DV oder M-JPEG?

  • Hallo Videokollegen,


    wer hat Erfahrung mit M-JPEG und analogem Capturen?
    Ist das Ganze wieder nur eine Glaubensfrage oder gibt es signifikante Unterschiede
    bei Wandlung über eine D8-Kamera nach DV und einer GraKa mit An-In nach M-JPEG.


    In nächster Zeit muß ich ca 15h Analogmaterial (S-VHS) einlesen und nach S-VCD wandeln zur Archivierung.
    Dies ist von DV und M-JPEG heute kein Problem mehr. (Procoder oder MainConcept)


    Teile davon müssen aber weiter komprimiert werden um über DSL verfügbar zu machen.
    Ich glaube hier könnte es Unterschiede geben, je nach dem welches Ausgangsmaterial ich habe.(DV- MJPG)


    Aber wie gesagt, glauben heißt eben "nix wissen" !


    Danke und Glückauf aus Essen
    hannes

  • Hallo Hannes!


    Machs ert mal in DV, danach in mpegX umwandeln.


    Warum:
    Du möchtest doch bestimmt das gecapturete Signal ert bearbeiten, bevor es zur Auslieferung kommt?
    Und DV ist halt besser zu bearbeiten.
    Und was man von vorn herein in einer besseren Qualität hat, nimmt einem keiner mehr so schnell.

  • > Du möchtest doch bestimmt das gecapturete Signal ert bearbeiten


    Nein, brauche ich nicht. Die Produkte sind fertig.


    Glückauf aus Essen
    hannes

  • Hannes, ich benutze seit geraumer Zeit den mjpeg codec von PIC, um mit Virtualdub analog zu capturen - über die svhs Schnittstelle meiner Grafikkarte. Das svhs Signal kommt von einem digitalen Satreceiver, und ist sicherlich sehr hochwertig.


    Die richtigen Einstellungen des pic-mjpeg Codecs (Qualität 18), und du kannst die Aufnahme nicht von DV-avi unterscheiden, auch nicht die später daraus hergestellten SVCDs. Die Bildqualität ist absolut gut, die Dateigröße ähnlich der von DV-avi.


    Ein Grund, warum ich den mjpeg codec verwende, ist der, daß ich hier gleich in der svcd Auflösung (480x576) capturen kann, was ja die dv-avi codecs nicht zulassen. Dies spart den ensprechenden Rechenaufwand für das resizen.


    Es gibt zwar Stimmen, die dazu eher verächtlich gemeint haben, daß man erst nach 720x576 capturen möge, und dann mit dem (sehr guten) resize Filter in Virtualdub (Einstellung bicubic -0.75) arbeiten soll. Mir persönlich ist aber der Rechenaufwand zu hoch, und die Bildqualität gibt mir recht (kommt fast an die dvd, encoded mit dem cce im 3-pass modus), daher capture ich eben gleich nach 480x576.


    Eine Kernfrage für die Anwendung des pic mjpeg codecs ist daher, ob du normgerecht bleiben mußt, oder ob du xsvcd herstellen willst (und diese etwa in 720x576 machen kannst).


    Für den Fall, daß du ohnedies weiter resizen mußt, ist vermutlich die volle PAL-Auflösung 720x576 sinnvoll - könnte daher dv-avi oder mjpege sein. Nur für das resizen benötigst du dann in jeden Fall einen codec, der die geringere Auflösung kann.


    Noch ein letzter Tipp: Virtualdub funktioniert bei mir unverschämt gut - auch das resizen oder andere Nachbearbeitungen sind darin einfach spitze. Beim analogen capturen tritt manchmal eine verzwickte telecine Thematik auf - etwas komplexer, als daß einfach Halbbilder vertauscht wären. Der für VD verfügbare telecine-Filter kann auch das korrigieren, falls es das Problem geben sollte.

  • Hey Wolfgang,


    zunächst mal DANKE für die ausführlichen Tipps!


    > ... den mjpeg codec von PIC, um mit Virtualdub analog zu capturen.


    Wer ist PIC und warum Virtualdub? Gibt es techn. Gründe?
    Geht sicher auch mit MainConcept, oder?


    > .. und du kannst die Aufnahme nicht von DV-avi unterscheiden...


    hört sich gut an!


