält dann eine amtliche Bewilligung für die angeführten Frequenzbereiche. Die Bewilligung kostet einmalig ca. 50 € und gilt für 10 Jahre.


    Und so sieht es aus:

  • Hi apache,
    Hatte schon ´mal bei sony gesucht, dieses System aber nicht gefunden, wird wohl in Deutschlang nicht vertrieben.
    Welche Charakteristik hat den das von Dir verwendete Mikro?

  • Hi Tobi,
    wie Du berichtest, hast Du das gleiche Teil wie apache. Ich vermute, Du arbeitest mit dem zugehörigen Lavaliermikrofon, nach der Produktbeschreibung mit Kugelcharakteristik. Kannst Du Deine Erfahrungen mit dem Mikro berichten? Wie beurteilst Du Vor- und Nachteile von Kugel- und Richtcharakteristik bei dieser Anwendung.

  • Hi Wok


    Habe das Lavaliermikrofon bis jetzt nur einmal bei einem Drehtag im Studio gebraucht... Arbeitet einwandfrei und der Ton wird sauber wiedergeben. Aber: da der Sender einen normalen Mono Eingang hat, kannst Du auch alles andere dranhängen... einfach nur Mono. Habe es schon häufig mit einem Richtmikrofon (Azden) gebraucht und ebenfalls mit einem normalen ENG Mic für Interviews. Lief immer ohne Probleme. Bin sehr zufrieden mit dem Teil. Ich hatte in der CH auch nie Störungen bei der Tonübermittlung... sei es in der Stadt oder auf dem Land gewesen. Immer sauberer Ton. Und der Vorteil ist eben... kannst Dranhängen was Du möchtest. Das Lavaliermikrofon wird mitgelfiert. Kannst aber auch alles andere Dranhängen.


    Gruss tobi=)


    PS: wegen der Schulterstütze: muss die Beilage noch suchen... bezweifle aber das es dort mehr Angaben gibt. War ein Faltprospekt wie aus den Medikamenten. Einen Schaltplan hab ich 100% nicht dazu gekriegt!

  • Hi Tobi,

    Zitat

    da der Sender einen normalen Mono Eingang hat, kannst Du auch alles andere dranhängen


    Geht auch bei AKG und Sennheiser, deshalb werde ich mich auch für einen Taschensender und nicht für ein Funkmikrofon entscheiden. So habe ich immer noch die Wahl verschiedene Mikros anzuschließen.
    Sennheise bietet sein System sowohl mit Lavalier Kugel (ME2) als auch Lavalier Richtcharakteristik (ME4) an und damit hat man nicht nur die Wahl sondern auch die Qual, daher meine Frage.
    Ich neige mehr zur Kugel und bitte um Widerspruch (oder auch Zustimmung).

  • wok,


    an der Kamera tendiere ich zum umschaltbaren Mikro Kugel oder Niere sowie Richtmikrofon.


    Beim FunkMikro, was ja sinnvollerweise dort eingesetzt wird, wo auch der gewünschte Ton ist, halte ich für den Normalfall Kugel oder Niere für besser, wennes an der Person befestigt ist.


    Wenn das FunkMikro allerdings auch noch "zielen" muss z.B. bei Aufstellung an einer tontechnisch günstigeren Stelle im Raum als es für die Kamera aus "Sicht"-Gründen möglich ist, dürfte auch hier ein Richtmikrofon günstiger sein.


    Es gibt also kein definitives für oder wieder, sondern nur ein entsprechend den Hauptanforderungen auswählen.

  • Hi Videomartin,

    Zitat

    Beim FunkMikro, was ja sinnvollerweise dort eingesetzt wird, wo auch der gewünschte Ton ist, halte ich für den Normalfall Kugel oder Niere für besser, wennes an der Person befestigt ist.


    Genau das ODER ist ja meine Frage !!??!!
    Außerdem geht es nicht um Funk(hand)mikrofone sondern um Lavaliermikrofone. Die "Hauptanforderung" heißt hier in den meisten Fällen, den Ton einer sprechenden Person optimal aufzunehmen.

