Stativwagen -was muss man beim Einsatz beachten ?

  • Hi,
    habe da einen fahrbaren Stativuntersatz (Spinne mit Rädern) ziemlich preisgünstig für 40 € erstanden, um damit echte Kamerafahrten machen zu können. Das Teil sieht solide aus. Besitze auch ein solides Dreibein-Stativ mit Fluid-Kopf.
    Habe aber mit so was noch nie gedreht, also keine praktischen Erfahrungen.
    Was muss man beim Dreh beachten, ausser auf einen möglichts ebenen Untergrund zu achten.
    Wäre für Tips dankbar.


    Gruss
    Rainer D

  • Hallo Anwalt,


    bei einer Spinne mit Rädern dürften diese im Dreieck angeordnet und auch noch drehbar um die Hochachse sein (als Nachläufer, wie bei einem Einkaufswagen), daher ist die Spinne für Kamerafahrten nicht zu gebrauchen.


    Was man hier braucht ist ein fahrbarer Untersatz mit parallelen Rädern.
    Ähnlich einem Handwagen.

  • Hi,
    zweifellos ein preisliches Schnäppchen, das Du da gemacht hast, aaaber:
    Stativwagen sind nicht als Dolly-Ersatz für Kamerafahrten gedacht, sondern dazu, schnell von Einstellung zu Einstellung zu rollen und dann mit den Radfeststellern das Stativ vor der nächsten Aufnahme schnell festzusetzen. Unsere Versuche, solch einen Stativwagen als Dolly zu mißbrauchen, sind allesamt kläglich gescheitert - im Kamerasucher sah alles noch so gut aus, am Schneidetisch jedoch . . . - vergiß es.
    Gruss Wiro

  • Sofern sich die Rollen der Spinne in eine Richtung arretieren lassen, kann man sehr wohl Fahraufnahmen machen (hier irrt der Physiker!).


    Vorraussetzung:


    motorisches Feingefühl,
    glatter Boden,
    keine unrunden und verschmutzten Räder,
    ein guter Fluid-Kopf, der nicht vertikal und horizontal arretiert ist.


    Nachteil:
    Für Ungeübte nur gerade Vorwärtsfahrten, da die Rollen arretiert sind.


    Mit VIEL Geschick gehen auch ungerade Fahrten mit nicht-arretierten Rollen.


    ...und den Monitor aufklappen, falls vorhanden, da man mindestens mit dem Auge 1 Meter entfernt vom Okkular ist.


    Bei Rechtshändern die rechte Hand an den Schwenkarm und mit der linken das Stativ incl. Fahrspinne führen.


    Und nicht über die eigenen Beine stolpern!!!


    .....schon zig-mal gemacht mit guten Ergebnissen.

  • Noch eine Frage darf erlaubt sein?


    Was sind denn:


    ---
    ... echte Kamerafahrten ....
    ---


    Im Gegensatz dazu, was wären denn


    "gefälschte Kamerafahrten"?



    Du mußt wissen:


    Wer echte Kamerafahrten fälscht oder echt gefälschte Kamerafahrten einsetzt,
    der wird mit gefälschten echten Kamerafahrten nicht unter 100 Stück bestraft!!!!!

  • Hi,


    >>Erbsenzählereien überlass´ich Theoretikern<<


    eben, darum fragt ja Roland!
    Der gehört zu der fast ausgestorbenen Spezies dieser Berufsgattung.


    Manchmal beglückt er uns auch mit dem "Zählergebnis".


    Nimms mit Humor.
    Gruß vom
    Tom

  • Bei Dreharbeiten des "Bullen von Tölz" in der Westernstadt Dasing ( b. Augsburg ) durfte ich zugegen sein. Kamerafahrten nahmen die auf Schienen vor. Fragte den Kameramann warum so ein Aufwand getrieben würde ? Der meinte nur, weil alle anderen Versuche mit Luftbereifung etc. gescheitert seien.


