Noch'n Video

  • Kritik ist jederzeit willkommen, aber ein Satz wie "der Film wirkt eher laienhaft" ist leider nur eine leere, negativ anmutende Formulierung, die niemandem weiterhilft. Schön wäre es, wenn man auch beschreiben könnte, was denn genau diesen Eindruck beim Zuschauer ausmacht und wenn der dann auch noch formulieren könnte, welche Ideen er hätte, um es anders zu machen. Dann kann man voneinander lernen und dann ergibt das eine Diskussionsgrundlage, von denen Foren wie diese leben.
    Meine Meinung.

  • Und noch eine Bitte an die anonymen Kritiker:


    Gebt Euch zu erkennen, wenn Ihr in eine laufende Diskussionsrunde einsteigt - es ist eine gute Sitte, sich den anderen vorzustellen. Ein Bild, das einen unterbelichteten Hutständer darstellt, erinnert eher an jemanden, der sich eine Maske vors Gesicht zieht, bevor er eine Meinung abgibt. Und Kommentare "aus dem off", ohne Bild und nur mit einer ellenlangen Auflistung der beruflichen Tätigkeiten, erinnern eher an jemanden, der hier im Forum krampfhaft nach potentiellen Kunden sucht.


    Sagt also, wer Ihr seid, beweist Kompetenz durch einen Link zu Euerer Homepage, sagt uns, wo Euere Videos im Netz zu bewundern sind, zeigt uns Euer Bild und beteiligt Euch mit brauchbaren Beiträgen am hier üblichen Frage-Antwort-Spiel.


    Das kommt an, auch
    beim Wiro

  • Okay, Herr Maue,


    eines habe ich jetzt gelernt: Offensichtlich treiben sich hier im Forum neuerdings eine Reihe von unverbesserlichen Besserwissern herum, die auf höchst herablassende Art über die Arbeit, den Spaß und die Begeisterung von Hobbyisten richten (wollen). ikarus wird seine Lehre daraus ziehen und an diesem Ort keines seines Filmchen mehr veröffentlichen! Diesen Ansprüchen genügt keines meiner Werke!


    Eines laß Dir aber auch gesagt sein, Herr Maue! Meinen Ansprüchen genügt Dein Posting auch nicht! Von einem Ausbilder, und sei es auch nur in den von Dir genannten Professionen, erwarte ich eine andere, fundiertere Beherrschung der deutschen Sprache. Dein Beitrag strotzt nur so von Rechtschreib-, Satzstellungs- und Interpunktionsfehlern. Als Adressat fühle ich mich von einem so nachlässig hingeworfenen Geschmiere beleidigt.


    Zukünftige Kritik von Dir an rechtschaffenen Hobbyfilmern bitte ich mir daher in einer Form aus, die den mindesten Höflichkeitsstandards Rechnung trägt.


    echauffiert


    ikarus, Lagerverwalter

  • Aber Ikarus!


    Du wirst Dich doch nicht von solchen anonymen Besserwissern "einschüchtern" lassen! Ich hoffe, auch in Zukunft schöne Videos von Dir zu sehen, auch wenn manche Forums-Neuankömmlinge in guter alter "Mickey-Manier" versuchen, Unfrieden zu stiften nach der Manier:


    "Ich bin dagegen - alles schei . . . - wovon rede ich eigentlich? Ich weiß es selbst nicht . . ."


