A new star's born !

  • So, Leute - nu isses soweit: Der neue PC ist installiert und die Raptor RT seit gestern Abend eingebaut.
    Ich schreibe hier jetzt immer mal wieder ein paar Tests, Eindrücke und Empfehlungen über das System bzw. die einzelnen Komponenten, um Einsteigern und Nicht-so-hardwareorientierten-Usern einen kleinen Überblick zu geben.


    Zuerst nochmal eine genaue Aufstellung der Komponenten:


    Board:
    ASUS P4B-266 (sogar mit 5.1 Sound onboard - ist aber bei mir disabled)
    CPU:
    Intel Pentium 4 2GHz 512KB L2-Cache Northwood BOXED
    RAM:
    512MB DDR PC-266 Infineon CL2
    Grafik:
    Gainward AGP XP650 GeForce 4 (TI 4200) 128MB DDR mit VGA, DVI, Video-IN, Video-OUT
    Festplatte 1 (Betriebssysteme, Programme):
    Maxtor 40GB 7200rpm UDMA133
    Festplatte 2 (Videoschnitt):
    Maxtor 80GB 7200rpm UDMA133
    CD/DVD:
    Toshiba SDM1612 ATAPI 16/48-fach DVD-ROM Retail (digital angeschlossen)
    Brenner:
    Yamaha SCSI 8/8/24 (noch Altbestand)
    SCSI-Controller:
    Adaptec 2904CD Retail
    Sound:
    Terratec DMX 6fire 24/96 mit 5,25" Einschub (eingebauter Vorverstärker zur Aufnahme von Schallplatten, Koax In/Out, Digital In/Out, Mikrophon, Headphones, Aux, MIDI IN/OUT...
    Boxensystem:
    Typhoon 5.1 Dolby Digital mit 4 Satelliten, 1 Center, 1 Aktivsubwoofer, Fernbedienung
    Monitore:
    2x21" Samsung 1100P plus
    Kontrollmonitor:
    Barco (mit Koax, SVideo, Scart, etc.)
    Videoschnitt-HW:
    Canopus Raptor RT
    Gehäuse:
    MIDI Tower (4x 5,25" / 2x 3,5") mit 350Watt Netzteil
    NIC:
    3COM EtherLink XL 10/100 RJ45 PCI (Wake-On-LAN disabled), über 5-fach Hub 4 Rechner im Netzwerk
    ISDN/DFÜ:
    KEINE INTERNET-VERBINDUNG am Schnitt-PC
    Maus:
    MS IntelliMouse PS/2
    Tastatur:
    Compaq PS/2
    Sonstige:
    UDMA133-Kabel doppelt geschirmt, RUND ! (Board kann zwar nur UDMA100, aber vielleicht kommt ja mal ein Promise-Controller zum Einsatz).
    Software OS:
    Windows 2000 Professional (rein Videoschnitt und Grafik), Windows XP Professional (für den ganzen Rest...)
    Software Anwendungen:
    Photoshop 6, Premiere 6.02, Raptor Edit, Terratec SW-Bundle mit WaveLab etc., Scenalyzer


    Bei der Zusammenstellung der Komponenten habe ich versucht, nirgends einen künstlichen Flaschenhals einzubauen. Das ist mir nach den ersten Testtagen und Beurteilungen ganz gut gelungen - die Kiste rennt wie Sau. Übertakten kann man den Proz. zwar, aber das ist absolut nicht nötig. Besonders, wenn man vom PIII/450 auf o.g. PC umsteigt :besoffen: !


    Die Installation der Komponenten lief wie geschmiert, es gab keinerlei Probleme. Einzig der OnboardSound und die USB 2.0 Geschichte bereiteten mir kurzzeitig Kopfzerbrechen, weil der PC mit mir streiten wollte - habe aber gewonnen <g> !


    Ergebnisse Board:
    - Fehlercodes und Status beim Starten werden von einer netten Frauenstimme (die man aber über den PC-Lautsprecher nicht wirklich gut verstehen kann) vorgelesen. Anfangs ganz netter Gimmick, aber ich denke mal, daß ich das spätestens nach zwei Wochen abschalten werde...
    - Milliarden Jumper - Studium der Anleitung und Übersicht also unbedingt notwendig...