  • Hi Wolfgang,


    ein Mikrofon mit Kugelcharakteristik (was technisch am einfachsten herzustellen ist) nimmt relativ unabhängig von der Richtung den Schall gleichmäßig laut auf. Besteht meistens aus einer einzelnen Kapsel.
    Ein Mikro mit Nieren- oder Supernierencharakteristik besteht aus mehreren Kapseln, die nach Vorne den Schall addierend aufnehmen, seitlich meist normal laut und von hinten subtrahierend, also deutlich leiser.
    Da eine Niere nur bei richtiger Ausrichtung auf den Mund mehr bringt, das aber bei einem Lavaliermikrofone nicht an Jedermanns Kleidung möglich ist, würde ich eher zur Kugel raten.


    Gruss Fred

  • Hi Fred,


    Zitat

    Da eine Niere nur bei richtiger Ausrichtung auf den Mund mehr bringt,


    Genau das ist die Frage, die ich mir auch gestellt habe. Außerdem ist die Richtcharakteristik auch noch frequenzabhängig.
    Bei einem Test mit einem Nieren-Lavalier-Mikro hatte ich den Eindruck, daß, bei der Positionierung an der Kleidung, also 90° zur Sprechrichtung, die hohen Frequenzen schlechter übertragen wurden als bei der Ansprache aus Richtung ca. 0°.
    Außerdem könnte ich mir vorstellen, daß bei einer Niere jede Kopfbewegung des/der Sprechers/Sprecherin größere Auswirkungen auf die Aufnahme hat als bei einer Kugel. Deshalb hatte ich geschrieben "Ich neige zur Kugel".

  • Ich bin noch immer unentschieden, welches wireless-System ich mir anschaffen soll. Da so wenige Erfahrungen vorliegen, ist man auf die technischen Daten der Hersteller angewiesen. Beim Vergleich fiel mir folgendes auf.

    In den technischen Daten von Sennheiser zum System der 100er Serie heißt es:
    Signal-Rausch-Abstand >110 dB(A)


    Bei sony findet man für UWP Serie die Angabe:
    Singal-to-nois-ratio 60 dB or more (±5kHz deviation at 1kHz modulation, A-weighted)


    Die Werte, zumal logarithmisch, liegen doch sehr, sehr weit auseinander, was ich mir bei ungefähr gleichem Preisrahmen nicht vorstellen kann.
    Gibt es u.U. verschiedene Meßmethoden oder muß davon ausgegangen werden, daß hier tatsächlich ein so großer Qualitätsunterschied besteht?

  • Es ist endlich vollbracht. Ich habe mich für ein System von AKG entschieden und der erste Test ist auch schon sehr gut ausgegangen. Verschiedene Lavaliermikrofone werde ich Anfang Januar testen.

  • Hi Videomartin,
    hab das Teil bei meinem örtlichen Musikhändler gekauft, 728,- €, auch wenn das System im internet ein paar Euro billige zu habe ist, aber mit ihm habe ich auch im letzten halben Jahr viel über die verschiedenen Systeme diskutiert und ich will auch morgen noch zu ihm gehen können.

  • Ich habe mal für eine Doku bei den Interviews zwei Funkstrecken mit unterschiedlichen Lavaliermikros eingesetzt.


    Die eine war die oben beschiebene Sony UWP mit einem Kugelmikro, die andere eine AKG PT/PR 40 mit einem CK55 Nieren Lavaliermikro.
    Den PT40 hab ich ganz billig bei Ebay ergattert, den Reciever PR40 dann nachgekauft. Die Funkstrecke rauscht fürchterlich, aber da is wohl was defekt, laut specs 110dB Signal to Noise, das sollte man kein Rauschen hören.


    Zu den Mikros: Die Kugel ist im wesentlich einfacher im handling, da es so gut wie egal ist, wohin das Mikro schaut. Wenn der Sprecher sich bewegt, und das Mikro mal verrutscht, dann muss man nicht gleich einschreiten. Außerdem haben Kugelmikrofone ein "natürlicheren" Klang, man muss bedenken, dass ja die Stimme nicht nur aus dem Mund kommt, sondern auch der Brustkorb vorallem für die Bässe ein große Rolle spielt.


    Der Vorteil der Niere hingegen kommt dann zu tragen, wenns rundherum Laut ist, oder der Sprecher herumgeht. Da sind die Schritte deutlich weniger zu hören.


    Wie so oft gibt es kein "besseres" Mikro, es kommt absolut auf den einsatz an.


    Klanglich waren die beiden Mikros zu Unterschiedlich um sagen zu können, welches schöner klingt.