    Die entstehenden Geräusche die so ein bereiftes Vehikel mit sich bringt, dürften m. E. ebenfalls eine Rolle spielen.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

  • @ callboy:


    natürlich sind Schienen das non plus ultra. Aber auch eine andere Preiskategorie.


    Auf einem glatten Boden eignen sich auch hervorragend die Einkaufswagen der Fa. LIDL!!!!


    Die laufen sehr stabil und rund. Mit ein paar Kissen auspolstern, reinsetzen auf das weitwinkligste stellen und sich schieben oder ziehen lassen.


    und das ganze für einen Euro.

  • Hi,
    oder der alte Trick mit einem Rollstuhl - kostet gar nichts, wenn man einen ausleihen kann. Bloß braucht man für die Lidl-Methode halt einen schlanken und gelenkigen Kameramann/Kamerafrau zusätzlich - also auch ein gewisser Aufwand ;-)))


    Und blöd aussehen tut's ebenfalls. Besonders in einem Saal, in dem vor ein paar hundert Zuschauern ein klassisches Konzert stattfindet. Für Karnevalsaufnahmen jedoch durchaus geeignet - bei entsprechender Verkleidung.
    Gruss Wiro

  • bobby:


    :D:D:D


    Also gut, nen Wagen vom LIDL, denn wir drehen ja nicht "der Bulle von Tölz". Denke mit solchem Equipment ausgestattet und aufgetreten, gäben uns wohl etwaige Beobachter des Geschehens einen Titel für unser Projekt zum Besten.


    :D:D:D


    Wiro:


    ...Rollstuhl kostet aber mehr als nen Euro, auch nur zum ausleihen. Aber Du hast recht, sieht irgendwie professioneller aus, ein solcher Auftritt. Kennst Du noch die ewig langen Dinger von früher mit eigenem Scheinwerfer ? Das wärs...


    :idee::D:feixen::D

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

  • Zitat

    Original von Callboy
    Kennst Du noch die ewig langen Dinger von früher mit eigenem Scheinwerfer ? Das wärs...


    Ja, und mit nem eingebauten Elektromotor! Absolute Autonomie des Kameramannes! Es geht aber auch so :



    Gruss Wiro

  • attorney:


    ... und ich dachte immer man nennt sowas "Zoomfahrten".... :bgdev:


    Viele gegoogelte Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Peter, den Ausdruck gibts wirklich. Steht auch in Drehbüchern so drin.
    Aus dem "Video Glossar" von Klas-Henning Gartz
    http://www.mediaprofis.net/knowhow-72.html


    Kamerafahrt: siehe Fahraufnahme.
    Fahraufnahme: Kamerabewegung vor-, rück- bzw. seitwärts, wobei die Kamera einem bewegten Motiv folgt bzw. sich davon entfernt. "Unechte" Kamerafahrten lassen sich mit dem Zoom-Objektiv simulieren, echte Kamerafahrten bedingen eine Bewegung der Kamera. Entweder durch vorsichtiges Laufen (Verwacklungsgefahr ist groß) oder besser, indem die Kamera auf einem Dolly oder einem anderen beweglichen Gerät (Auto, Rollwagen usw.) befestigt wird.


    Dieses "andere bewegliche Gerät" könnte also auch besagter Rollstuhl oder sogar attorney's neu erworbener Stativwagen sein.
    Kein Grund also für Wortgefechte.
    Gruss Wiro

  • Ja und wenn man den 2000-fach Digitalzoom einsetzt, kann man sich auf den Berg mit der Kamera fahren lassen und der Sennerin beim ähhm melken zusehen... ohne das man sich ein Stück bewegen muss.


    :bgdev::idee:

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

  • Wiro:


    Stimmt, ich habe sogar noch eine zweite Fundstelle dazu in den Weiten des Internet gefunden.


    [SIZE=1]Bei "Zoomfahrt" und "Zoomfahrten" wurde ich allerdings regelrecht von den Fundstellen erschlagen.... [/SIZE] :bgdev:


    Viele zoomgefahrene Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.