    Ergebnisse CPU:
    - Wow, so klein und doch so teuer.
    - Der Lüfter ist ca. 400mal so groß wie die CPU - schon interessant. Umdrehungszahl wird automatisch der CPU-Temperatur entsprechend gesteuert
    - CPU nagelneu, ovp und eingeschweißt - und siehe da: Eine komplette Leiste Pins total verbogen. Habe es aber zum Glück mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl wieder (im wahrsten Sinne des Wortes) "hingebogen"
    - Die Installation von W2K war noch nie so schnell... Gerade mal ein paar Minuten. Minus: Man kann jetzt weniger oft auf den Balkon zum Rauchen gehen, weil es praktisch keine Wartezeiten mehr gibt :rolleyes: !


    Ergebnisse Festplatten:
    - Sehr schnell
    - Nicht wirklich leise, aber ich kann damit leben. Hatte bisher den PC immer unter dem Schreibtisch und jetzt - wegen der Anschlüsse an der Front - neben den Monitoren AUF dem Tisch. Vielleicht also auch eine reine Gewöhnungssache.
    - NTFS
    - Partitionen: C (W2K), D (WinXP), E (Musikdaten und anderer Schnickschnack), F (80GB Videoschnitt)


    Ergebnisse Stormtest / Raptest:
    - HW Overlay not supported. Hier kann es sein (wie im readme-File beschrieben), daß es eine Sache der Auflösung ist. Da muß ich noch mal herumprobieren. Sollte für die G4-Karte eigentlich kein Problem darstellen.
    - Die Festplatten haben einen Durchsatz von max 39MB/s - Mindestvoraussetzung sind soviel ich weiß von Canopus 10MB/s. Also auch hier im dunkelgrünen Bereich.


    Ergebnisse Grafikkarte:
    - Im Vergleich zur Matrox G400 Max 32MB AGP die ich im anderen PC habe, tut sich die Gainward nicht so wirklich leicht mit "DualHead". Möglich ist (leider) nur: "Clone Desktop" oder der "NView" Schnickschnack, wo man den Desktop auf zwei Monitore erweitern kann. Dann hat man also eine Auflösung von 1600x600 (oder so) und die Dialogfenster genau in der Mitte zwischen beiden Monitoren. Das kann man aber in der NView Desktop Management Console einstellen (Dialogfenster auf Anwendungsmonitor oder auf Monitor 1 oder 2).
    - Capturen kann man mit der mitgelieferten Kabelpeitsche (Cinch und SVideo Hosidenstecker) direkt über die Karte in guter Qualität. Ist aber aufgrund der Raptor RT nicht wichtig.
    - Minus: Mitgeliefert wird KEIN DVI-Adapter, um analoge Monitore anschließen zu können. Hatte glücklicherweise noch einen Adapter und habe die 21"er dann mit 1x BNC und 1x VGA mit DVI-Adapter angeschlossen.
    - Sollte man wirklich richtiges DualHead-Feeling haben wollen und Probleme mit dem HW-Overlay haben, dann ist eine zweite PCI-Grafikkarte notwendig. Z.B. eine Matrox G200 mit 8MB - völlig ausreichend. Soll angeblich auch keine Probleme verursachen.
    - Grafikleistung: Habe mir gleich ein aktuelles Spiel mit G4-Unterstützung gekauft und getestet. :headbanger: Fazit: Wow, der Chipsatz hat's in sich. Auflösungen von 1280x1024 sind mit allen (wirklich ALLEN) eingeschalteten Funktionen und Features absolut kein Problem und die Bewegungen sind absolut smooth und detailiert darstellbar. Also: GeForce4 ist die Empfehlung für alle, die auch mal zocken wollen...


    Ergebnisse Soundkarte:
    - Okay, so 'ne teure Karte wollte ich mir nie kaufen, aber alleine der Fronteinschub macht den Preis wieder wett. Alle Anschlüsse, die das Herz begehrt (s.o.). Die Möglichkeit, die ganzen Schallplattenschätze aus dem Keller digitalisieren und qualitativ bearbeiten zu können, ist nicht zu verachten und wird mit Sicherheit eine schöne Aufgabe für den Winter sein ! (mit eingebautem Vorverstärker, damit man den Plattenspieler direkt anschließen kann).
    - Man hat die Möglichkeit, mehrere CD-Laufwerke digital anzuschließen.
    - Qualität des Einschubs: Hochwertig. Um einiges besser, als die Creative-Variante !
    - Software-Bundle: Alles dabei, was man irgendwann mal im Leben brauchen könnte. U.a. auch WaveLab Lite !


