Lattenzaun-Effekte ...

  • Moin !


    Ich arbeite mit capturetem Materlial von einer Videokamera. Da diese den PAL Standart nutzt verwendet, bestehen die Bilder eigentlich aus Halbbildern ("interlaced"). In eienr bestimmten szene musst eich die Geschwindigkeit eines bewegten bildes stark herunderschrauben und es ergaben sich diese "Lattenzauneffekte". In Premiere gibt es dazu ja den "Reduce Interlace Flicker"-Filter doch das brachte nur in der Vorschau den gewünschten Erfolg ... im endgültigen Render scheinte er keine Wirkung zu haben.


    Doch das komische an der Sache kommt noch: Die Szene ist doch "transform" verkleinert hat also einen weißen rahmen drum rum. Nun hat auch dier Rahmen beim abspielen die Leichten Latten drin obwohl er ja von Premiere selber erzeugt/gerendert wurde und eigentlich aus Vollbildern bestehen müsste.


    Ich kann mir das ganze nur so erklären, dass Premiere den endgültigen Render immer interlaced ausgibt - kann das sein ? Oder gibt es irgendwo versteckt noch spezielle Einstellungen hierzu ?


    Ich hoffe ich konnte mein Problem jetzt einigermaßen verständlich rüberbringen ;)
    Für Tipps bin ich sehr Dankbar.


    cu & thx ...

  • Warum Du nach dem Rendern nur auf der Vorschau eine Verbesserung siehst, nicht aber auf der endgültigen Ausgabe, das weiß ich nicht, weil ich Premiere zu wenig kenne. Vielleicht hast Du ja auch definitiv nur die Vorschau selbst rendern lassen und kein Rendering gemacht, dass auch für die Ausgabe gilt!?


    Warum auch in Premiere generierte Objekte diesen Halbbild-Effekt aufweisen, das scheint mir jedoch klar:
    Deine Projekteinstellung ist auf Halbbilder definiert. Und das ist auch absolut korrekt, sofern Du später Dein Projekt auf irgendeine Medium ausspielen willst, dass auf einem Videomonitor oder auf einem TV-Gerät wiedergegeben werden soll, bzw. es ist auch dann korrekt, wenn Dein Originalmaterial als Halbbild vorlag, wovon man wahrscheinlich ausgehen darf.


    Intern generierte Objekte zeigen diesen Effekt nur dann nicht, wenn Deine Projekteinstellungen anders definiert sind, was Du aber machten musst, wenn Du zum ersten Mal ein Projekt anlegst. Das nachträglich zu ändern, dürfte eigentlich nicht funktionieren, bzw. es macht keinen Sinn.


    Also entweder besteht Dein gesamtes Material schon von Anfang an nur aus Vollbildern, dann legst Du das Projekt auch im Vollbildmodus an und dann werden auch intern generierte Objekte vollbildmäßig werden, oder aber Dein gesamtes Originalmaterial besteht aus Halbbildern, dann muss aber auch Dein Projekt im Halbbildmodus angelegt sein, und dann wird auch alles, was intern generiert wird - korrekterweise - im Halbbildmodus bleiben.


    Wenn Du aus einzelnen Objekten innerhalb eines Halbbild-Projektes Vollbilder machen willst, dann geht das nur über Filter, bzw. nachträglich über ein anderes Tool.
    Wenn dieser Filter nicht ausreichend ist, dann kannst Du auch noch einen anderen Trick dafür anwenden:
    Der Clip, der aus Halbbildern besteht, der aber zu Vollbildern werden soll, auf den wendest Du einen Zeitlupe von 50 Prozent Geschwindigkeit an. Dann renderst Du diesen Clip mit der Zeitlupe, nimmst die gerenderte Version davon und wendest darauf nun einen Zeitraffer mit 200 Prozent Geschwindigkeit an. Was das bringt? - Vollbilder!!!

  • Was das bringt? - Vollbilder!!!


    Neee. Nie ! Aus interlaceMaterial kann man nie echte Vollbilder machen. Reine Physik. Die Halbbilder sind zeit-und zeilenversetzt und so bleiben sie auch. Die Filter - ob deinterlace oder was auch immer - versuchen schlecht und recht aus den beiden durch veschiedene Methoden (interpolieren z.B.) eine quasi "Vollbild" zu machen. Auf dem TV wird das aber immer zu "Flimmern" oder "Ruckeln" bei Bewegung führen.


    Interlace oder Noninterlace ?

  • Diese von mir oben beschriebene Methode wende ich schon seit langer Zeit hin und wieder in manchen Fällen an, zwar nicht mit Premiere, sondern mit CineStream. Die Methodik bleibt aber immer die gleiche, sofern eine Schnittsoftware eine 50-Prozent-Zeitlupe durch Interpolation oder Blending der Halbbilder (oder gar nur durch Verdoppelung der Halbbildzeilen) erzeugt.


    Die Frage wäre, was ein vollwertiges Vollbild ist. Ein Auflösungsverlust findet durch diese von mir beschriebene Methode auf jeden Fall statt. Es werden also keine Vollbilder erzeugt, die die Auflösung von zwei Halbbildern hätten, wohl aber wird dadurch die volle Zeilenanzahl erzeugt und somit auch das Flimmern eliminiert. Gleichzeitig nimmt natürlich das Ruckeln etwas zu, da ja nun 50 Prozent der Bewegungsphase fehlt.


    Von daher ist HB's Aussage durchaus korrekt. Aber man sollte das meiner Meinung nach einfach mal ausprobieren, denn ich denke, es ist auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung spürbar.