    > Ein Grund, warum ich den mjpeg codec verwende, ist der, daß ich hier gleich in der svcd Auflösung (480x576) capturen kann


    wäre für mich nicht von Bedeutung, da ich zur S-VCD ja auch auf Mpeg2 oder 4 muß.


    > des pic mjpeg codecs ist daher, ob du normgerecht bleiben mußt..


    im Rahmen der üblich Norm für MPEG2 / 4 und S-VCD.


    > oder ob du xsvcd herstellen willst (und diese etwa in 720x576 machen kannst).


    definitiv nein.


    > Beim analogen capturen tritt manchmal eine verzwickte telecine Thematik auf ....


    keine Ahnung, was das ist (;-((((


    Guten Start in die Woche und Glückauf aus Essen
    hannes

  • >Wer ist PIC und warum Virtualdub? Gibt es techn. Gründe?
    >Geht sicher auch mit MainConcept, oder?


    Pegasus - http://www.jpg.com/
    Und ja, natürlich geht auch der mainconcept mjpeg codec, ist sicher auch gut, ich habe damit nur keine Erfahrung.


    Virtualdub ist für das analoge capturen fast schon sowas wie ein "Standard" - ist einfach saugut.


    >> Ein Grund, warum ich den mjpeg codec verwende, ist der, daß ich hier >>gleich in der svcd Auflösung (480x576) capturen kann


    >wäre für mich nicht von Bedeutung, da ich zur S-VCD ja auch auf Mpeg2 >oder 4 muß.


    Doch, das ist von Bedeutung, da du eben mit dem dv-avi codec nicht nach 480x576 capturen kannst, sondern nur nach 720x576.


    >> Beim analogen capturen tritt manchmal eine verzwickte telecine Thematik auf ....


    >keine Ahnung, was das ist (;-((((


    Komplexes Vertauschen von Halbbildern, aber nicht nur A gegen B oder umgekehrt, sondern über zwei Vollbilder hinweg, was die Behebung nicht ganz einfach macht. Aber als Korrekturmöglichkeit gibts eben eigene Filter.

  • Vielleicht noch ein paar Basisinfos zu M-JPEG im Vergleich zu DV:


    Es gibt eine klare Gemeinsamkeit und eine klare Differenz zwischen der Wirkungsweise und damit auch der Effektivität dieser beiden Codecs.


    Die Gemeinsamkeit ist der Kern der Kodierung, denn sowohl DV als auch M-JPEG arbeiten mit der sogenannten "diskreten Cosinus Transformation" oder kurz "DCT".
    Ganz grob gesagt beschreibt die DCT den mathematischen Prozess der Codierung.


    Diese DCT ist wiederum aber eingebettet in andere Prozesse, die nun wiederum den Unterschied zwischen M-JPEG und DV ausmachen.


    So muss 4:2:0 DV die Daten absolut zwingend mit 25 Mbit/sec schreiben und lesen. Bei M-JPEG muss die Datenrate aber nicht konstant sein. M-JPEG ist flexibel verwendbar, die Datenrate dabei skalierbar und sie kann v.a. auch dynamisch sein, was ein Vorteil gegenüber DV sein kann (aber nicht zwingend sein muss).


    Viel bedeutender allerdings ist die Tatsache, dass M-JPEG die Datenrate immer gleichmäßig auf das gesamte Bild verteilt.
    DV arbeitet dagegen mit Makroblöcken, die einzeln analysiert werden. Erst nach dieser Analyse der Makroblöcke wird dann die gesamte Datenrate von 25 Mbit/sec (also 0,25 Mbit/field) so verteilt, dass der Durchschnitt der Datenmenge pro Halbbild letztlich zu einer Datenrate von 25 Mbit/sec führt.


    Hat man nun z.B. ein Motiv, dass zu 90 Prozent aus groben Strukturen besteht und nur zu 10 Prozent aus sehr feinen Details, so kann DV die zur Verfügung stehende Datenrate sehr großzügig zugunsten der feinen Details aufteilen. Die groben Strukturen verbrauchen nur wenig Datenrate, also bleibt für die Details entsprechend viel übrig, um im Durchschnitt auf 25 Mbit/sec zu kommen.
    Ganz anders nun aber bei M-JPEG. Denn wenn allein diese 10 Prozent Bildinhalt eine Datenrate von 40 Mbit/sec bräuchten, dann wird diese Datenrate auf das gesamte Bild hochgerechnet. Denn bei M-JPEG kann man ja nicht wie bei DV unterschiedlichen Bildteilen unterschiedliche Datenmengen zur Verfügung stellen.