    Ergebnisse Boxensystem:
    Habe lange nach einem guten, aber erschwinglichen 5.1 System gesucht. Hier gibt es folgende Möglichkeiten (unter anderem):
    - Cambridge / Creative 5300: Sehr gut, aber preislich über meiner selbstgesteckten Grenze: Zwischen € 110,- (white boxed im Internetversand) und € 160,- beim Tiefpreissaturn. Pluspunkt: Alle Kabel werden am Subwoofer mittels Kabelklemmen angeschlossen. Wenn so ein Anschlußpanel also mal hin sein sollte, kann man das Teil bequem austauschen... Verwendet werden hier ganz normale Lautsprecherkabel.
    - Cambridge / Creative 3500 digital: Qualitativ sehr gut, aber mit € 300,- bis € 350,- abartig teuer für ein PC-Lautsprecher-Set.
    - Logitech: Hier gibt es zwei 5.1 Varianten. Eine für ca. € 99,- und eine für € 299,- ! Die billigere ist vom Klang her nicht so überzeugend.
    - Xenon: Gutes Design, guter Klang, aber preislich mit ca. € 200,- für mich uninteressant.
    - Terratec HomeArena 5.1: Sehr guter Klang, gute Qualität. Preis ca. € 150,- aber leider momentan nicht wirklich verfügbar.
    - Trust: Hier gibt es auch 5.1 Systeme. Habe diese aber leider nicht testen können. Preislich jedoch durchaus interessant (geht los bei € 49,-).
    - Typhoon: Schlußendlich habe ich bei uns "auf dem Land" im Computerladen ein schönes, gutes, LAUTES und preiswertes 5.1 System gefunden. Kostenpunkt: € 69,- und damit natürlich mein Favorit. Wird hoffentlich morgen da sein... Anschluß über Cinch, aktiver Subwoofer, 5 Satelliten (inkl. 1 Center).


    Ergebnisse Raptor RT:
    - Die Raptor RT fühlt sich in dem Rechner anscheinend pudelwohl. Rechner aufgeschraubt, Karte ausgepackt, in PCI-Slot gedrückt, Rechner wieder zu, PC anschließen, einschalten, installieren - voilà, feddisch. Keinerlei Probleme, lief alles sofort. Erst Premiere installiert und dann die Canopus-Software. So sind die PlugIns etc. sofort im richtigen Ordner und man kann aus Premiere heraus auf alles zugreifen.
    - Nach abgeschlossener Installation aller mitgelieferten Softwareprodukte gleich mal ein paar Szenen mit der Raptor-SW gecaptured. Dann wild ein paar Filter und Übergänge drauf - alles in Echtzeit. Gut, ich habe jetzt in der kurzen Zeit nicht sehr viel machen können und der Test ging auch bei weitem noch nicht ins Eingemachte. Aber 3D-Übergänge gepaart mit einem Chromakey - da hat die Raptor nur müde gelächelt und bereitwillig sofort ohne Verzögerung alles wiedergegeben. Und das im Vergleich zu meinem alten IEEE1394/AP6 System - himmlisch.


    Soviel zu den ersten Eindrücken, die ich bis jetzt gesammelt habe. Wenn ich mal ein paar Tage / Wochen mit der Raptor gearbeitet habe, werde ich mehr sagen können. Muß mich auch erstmal etwas mehr in Premiere einarbeiten - bislang war ich ja eher Cassi-User :D !


    Ich hoffe, Euch hat der Bericht nicht gelangweilt und es war was dabei, was Euch interessiert hat. So genaue HW-Tests und Erfahrungsberichte finde ich persönlich immer ganz gut und interessant.


    Bis demnächst,
    Chris

    Gruß, Chris


    HW: PIV 2.4GHz | P4T-533C | 512MB RAMBUS | 128MB GF4 | Matrox G200 PCI | 100GB | 160GB Raid-0 TX2000 | RaptorRT
    SW: XP Pro | AP 6.5 | PS 7 | Cinema 4D

    Einmal editiert, zuletzt von Chris ()

  • Chris:


    Habe mit Interesse Deine wissenschaftliche Abhandlung gelesen. Da hast Du Dir ja echt Mühe gegeben.


    Hast Du bei DER Maschine überhaupt noch einen Blick für Deinen Casablanca übrig?


    Viele Grüße
    Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Peter:


    Danke für die Lorbeeren :hail: !


    Klar habe ich für die Cassi mindestens noch einen Blick übrig. Erstens steht die Gute direkt neben dem Barco und zweitens ist sie als "Zweitschnippselsystem" immer noch bestens geeignet und auch als solches im Einsatz. Insofern würdige ich sie täglich sogar mehrerer Blicke.