    ;-)))
    Wiro

  • Hallo, wie versprochen habe ich mir den Film mal auf die Schnelle angesehen. Nachfolgendes ist mir aufgefallen:
    1.) Am Anfang wird Schrift über Schrift geblendet, das wirkt störend.
    2.) Das Bild wo der PKW auf der verschneiten Straße ins Bild kommt ist nicht sehr schön gestaltet. Eine alte Regel der Bildgestaltung ist die der Diagonalen. Diese wurde hier nicht beachtet.
    3.) Szene Schneepflug, Räumschild nah, dann Zoom noch näher, dann Zoom wieder ein Stück zurück. Zoom hätte nicht sein müssen (es gibt ja keine neu Information dadurch).
    4.) Fahrerhaus bei 00:59. Frage, wo kommt plötzlich diese dritte Hand her? Ist das etwa der Kameramann? Der zweite Mann im Fahrerhaus hätte in einer vorherigen Einstellung erklärt werden. Dies jedenfalls führt zur Verwirrung des Zuschauers.
    5.) Haus bei 1:21, hier fehlt ein Hinweis darauf das in diesem Haus die Versicherung ihren Hauptsitz hat (evtl. Glasschot oder umschnitt auf Hinweisschild an der Eingangstüre).
    6.) Übergang vom Hausschwenk in der Flur mit Überblendung, in den Schwenk, warum?
    7.) Der Sprecher der Versicherung schaut an der Kamera vorbei. Will er seine Botschaft nicht dem Zuschauer mitteilen?
    8.) Die Inserts bei 2:06 „Schuldrechtsreform“ kommen zweimal mit der gleichen Aussage, ja zwei mal das gleiche Schriftstück ohne neue Information, daher 1 mal überflüssig.
    9.) Welche Aussage nimmt der Zuschauer beim Insert bei 2:11 mit? = Bild überflüssig
    10.) Der Sprecher der Versicherung wird zum Schluss (Übergang zum Klärwerk) einfach mit seinem Kommentar zurückgenommen und durch den Sprecher im Off übersprochen. Schlussfolgerung für den Zuschauer: Das was der erzählt hat war alles nicht so wichtig!
    11.) Bei 3:00 Kom.:“.... natürlich könnte auch hier etwas schief laufen“. Was für eine Aussage! Wenn wir alle Dinge aufzählen müssten die so im Leben schief laufen könnten, hätte der Film eine Länge von über 30 Tagen. Ein vollkommen sinnloser Kommentar.
    12.) Die Brackwasserorgie ist einfach zu lange. So schön sind Abwässer ja auch nicht.
    13.) Schnittfolge ist bei 3:15 zu schnell.
    14.) Schrift bei 3:40 einmal von links dann von rechts, das ist zuviel und verwirrt mehr als es nützt.
    15.) Die Information über das Trinkwasser bei 4:10 ist zu langweilig weil jedem Erwachsenem schon bekannt.
    16.) Warum wird an einem Ort laufend überblendet? Insgesamt wird hier 5 mal überblendet. Die Grundregeln über den Einsatz einer Blende wurden hier nicht beachtet.
    17.) Bei 4:48 werden gleich mehrere Gestaltungsmittel (Überblendung und digitale Tricks) nacheinander verwendet. Ob das sehr wirkungsvoll ist darüber lässt sich streiten. Mir hat es nicht gefallen (aber das hat ja nichts zu sagen, gelle)
    18.) Der Film könnte locker bei 5:01 zu Ende sein. Leider beginnt er wieder mit den Windrädern von vorn.
    19.) Wieder mal werden unnötigerweise Überblendungen benützt (5 mal)
    20.) Kinderspielplatz, der gesamte Text ist langweilig und eigentlich überflüssig da die Information für Erwachsene nicht neu ist. Leider wird auch hier wieder unnötig geblendet.
    21.) Bei 6:57 ist die Schrift nicht zu lesen (kann natürlich auch nur hier auf dem Rechner so sein)
    22.) Bildgestaltung bei 7:07, das Schild neben dem Sprecher ist viel zu groß und bildet damit ein viel zu großes Gegengewicht zum Sprecher.
    23.) Welchen Sinn haben die Inserts mit dem Sachbearbeiter. Der Kommentar sagt „... mit Sitz in Köln...“. Hier müsste der Sitz in Köln gezeigt werden, aber für den Zuschauer erkennbar das es auch in Köln ist. So wirkt die gesamte Szene mit dem Sachbearbeiter langweilig.
    24.) Bei 8:07 sind mehrere Schriften übereinandergeblendet. Dies verwirrt den Zuschauer nur.
    25.) Warum muss das Schild BADK danach zweimal hintereinander kommen?
    26.) Vorlauf bei dem Feuerwehrauto ist verwackelt! Habt ihr kein Stativ?
    27.) Wieder wird vollkommen ohne Grund geblendet (ins Führerhaus). Danach geht es mit einer Flut von Blenden und Überblendungen weiter, nicht sehr schön aus meiner Sicht.
    28.) Der Kommentar bei 8:55 sagt eigentlich das wieder was vorher schon längst gesagt wurde.


