4:2:0

  • Ausser den von Euch schon erwähnten Links, habe ich noch diesen hier zum Thema gefunden:


    --> Codecs


    Dann bin ich über den von Günther erwähnten Link auf einen Vergleichstest mit Bildern gestoßen, woraus deutlich hervorgeht, dass selbst in AfterEffects beim Chroma-Keying mit BorisFX und sogar mit der Ultimatte!!! die gleichen Fehler auftreten wie in VegasVideo!


    Das scheint mir auf "es-schätze-sich-glücklich-wer-mit-seiner-NLE-mit-DV-gute-Croma-Keying-Resultate-erreicht" hinauszulaufen ...

  • Um ein wenig mehr Licht ins Dunkel zu bringen, habe ich nochmals zum Telefon gegriffen und mit einem Bildtechniker gesprochen. Das Ei des Kolumbus konnte der mir zwar auch nicht überreichen - die Angelegenheit ist zu komplex, um am Telefon mal eben schnell erklärt zu werden - aber interessante Infos hatte er allemal:


    4:2:0 wird auch dann nicht besser, wenn man das DV-Signal nach unkomprimiert RGB rendert - durch die vertikale Irrelevanzkompression des 4:2:0-Verfahrens fehlen auch hier nach wie vor die vollständigen Farbinformationen in jeder Zeile. Es ist deshalb dringend angeraten, vor dem Keying (oder auch jeder anderen Multilayer-Operation) dafür zu sorgen, dass die beim 4:2:0 auf jeweils zwei Zeilen aufgeteilten Farb- und Helligkeitsinformationen zu jeweils einer Zeile zusammengefasst werden - womit wir wieder bei der 4:2:2-Matrix wären (jede Zeile enthält Cr- und Cb-Werte). Gute NLE-Systeme würden deshalb - so die für uns zwar nicht mehr neue, jedoch bestätigende Aussage - intern ohnehin im 4:2:2-Modus arbeiten, da dadurch die "Multi-Pass-Nachteile" des 4:2:0 wenigstens einigermaßen ausgebügelt werden können.


    Na ja, irgendwie wurde das ja weiter oben alles schon einmal durchgekaut.
    Vielleicht ist es jedoch ein weiters Mosaiksteinchen zum besseren Verständnis ;-)))


    Mosaikhafte Grüsse
    vom Wiro

  • Hallo Wiro, danke für die Recherche.


    Es ist allerdings genau das, was ich nicht verstehe.
    O.k. - Canopus arbeitet beim Rendering komplett in 4:2:2, CineStream arbeitet bei manchen Filtern, wie z.B. beim Keying in 4:2:2 und tatsächlich sehen dort die Ergebnisse beim Keying besser aus.


    Aber andere Systeme wie VegasVideo arbeiten doch beim Rendering in 4:4:4. Wie kann denn das schlechter sein ...???


    Oder anders gesagt/gefragt:
    Wenn es doch als Tatsache betrachtet werden kann, dass die Irrelevanzreduktion des 4:2:0-Signals nicht durch das Rendern im 4:4:4-Raum wieder "aufpoliert" werden kann, warum sollte das denn beim Rendern im 4:2:2-Raum funktionieren?


    Ich glaube, ich schwenke bei diesem Thema bald die weiße Fahne, auch wenn mich das noch so fuchst.

  • Hi Marco,


    genau darum ging ja unser Gespräch. Also noch'n Versuch, der Sache näher zu kommen: Das blosse Umrechnen eines 4:2:0-Signals in 4:4:4 (RGB) nützt qualitativ nichts! Dabei werden nur die in jeder Zeile vorhandenen Farbinformationen gedoppelt. Genau genommen ist das, was da geschieht, eigentlich eine 4:4:0-Darstellung - jede Linie hat 4xY, 4xCr ODER Cb und 4x0, da die Info fehlt. Beim Umrechnen in 4:2:2 liegt die Betonung auf "Zusammenführen" von jeweils zwei Zeilen, um eine vollständige Farbinfo zu erhalten. Dies ist ein Rechenvorgang innerhalb des Systems.


    Mein Fazit: Keying in 4:2:0 ergibt ein relativ schlechtes Ergebnis - das man mit blossem Auge auf dem TV gar nicht sieht. Qualitätsfanatiker wie wir sollten einfach das annehmen, was sich die Entwickler in Kenntnis dieses Problems längst ausgedacht haben: ein 4:2:2-System.


    Dazu noch einen der gefürchteten Wiro'schen Vergleiche Video > Automobil: ein Diesel wird bei gleichem Hubraum immer weniger PS liefern als ein Benziner. Man kann nun entweder monatelang darüber philosophieren, warum das so ist und wie man es ändern könnte, oder man kann es einfach akzeptieren und bei dringendem Bedarf eben einen Benziner kaufen.


    Mein eigentliches Anliegen ist und bleibt das "Filme machen"
    meint Wiro

  • >> Genau genommen ist das, was da geschieht, eigentlich eine 4:4:0-Darstellung


    Ja!!! - Das ist exakt das, was ich mir im Hinterkopf ausgemalt hatte, aber nicht formulieren konnte.


    >>Beim Umrechnen in 4:2:2 liegt die Betonung auf "Zusammenführen" von
    >>jeweils zwei Zeilen, um eine vollständige Farbinfo zu erhalten. Dies ist ein
    >>Rechenvorgang innerhalb des Systems.


    Also wenn ich das richtig verstanden hab: Dieses "Zusammenführen" ist doch dann sowas wie eine Interpolation!?

    Ist dieser Vorgang dann etwas, was bei entsprechenden Systemen ZUSÄTZLICH zum 4:2:2-Sampling durchgeführt wird, oder ist das etwa Bestandteil eines 4:2:2-Samplings?


    Ansonsten - ganz Deiner Meinung. Da nun aber diese Sache ja zu einem Missstand bei VegasVideo führt, interessiert es mich, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, diesen "Fehler" zu umschiffen. Aber um das herauszufinden, muss man erstmal wissen, warum genau dieser Fehler überhaupt auftritt, bzw. wie genau das andere Systeme lösen.


    Ich denke, Deine Info hat mich jetzt doch schon etwas aus dem Nebel heraus geführt ...