    Diese "wissenschaftliche Abhandlung" habe ich deshalb verfaßt, weil es doch gerade im PC-Schnittbereich soundsooft vorkommt, daß die Konfiguration der Einzelkomponenten der Ursprung allen Übels ist bzw. der Grund, daß hinten und vorne nix geht. Habe mich dementsprechend monatelang in allen möglichen Foren herumgetrieben, Leuten Löcher in die Bäuche gefragt und ebenso viele Zeitschriften gewälzt.


    Heraus kam jetzt eben ein System, das von A-Z prima läuft. Wie es sich dann im Schnittbetrieb bzw. -alltag macht, wird sich zeigen. Aber ich bin zuversichtlich :headbanger: !


    Vielleicht können wir ja so im Forum mal ein paar "Idealkonfigs" hinterlegen, was meinst Du ? So eine Art Kompatibilitätsliste oder so...


    Ciao,
    Chris

    Gruß, Chris


    HW: PIV 2.4GHz | P4T-533C | 512MB RAMBUS | 128MB GF4 | Matrox G200 PCI | 100GB | 160GB Raid-0 TX2000 | RaptorRT
    SW: XP Pro | AP 6.5 | PS 7 | Cinema 4D

  • Hi Chris,


    bei der Lektüre Deiner Hardwarebeschreibung und Deiner im Nebensatz geäußerten Absichtserklärung, den eingebauten Vorverstärker Deiner Terratec zur Digitalisierung Deiner Plattenbestände zu verwenden, hat mich veranlaßt (auch für meine eigenen Unterlagen - man vergißt so schnell wieder, was man nicht ständig macht ), mal eine Checkliste aufzuschreiben. Nachfolgendes Prozedere ist das Ergebnis wochenlanger Auseinandersetzung mit dem Versuch, 15 mir unverzichtbare (auf CD nicht erhältliche) Vinylschätze möglichst optimal der Nachwelt zu erhalten. Ich will Dir nicht den Wind aus den Segeln nehmen, aber Schallplattenrestauration ist eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit. Mindestens einen bis zwei Tage sollte man für eine LP veranschlagen. Um maximale Ausgangsqualität zu gewährleisten, nur den besten greifbaren Plattenspieler nehmen (Direktantrieb ist besser als Riemen - die können nach langer Pause des Spielers ausgeleiert und brüchig sein!) und vor allen Dingen: Platten naß abspielen - und wenn es nur für dieses eine, letzte Mal ist! Neben fertig erhältlichen Flüssigkeiten hat sich besonders 30% Isopropylalkohol mit geringen Zusatz Netzmittel (aus dem fotografischen Bereich - kein Spüli!) bewährt. Naßläuferarme soll es u.a. noch bei CONRAD geben?!


    Nachfolgend habe ich die von mir verwendeten Programme und PlugIns aufgelistet. WaveLab sollte in der Vollversion vorliegen (die Lite gestattet, glaube ich, nur die Verwendung einer begrenzeten Auswahl von Filtern). Die anderen Tools sind die Quintessenz einer ganzen Reihe anderer Programme, die ich auf ihre Verwendbarkeit 'abgklopft' habe. Sicher, jeder hat seine Vorlieben, und Andere haben mit anderen Programmen bessere Erfahrungen gemacht. Eine besonders ergiebige Quelle für Links und die Beschreibung der Verfahren mit anderen Tools stellt diese Seite dar: http://www.joergei.de/lp-cd.htm. Die Bezugsquellen für die folgenden Programme findest Du mit einiger Phantasie unschwer über Google und andere Esel ! Die von mir speziell verwendeten PlugIns sind unterstrichen.


    Wavelab 4.00c (besser noch: Update auf 'd', weil deutsche Online-Hife)
    ........als Bestandteil von WaveLab: VST-PlugIn StereoExpander
    ........separat: Steinberg DeClicker 1.21


    Sonic Foundry Noise Reduction DirectX Plug-In
    ........Noise Reduction , Click Removal & Vinyl Restoration
    ........separat: Sonic Foundry Graphic EQ


    Waves Restoration Bundle 1.0
    ........X-Noise, X-Click , X-Crackle & X-Hum

    Feurio Audio Brenner 1.65


    Verfahren:


    1. Eine komplette LP durchgängig (bei Seitenwechsel: Pausentaste) in WaveLab capturen. Auf möglichst gleichmäßige Aussteuerung der beiden Stereokanäle achten. Sorgfältige Voraussteuerungskontrolle durch Anfahren der lautesten Musikpassagen. Den max. Pegel möglichst bis auf -1 bis -0.5 dB (aber keinesfalls über 0 dB!!) einstellen. Für eine optimale Beurteilung des Klangs empfiehlt sich in allen Bearbeitungsstufen die Verwendung eines guten Kopfhörers!