    Alles in allem hatte ich nach der Betrachtung des Filmes folgende Wahrnehmung:
    - man merkt dem Film an das sich die Macher sehr viel Mühe gegeben haben,
    - es steckt eine gewaltige Arbeit darin,
    - das Thema war sehr anspruchsvoll und sicher nicht für Amateure ohne weiters zu leisten,
    - der Film war zu langatmig (die Hälfte hätte locker gereicht),
    - für mich ist es kein Messefilm. Hierzu fehlten mir knackige Bilder die dem vorbeigehenden Zuschauer in die Lage versetzen auch mal stehen bleiben zu wollen,
    - der Film wurde „Totgequatscht“,
    - die Bedeutung von Überblendungen sind nicht bekannt oder wurden einfach nicht berücksichtigt,
    - der Film hatte keine Höhepunkte, er war einfach nur langweilig,
    - es war einfach nur eine Aufzählung die eigentlich endlos weitergeführt werden könnte.


    Gruß


    kmaue

  • kmaue: :respekt:


    Hoffentlich siehst du nicht mal einen Film von mir.Dein Beitrag darüber würde sicher die Datenbank sprengen :feixen: .Aber gut daß es so ein Forum gibt in dem man was lernen kann.


    Gruß Eckart

  • tach, kmaue.


    eins muß man dir lassen, die kritik war sehr detalliert :)


    natürlich ist es unangebracht, jeden film zu bejubeln. wir alle machen fehler, jeder filmer ist auf nem anderen stand des filmerischen könnens. daher finde ich kritiken mit genau definierten kritikpunkten auch sehr hilfreich und lehrreich.


    ich würde mir wünschen, jeder film hier würde so detailliert kritisiert. und ich würde mir wünschen, jeder filmer würde darauf nicht allergisch reagieren (ich schließe mich da mit ein).


    wenn du mir den gefallen tun würdest und mal beim beitrag "2 filme online" reinschaust und diese filme ebenso kritisierst? ich kann daraus nur vorteile ziehen, denke ich.

  • Hi,


    Du bist lernfähig, alle Achtung *megagrinnnnz*


    Gute Kritik, werde es mir wie "Soll" und "Haben" durchlesen.


    Warum nicht gleich so?


    Dank auch für den Link im anderen Forum.


    Gruß
    Tom

  • Lieber Wiro,
    ist man bei Dir nur dann nicht anonym wenn man eine eigene Homepage hat oder sein Bild permanent einblendet? Ich glaube ich habe alles getan um transparent zu sein. Alle Angaben über mich sind offengelegt und nachprüfbar. Ob ich jetzt ein Bild einblende oder nicht. An dem Bild von ikarus ist ja auch nicht zu erkennen wie er aussieht.
    Natürlich ist Kritik nicht sehr angenehm insbesondere dann wenn sie einen selbst betrifft. Keiner will Dir hier Deine Filmhobby madig machen. Aber auf berechtigte, sachliche Kritik gleich mit aggressiven Bemerkungen zu reagieren zeigt mir das Du nur darauf aus bist von allen gesagt zu bekommen wie toll Du das alles machst. Mancher ist halt der Meinung das dem so ist und andere wieder nicht. Das hat mit Besserwisserei oder ewigem nörgeln nichts zu tun. Mich erinnert das an die Wettbewerbe des BDFA. Alle wollen das ihre Filme weiter gemeldet werden. Sagt aber einer der Film ist nicht gut genug um weiter zu kommen wird geschimpft das sich die Balken biegen. Gleiches wenn der Film keine Urkunde erhält.


    Weiterhin in friedlichem miteinander


    kmaue


    Ps: An ikarus, auch hier sind wieder Fehler gemacht worden. Um Dich nicht zu beleidigen, bitte ich Dich es nicht zu lesen. Danke

  • @alle:


    Und wieder sehen wir, daß alle ein wenig Recht haben.


    Speziell bei der Kritik (meine ich - und ich nehme mich selbst nicht aus) haben die Filmer ein arg dünnes Fell. Vielleicht ist es die Angst, von denen die es "gelernt" haben runtergemacht zu werden? Vielleicht ist auch die "künstlerische Ader" und die oft damit einhergehende Selbstliebe, die den Hobbyfilmer ein wenig dünnhäutig macht. Egal wie! Bitte beachtet bei aller Kritik daß das, was wir hier zu sehen bekommen, die oberen ein, zwei Prozent der Hobbyfilme sind. Wer die offenen Kanäle kennt, der weiß was ich meine. Macht also bitte die Filme nicht nur nieder sondern laßt auch ein gutes Haar daran.