    Also gilt als Fazit für den Vergleich der Effektivität zwischen M-JPEG und DV:


    Je nach Bildmotiven kann für M-JPEG eine wesentlich höhere Datenrate erforderlich sein als die von DV eingesetzten 25 Mbit/sec.


    Umgekehrt - wenn man M-JPEG auf 25 Mbit/sec begrenzt - kann es bei M-JPEG je nach Bildmotiv zu deutlichen Qualitätseinbrüchen gegenüber DV kommen.


    Dieser Effekt lässt sich leicht an M-JPEG Schnittsystemen nachweisen, die Capturing über FireWire erlauben und deren M-JPEG Datenrate man unbegrenzt lassen kann, nur in Abhängigkeit von der Qualität.


    Ein weiterer typischer M-JPEG Nachteil basiert darin, dass M-JPEG die Frames schön brav nacheinander analysiert und aus der Analyse eines letzen Bildes die Haushaltung der Datenmenge für das nächste Bild betreibt. So kommt es bei M-JPEG unter Umständen vor, dass das erste Frame nach einem Umschnitt relativ verpixelt ist und erst aber dem zweiten Frame sauber (u.U. gibt's beim ersten Bild nach Umschnitt sogar Sprünge in der Luminanz). Das wäre z.B. am einfachsten nachweisbar, an dem ersten Frame einer hochauflösenden Einstellungen, die man direkt hinter ein schwarzes Bild schneidet.


    DV macht dagegen eine Voranalyse der Frames, womit dieser Fehler nicht passieren kann.


    Beachten muss man dabei, dass der entscheidende Faktor im Vergleich von DV zu M-JPEG v.a. die Detailauflösung eines Bildes ist.
    Eine Konsumerkamera mit mäßiger Bildqualität wird nicht die Detailauflösung einer guten professionellen Kamera mit hochauflösender Optik auf das Band bringen. Und somit sind auch die erkennbaren oder zumindest messbaren Unterschiede zwischen DV und M-JPEG umso größer, je besser die Detailauflösung der Originalmaterials ist.


    Ein Vorteil von M-JPEG gegenüber 4:2:0 DV kann dabei aber die Darstellung von Farbgrenzen, bzw. Farbverläufen sein, da M-JPEG mit 4:2:2-Farbreduktion arbeiten kann.


    Das war sehr viel Theorie. Diese Unterscheidungen zwischen DV und M-JPEG kann man bemerken (und auf jeden Fall messen), aber das muss nicht zwangsläufig auftreten. Zum einen ist es eben extrem stark vom Bildmaterial abhängig, zum anderen einfach auch Ermessenssache.
    Am besten ist es, wenn man es selbst mal vergleicht und man sich dann sein eigenes Urteil bildet.

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  • Hallo Marco!


    Prima Darstellung, ohne viel Ballast.
    Wer mehr wissen will. soll mal im www nachsehen.


    Hallo Hannes und hallo Thread!


    Die Empfehlung, daß Hannes das Material in DV aufnehmen soll geschah unter der Annahme, daß er das noch "nachbearbeiten" muß.
    Dem ist ja nicht so.
    Daher würde ich auch dafür plädieren, direkt in der Auflösung und in dem Codec aufzunehmen, in dem es auch "verewigt" wird.
    Hier kann man dann nicht nur Renderzeit sparen, man eliminiert dann auch Rundungsfehler, die bei einer Wandlung auftreten.

  • Erst mal herzlichen Dank für die tollen Info´s!
    Habe ich noch nicht ganz verdaut, aber der Sonntag ist noch lang. :D


    > direkt in der Auflösung und in dem Codec aufzunehmen, in dem es auch "verewigt" wird.


    und genau hier liegt ja meine Unsicherheit!
    Ich muß in 2 Richtungen laufen:
    1. S-VCD und
    2. RM oder MPEG4 oder was Ähnliches für´s Internet.