    Das Sony Mikro ist wesentlich größer, und war doch relativ unschick auf somancher Kravatte. Das AKG oder die von Sennheiser kommen da schon subtiler daher.


    Zum SingnalRauschabstand: 60dB sollten reichen, wenn man bedenkt, dass selten in einer Aufnahmesituation der Sprecher um 60dB lauter ist als seine Umgebung. Mit dem Sony UWP war von dem her auch recht zufrieden.


    Grüße
    Mank

  • Hi ManK,
    das System WMS 40 von AKG ist natürlich auch eine andere Preisklasse, kostet ca. 370,- € und bestätigt daher wahrscheinlich meine Aussage < 600,- € gibt es keine Qualität und auch bei den mittleren Systemen ist man weit von der Profiklasse (2t bis 4t €) entfernt.
    Mit den Daten zu den nois-to-signal Abständen scheint das auch eine etwas schwierige Geschichte zu sein. Man weiß nicht so genau welche Werte für welche Systemteile oder Strecken gelten.
    Auch bei meinem System rauscht es, nach den ersten Tests aber erst ab ca. 60m, werde das aber noch einmal genauer prüfen.
    Was das Mikro betrifft werde ich sicher mit einem Kugelmikro beginnen. Die sind, nach einem Vergleich in unserem Club, auch wesentlich unempfindlicher gegen Körperschall.

  • Hat nun doch ´ne ganze Weile gedauert, aber für mich kann das Thema Funksystem nun abgeschlossen werden.
    Habe mich für ein Lavaliermikro mit Kugelcharakteristik entschieden (AKG C417) und bin damit auch zufrieden. Bei den der Entscheidung vorangegangenen Tests habe ich erneut festgestellt, daß Richtmikros empfindlicher gegen Körperschall sind als solche mit Kugelcharakteristik.


    Erste pratische Einsätze hat das System nun schon absolviert.
    Bis 30m Entfernung funktioniert das System auch einwandfrei. Bei guten Bedingungen ist auch eine Übertragung aus 60m noch möglich.
    Zuletzt gab es allerdings noch Probleme mit der Anpassung des Systems an die XL-1. Über die Funkstrecke aufgenommener Ton neigte zu Verzerrungen. Hat sich nun aber erledigt, ich hatte einfach die falsche Einstellung gewählt. Dummerweise hat weder das Funksystem noch die Aussteuerungsanzeige der Kamera die Übersteuerung angezeigt.

  • Hallo Wok !


    Kannst du mir bitte sagen welches System du nun von AKG genommen hast.


    Will mir auch einen Sender der WMS Serie, den PT 400 kaufen, ebenfalls das Kugelmikro C 417.


    Beim Empfänger bleibt ja wohl nur der PR 40 diviserty.


    Das Sennheiser EW 100 ENG G2 Set ist ja auch ganz interessant (ausser das es 200.- Euro mehr kostet - aber halt kein Diviserty !!!! - Schade )





    Bitte nenne mal kurz deine Systeme




    Danke


    Andreas

  • Hallo Leute,
    ich tauche zumindest mit den Haarspitzen mal wieder aus dem Umzugschaos auf und melde mich ab jetzt sicher auch wieder häufiger.



    Andreas,
    ich habe den Sender PT 81 und den Empfänger PR 81, zwei mittlerweile etwas ältere Geräte. Bin aber zufrieden damit, entsprechen in der Leistung ungefähr den 100ern von Sennheiser.
    Wenn ich mich richtig erinnere gab es für die neue Serie keinen portablen Empfänger, das könnte das sein, was Du mit "bleibt wohl nur der PR 40" meinst. Von der WMS 40er Serie wurde mir abgeraten, weil die Qualität hier nicht ausreichend ist, eigene Erfahrungen damit habe ich allerdings nicht. Ich glaube hier gibt es auch nur einen Kanal.
    Leider kann ich mich nicht mehr erinnern wo ich gelesen habe, daß auch die neusten Sennheiser Empfänger dieser Preisklasse mit Diversity arbeiten und zwar true-Diversity. Das wäre doch was !


    Das Mikrofon von AKG (C 417) kann ich nicht empfehlen. Der Klang ist zwar für diese Preisklasse sehr gut aber das Rauschverhalten zu schlecht. Nach einem entsprechenden Vergleichstest überlege ich mir, ob ich mir nicht demnächst das Sennheiser ME2 (wie das C 417 auch Kugelcharakteristik) kaufe.