    2. Wenn das Capturen abgeschlossen ist, in der Timeline alles markieren und WaveLab eine 'globale Analyse' durchführen lassen. Hierbei besonders auf den 'RMS-Pegel' achten. Er sollte sich bei guter Kanalgleichheit auf etwa gleichen dB-Werten befinden. Ansonsten den schwächeren Kanal über Pegelanpassung anheben.


    3. Unter 'Effects' in Wavelab zwei Filter setzen. Erstens: Entklicken! Dafür kommt entweder der Waves X-Click in Frage, oder Steinbergs DeClicker. Beide Filter verhalten sich gegenüber stark 'sägezahnhaltiger' Musik (Bläser, bzw. bestimmte Synthisounds) recht unterschiedlich. Waves ist der bessere Entklicker, neigt aber dazu, Sägezahnspitzen als Klicks zu interpretieren und sie zu kappen. Fragliche Passagen besonders sorgfältig probehören und auch mal das Audiosignal ausblenden und nur die 'Differenz' anhören (dieses 'Differenzhören' gilt auch für die anderen Filter!). Gute Probier-Werte beim Waves sind: Treshold 10-30, Shape 50-60. Für Steinbergs DeClicker gilt: Treshold 80-90, DePlop 10, Quality 4, Mode Standard. Als zweiter Filter wird gleichzeitig Waves X-Crackle gesetzt. Werte sind recht unkritisch bei Treshold 50 und Reduction 50.


    Anschließend hört man die gesamte Waveaufnahme in Echtzeit durch. Was die beiden oben gesetzten Filter an Klicks nicht automatisch entfernen, muß man manuell in Wavelab unter 'Wellenform wiederherstellen..' bearbeiten. Ganz schwere Fälle lassen sich, solange sie sich nur auf einer der beiden Stereospuren finden, durch Kopie des entsprechenden Parts von der 'heilen' Spur auf die Defekte überbrücken.


    Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, hat insbesondere auch noch mal auf Frequenzbeschneidungen durch die DeKlicker geachtet (s.o.), sollte man, sofern man manuelle Korrekturen vorgenommen hat, die Veränderungen nochmal speichern. (Wavelab neigt manchmal dazu, sich aufzuhängen, deswegen immer Zwischensicherungen!). Jetzt wendet man für diesen Schritt abschließend die beiden Click- und Crackle-Filter an, indem man eine Wave-Datei neuen Namens rendern läßt. Der Verzicht auf das Überschreiben der Vorversion läßt einem immer die Möglichkeit, alle Schritte zurückzugehen.


    4. Jetzt kann es nicht schaden, das durch die vorherigen Filteroperationen u.U. etwas gedämpfte Material zu 'enhancen'. Gut macht sich als erster Filter im Effects-Fenster Steinbergs VST-PlugIn StereoExpander mit einem Wert von +10%. Hilfreich ist auch eine Anhebung der Höhen (Brilliance) mittels Sonic Foundrys DirectX-PlugIn Graphic Equalizer. Gut ausreichende Werte sind 1 dB bei 15k, 0.5 dB 10k und noch 0.2 dB bei 7.2k. Mehr nicht!


    Wieder rendern, neue Datei anlegen, nächster Schritt:


    5. Jetzt machen wir aus einem verrauschten Tapemaster eine glasklare Digitalaufnahme . Man kann dazu Waves X-Noise nehmen, ich bevorzuge nach vielen Versuchen Sonic Foundrys DirectX-PlugIn Noise Reduction. Alle Standardwerte unter 'General' kann man unverändert lassen. Wichtig ist ein Stück Grundrauschen aus der Wavedatei. Dazu eignet sich besonders der Vorlauf oder auch genügend lange Pausen (ca. 2-3 Sek. reichen) zwischen den Tracks. Man markiert den in Frage kommenden Bereich, und startet die Wiedergabe mittels der Loop-Funktion. Gleichzeitig setzt man das Häkchen bei 'Capture Noiseprint' im Filter und läßt ein paar Sekunden loopen. Anschließend ist das Rauschen (vorausgesetzt man hat eine typische Rauschsignatur gewählt) völlig verschwunden. Da aber auch dieser Filter dazu neigt, des Guten etwas zuviel zu tun, kann man beruhigt die erzielte Hüllkurve mittels des 'Down'-Buttons direkt über dem 'Noiseprint'-Häkchen um ca. 2-3 Steps absenken. Ein Kontrollhören sollte man an den leisen Ausklingpassagen der Tracks vornehmen. Wenn die leisesten Ausklänge nicht mehr blechern klingen und zum 'phasen' neigen, ist man im grünen Bereich. Wieder rendern, neue Datei anlegen - wir nähern uns dem Ende.