    Deshalb neige ich doch zu M-JPEG in 768 x 576. Dann habe ich alle Optionen offen.
    Frage ist nur, macht mein Rechner den Datenstrom mit ???


    Glückauf aus Essen
    hannes

  • Ad Rechenstrom: sicherlich kein Problem, die mjeg codecs komprimieren sehr gut (Festplatte dankt), und das bei relativ geringer Rechnerbelastung (auch ältere PCs könnens!).


    Marco: tollte Theorie. Meine mehr praktische Erfahrung mit dem mjpeg codec ist, daß ich als subjektiven Eindruck nicht wirklich einen markanten Unterschied sehe - und ich habe schon viel mit mjpeg aufgenommen.


    Da bei mir das S-VHS Signal von einem digitalen Satreceiver kommt, hat es auch sicher eine fantastische Ausgangsqualität - und die svcds sind kaum von Kauf-dvds zu unterscheiden.


    Im Regelfall zumindest. Bei Aufnahmen von der digitalen Kamera komme ich eher an die Grenzen der svcd als an die der codecs (probiere mal eine Aufnahme im Pool als svcd zu encoden - du scheiterst an der gesamte bewegten Wasseroberfläche, auch der cce schafft das nicht ohne Artefakte).

  • Marco


    Danke für Deine ausführlichen Erläuterungen!
    Eines blieb aber doch unklar:
    Du sprichst von DV und 25MBs, ich denke das sind 3,6MBs ?


    Der Rest ist mir jetzt klarer und bedenkenswert!


    Glückauf aus Essen
    hannes

  • @ Hannes


    25 Mbit, nicht MByte. Das ist die Datenmenge allein für das Bild. Umgerechnet also 3,125 MByte. Dazu gesellt sich der Ton, der zusätzlich ca. ein Zehntel der Datenmenge des Bildes benötigt. Dann noch ein paar wenige "Verwaltungs"-Daten. Das addiert sich dann auf knapp 30 Mbit/sec, oder eben 3,6 MByte/sec.


    @ Wolfgang


    Ich verstehe meine Infos nicht als Widerspruch zu Deinen Erfahrungen. Wobei ich diese Dinge aber tatsächlich auch an meinem M-JPEG System getestet hatte.
    Was da bei Dir vermutlich eine große Rolle spielt, das ist die Tatsache, dass es ein S-Video-Signal ist. Das hat z.B. gegenüber DV (von entsprechend hochwertiger Quelle) schon eine relativ geringe Auflösung (die Maximalauflösung von S-Video, bzw. S-VHS, ist technisch definiert).
    Auch das hatte ich damals mit meinem M-JPEG System überprüft. Gleiche Signale, einmal über DV und Firewire, einmal über DV und S-Video-Leitung zu M-JPEG digitalisiert.
    Wenn es sich um Signale mit sehr geringer Auflösung handelte (also z.B. einfache Graphiken oder gar reine Farbflächen), dann war die Datenrate beim Signal über S-Video etwas höher als über Firewire (vermutlich, wegen der Zunahme des Bildrauschen über S-Video-Leitung).
    Wenn es sich aber um Signale mit sehr hoher Auflösung handelte (z.B. hochfrequentes Farbrauschen), dann hat S-Video die Auflösung geglättet, sprich: die Auflösung reduziert und somit auch die dazu erforderliche Datenrate bei M-JPEG reduziert.
    Diese Tests waren immer so angelegt, dass eine gleichbleibende Qualität definiert wurde und sich die Datenrate von M-JPEG dieser Qualität anpassen musste. Denn damit sieht man dann gut den Verbrauch an Datenrate gegenüber DV.


    Diese Tests hatte damals ein Freund auf andere Weise gegengeprüft, indem er identische reale Aufnahmen einmal mit einer durchschnittlichen Konsumer-DV-Kamera und einmal mit einer professionellen DV-Kamera mit sehr guter Optik machte.
    Die Aufnahmen der besseren Kamera erzeugten unter M-JPEG ausnahmslos die höheren Datenraten.

    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Habe meinen Beitrag gelöscht, da marco schneller war...


    Gruß
    Uwe

    Einmal editiert, zuletzt von UweB ()

  • @ Marco,
    mir ist schon klar daß auch das digitalisierte S-VHS Signal aufgrund der technischen Defintion nicht mit DV vergleichbar ist. M.E. ist der Ausgangspunkt der Diskussion aber auch nicht DV, sondern das Digitalisieren von analogen Material.


    Für mich ist halt die Frage, was hier eher zum bottleneck für die finale Qualität wird: der verwendete codec, oder aber die Güte des Ausgangssignals.


    Ich hätte aus meinem Erfahrungshintergrund hierzu mal die These, daß es bei analogen Material eher die Qualität des Ausgangsmaterials und des a/d Wandlers ist, und erst dann dürfte in der Bearbeitungskette der codec kommen (solange wir zwischen mjpeg in hochqualitativer Einstellung und einem dv-codec reden).



    @ Hannes,
    ich würde in die Entscheidung auch noch einfließen lassen, wie sehr ich Zeit in eine etwaige Bildaufbereitung lege - den gerade analoges Material läßt sich mit den entsprechenden Virtualdub Filter noch ganz ordentlich verbessern (smartsmoother etwa).


    Wenn du die Rechenzeit aufwenden willst, und alle 15 Stunden etwa mit Virtualdub oder aber auch einen anderen Tool capturest, dann mit den entsprechenden Filtern in Virtualdub aufbereitest (deinterlaced falls erwünscht, smartsmoother anwenden), dann halte ich das für wesentlicher als welcher codec zur Anwendung kommt (hochqualitative Einstellungen vorausgesetzt).


    Als a/d Wandler könntest du ohnedies einen digitalen camcorder mit analog-in verwenden, dann ohnedies nach dv-avi capturen (tool egal), dann aber in virtualdub nach 480x576 resizen (bicubic = -0.75) und hier als mjpeg abspeichern (bei pic Qualität 18 oder 19). Bei diesem Schritt würde ich auch die Bildverbesserungen anwenden, falls gewünscht - geht alles, kostet natürlich Rechenzeit. Anschließendes Encoden zu mpeg-2 vom mjpeg file weg, wenn etwa der cce zum Einsatz kommt.


    Wie dies beim Procoder oder dem mainconcept encoder ist - zum Procoder kann ich nichts sagen, aber der soll ja super sein. Der mainconcept encoder kam in meinen eigenen Tests mit dem Ausgansmaterial DV-avi des digitalen camcorders für SVCDs extrem schlecht weg, auch in der Version 1.3. Mit analogen Material habe ich den aber nie gefüttert.


    Sollte der Encoder das resizen vernünftig beherrschen, Bildverbesserung eher nicht gewünscht sein, dann kann man ja gegebenenfalls vom DV-avi direkt ausgehen.


    Insgesamt würde ich die gesamte Verarbeitungskette mit kürzeren Filmteilen mal erproben und testen.

    Einmal editiert, zuletzt von wschmid ()

  • Zitat

    Ich hätte aus meinem Erfahrungshintergrund hierzu mal die These, daß es bei analogen Material eher die Qualität des Ausgangsmaterials und des a/d Wandlers ist, und erst dann dürfte in der Bearbeitungskette der codec kommen (solange wir zwischen mjpeg in hochqualitativer Einstellung und einem dv-codec reden).


    Da bin ich ganz Deiner Meinung.

  • @All


    danke für Eure Ideen!


    Meiner Meinung nach ist es tatsächlich in erster Linie endscheidend,
    wie das Ausgangsmaterial vorliegt.
    Deshalb werde ich da auch anfangen.
    Y/C-Ausgang über TBC an den GV-D900 und damit auf DV.
    Dies i.M. der einfachste Weg, da die erforderliche Hardware da ist.
    Mal sehen, was dabei rauskommt, dann sehe ich weiter.


    Ich halte Euch auf dem Laufenden.


    Glückauf aus Essen
    hannes

  • Hallo, Hannes!


    Leider war ich das ganze Wochende unterwegs sonst hätte ich mich schon viel früher eingeklinkt. Meine Meinung dazu ist natürlich wieder gaaanz anders!


    Wenn Du irgendwelche harten Kontraste durch Titel und dergleichen in Deinem Material hast, würde ich dringend von DV abraten. Genau dieses ist mir nämlich bei der Umwandlung meiner alten AV-Master Filme nach DV böse aufgestoßen (siehe unsauberer DV-Codec). Bei einer weiteren Umwandlung nach MPEG-4 oder WMV (für´s Internet) haben sich diese Treppen noch verstärkt, so daß das Ergebnis unter aller Sau war. Eine direkte Umwandlung des M-JPEG Materials nach WMV oder MPEG brachte bedeutend bessere Ergebnisse.