    6. Letzte Dateiversion in der Timeline komplett markieren. 'Normalisieren...' wählen und die Gesamtlautstärke auf den Maximalwert 0 dB anheben. Anschließend nochmals eine 'globale Analyse' durchführen und hierbei besonderes Augenmerk auf den 'DC-Versatz' richten. Sollte dieser von 0% abweichen, noch eine DC-Versatz Korrektur durchführen. Datei speichern!


    Sollte wider Erwarten trotz vorsichtiger Amwendung der Filter der Gesamteindruck etwas flach klingen, kann man mittels eines Hallfilters noch ein bißchen Räumlichkeit hinzufügen. Ich habe dies aber bei ca. 15 bearbeiteten LPs nur ein einziges Mal machen müssen.


    7. Auftrennen der Tracks. Bislang haben wir die Datei bewußt in einem Stück gelassen, um alle Filter, insbesondere auch die Normalisierung global wirken lassen zu können. Dank der komfortablen 'Lupen'-Funktion (die auch schon bei der manuellen Klick-Korrektur gute Dienste geleistet hat) läßt sich die Wavedatei prima spreizen und wir können die Anfänge und Enden der Tracks auf den Sekundenbruchteil eingrenzen. WaveLab stellt mehrere Möglichkeiten der Trackseparation zur Verfügung - ich bevorzuge das ziehende Markieren mit gedrückter linker Maustaste. So lassen sich die Grenzen noch prima korrigieren. Unter 'Datei/Speichern spezial (Wave)/Auswahl speichern unter...' lassen sich nun die einzelnen Tracks auf die Festplatte kopieren. Bei Trackwechseln innerhalb von durchgängigen Stücken hilft das Setzen eines Markers in der Zeitleiste. Den folgenden Track kann man dann nahtlos markieren und kopieren.


    Vor dem endgültigen Abschluß der Restauration steht noch ein letzten Probehören der einzelnen Tracks. Ist auch wirklich jeder Knackser erfaßt worden, hat man auch nichts übersehen (bzw. überhört) - nein?? Dann folgt:


    8. der wirklich allerletzte Schritt: Einlesen der Tracks in Feurio. Die Pausen zwischen den Tracks kann man bei ca. 2 Sekunden lassen (es sei denn, daß Original verlangt nach anderen Werten). Für die durchgängigen Tracks (Liveaufnahmen, Konzeptalben o.ä.) die Standardpause mittels der Funktion 'Track linken' (rechte Maustaste) entfernen. Werk brennen - fertig!


    Für mich hat sich die Mühe gelohnt. Das Ergebnis ist wirklich Spitze geworden und selbst bei kritischem Hören nimmt man nicht wahr, daß es sich nicht um Original CD-Aufnahmen handelt.


    Und jetzt, viel Spaß und viel Geduld


    ikarus

  • Hallo Ikarus,


    "Wind aus den Segeln nehmen" ? Wieso das denn ? Nein, überhaupt nicht. Bin Dir dankbar für den Beitrag.
    Aber keine Angst: Ich hatte mir schon gedacht, daß das ein zeitraubendes Unterfangen wird. Deshalb habe ich ja auch gesagt, ich nehme mir den Winter dafür Zeit - soviele Platten habe ich ja nicht :D !
    Bin halt auch eines der klassischen CD-Kinder.


    EINEN Schatz habe ich aber trotzdem auf LP: "Die Toten Augen von London" - ein Hörspiel auf Platte... Wow, oder ? :bounce:


    Geplättete Grüße,
    Chris

    Gruß, Chris


    HW: PIV 2.4GHz | P4T-533C | 512MB RAMBUS | 128MB GF4 | Matrox G200 PCI | 100GB | 160GB Raid-0 TX2000 | RaptorRT
    SW: XP Pro | AP 6.5 | PS 7 | Cinema 4D