    Diese Fehler sind eindeutig im 4:2:0-Sampling des DV-Codecs begründet, während der M-JPEG Codec mit 4:2:2 sampelt. Bei einer Datenrate von 3-4 MByte/s (M-JPEG 85-90%), die mit jeder TV-Karte machbar ist, kommt ein normaler Rechner mit 1,5 Ghz locker mit. Zumal wenn man direkt in 480*576 capturt. Dazu würde ich zum Mainconcept-Codec raten (den hast Du ja mit dem MainActor) und als Capture-Programm kannst Du Vcapture aus Media Studio nehmen oder den MainActor.


    Weshalb in 480*576 capturen?
    Erstens hast Du direkt die SVCD-Auflösung und brauchst keine zeitaufwendige Größenkonvertierung vornehmen. Mit drei, vier Filtern unter Virtual Dub (Smooth, Deflicker, Color-Enhance, Sharpen) kannst Du die Datenrate so weit drücken daß Du ein sehr gutes SVCD-Ergebnis bekommst.
    Zweitens wirst Du das File für das Internet sowieso kleiner als 768*576 machen. (384*288 oder dergl.). Das kannst Du ebenso problemlos aus 480 wie aus 768 Pixeln waagrechter Auflösung generieren. Das macht keinen Unterschied im Ergebnis.


    Viele Grüße
    Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Hi Ike,


    > Eine direkte Umwandlung des M-JPEG Materials nach WMV oder MPEG brachte bedeutend bessere Ergebnisse.


    genau das hatte ich gelesen, weshalb ich hier nochmal die Steine losgetreten habe.


    > Diese Fehler sind eindeutig im 4:2:0-Sampling des DV-Codecs begründet, während der M-JPEG Codec mit 4:2:2 sampelt.


    Klingt irgendwie logisch.
    Frage ist nur, sind die Fehler wirklich so schlimm, wie Du sie darstellst.
    Und da geht probieren eben über studieren.


    > ..das File für das Internet sowieso kleiner als 768*576 machen.


    genau, 320 x 240 und 160 x 120.


    > Das kannst Du ebenso problemlos aus 480 wie aus 768 Pixeln waagrechter Auflösung generieren.
    > Das macht keinen Unterschied im Ergebnis.


    Genau hier beginnt die Skepsis! Das glaube ich erst, wenn ich es gesehen / probiert habe.
    Und dazu brauche ich jetzt erstmal Zeit.


    Parallel wird hier noch ein anderes Konzept unter Linux verfolgt,
    (da unsere "Jungen" hier absolute Billy-Hasser sind) :


    Das Analogmaterial auf einem DHR-10 sichern (die Bänder sind billiger als die DVD / CD´s)
    Parallel zur Sicherung geht das DV-Signal vom DHR-10 auf die FireWire des Rechners.
    Der macht daraus gleich die ZWEI Datenströme für´s Internet.


    dvgrab --format dv2
    | ffmpeg -b 256 -y -s 320x240 -vcodec mpeg4 -hq -deinterlace
    -acodec pcm_s16le -i - movie320x240.avi
    | tee ffmpeg -b 64 -y -s 160x120 -vcodec mpeg4 -hq -deinterlace
    -acodec pcm_s16le -i - movie160x120.avi


    Mal sehen, was Linux so alles kann (;-)))))


    Ich halte Euch auf dem Laufenden.
    Zudem bin ich ab 11.04. erst mal wieder auf See.


    Glückauf aus Essen
    hannes

  • Nachtrag.


    > Mal sehen, was Linux so alles kann (;-)))))


    offensichtlich beide Ströme in Echtzeit während des Einlesens encoden wohl nicht :shake::shake:
    Deshalb suche ich einen Fire-Wire-Splitter / Verdoppler etc.
    um aus dem DHR auf zwei Rechner zu gehen.


    Ist einem schon mal sowas unter gekommen?
    Ein normaler HUB soll das wohl nicht können.


    Glückauf aus Essen
    hannes