    Auch die derben Kritiker haben ein wenig Recht und ein wenig Unrecht. Man bedenke, das es für die Filmerei eigentlich keine Normen gibt. Erlaubt ist, was gefällt. Ich selbst z.B. mag nichtssagende Filme mit "knackigen" Bildern überhaupt nicht, bin mir aber bewußt, daß ich mit dieser Meinung einer kleinen Minderheit angehöre. Tausende sehen mit Begeisterung die Machwerke auf "VIVA", "MTV" mit Begeisterung! Ich renne, wenn ich diese hektischen Zusammenschnitte sehe, so weit mich meine Füße tragen. Laßt also bitte ab und zu durchblicken, daß die Kritik Eure ganz persönliche, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit ist.


    Diese Forum soll sicherlich dem Einzelnen - wenn er denn will - helfen, seine Filme zu verbessern. Es soll andererseits auch dem eine Heimstatt bieten, der einfach nur labern und mal was zeigen will. Ich fände sogar nicht falsch wenn man in Zukunft nur die Filme kritisiert, bei denen ausdrücklich um Kritik gebeten wird. Auch bei den Filmern gibt es die Maria-Hellwig Fans und die Rapper, die Operetten- und die Heavy Metal-Fans. Man muß es ja nicht verstehen, man muß es nur tolerieren. Tolerieren muß man allerdings auch die Kritik, die einem nicht so in den Kram paßt.


    Nicht zu tolerieren ist die unqualifizierte Kritik, die einfach nur schlecht macht. AndySan hat uns hier vorgeführt wie es nicht sein sollte. Wenn man einen Film "laienhaft" findet dann muß man auch die Gründe bringen und gleichzeitig vorschlagen wie man es besser machen kann. Am besten natürlich mit eigenen Beispielen, die dieses veranschaulichen. Selbst im Dunklen bleibend (hier spricht der Avatar Bände) und aus dem Hinterhalt auf andere Filmer eindreschen ist einfach nur feige.


    Ich habe hier noch keinen einzigen "schlechten" Film gesehen. Bei allen war irgend etwas von dem ich lernen konnte. Manche finde ich sogar hervorrangend, wie den "Kulturfilm" von Tom. Natürlich fehlen da auch die"knackigen Bilder" und manch einer fühlt sich "totgequatscht". Das kommt immer auf den Blickwinkel an.


    Viele ausgleichende Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • @ all und K.Mauke im speziellen :


    Sitzen wir nicht midestens 2-3x am Tag vor dem Fernseher und fragen uns, was der Kameramann oder Regisseur sich dabei gedacht hat ?
    Was mauke da geschrieben hat, liest sich weniger wie eine Kritik als wie die Regieanweisung für einen anderen Film.
    Hier hätte es gereicht, zu schreiben : Ich hätt's anders gemacht.


    Sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass mir der Respekt vor den "professionellen" und "freischaffenden" abhanden gekommen ist ?.
    Deshalb will ich die Kritik nicht im einzelnen behandeln, sondern nur auf einige Missverständnisse hinweisen :
    - Bei den heutigen Filmen gibt es ( mindestens ) eine Tonspur. Der Mensch ( Zuschauer ) ist i.d.R. mit Seh- und Hörorganen ausgestattet, die simultan arbeiten. Es sollte also möglich sein, davon auszugehen, daß man über das Gehör mitbekommt, wo ein Firmensitz ist, ohne den Dom im Bild zu haben.
    Oder soll man etwa den Chefsessel auf die Domplatte plazieren ?
    - Wenn jemand nicht in die Kamera sieht, wenn er spricht, handelt es sich um ein Interview. Da ist das üblich. Und mir auch lieber !
    - Die Gestaltung der Bildkomponenten und ihr Verhältnis zueinander mag wichtig sein, sicher ist jedoch, dass diese Sichtweise veraltet ist ( ebenso wie die Diagonale ). Derart angeordnete Bildinhalte wirken gekünstelt. Und das war wohl am wenigsten gewünscht.


    Im Allgemeinen halte ich den Film für handwerklich gut gemacht. Er befindet sich auf dem Niveau, der heutzutage in den Medien üblich ist und er hat 'nen Roten Faden. Wenn ich erst zurückspulen muss, um nachzusehen, ob da wirklich 'ne dritte Hand im Spiel ist, war's wohl nicht so wichtig, oder ?


    Im Übrigen : Selbst die Profi-Kameraleute machen Fehler. Sogar so viele, dass es Webseiten darüber gibt. Und nur denen sollte so etwas peinlich sein, die haben's ja gelernt !


    E.Z.

  • Kleiner Exkurs, wenn man es mir vergönnt ;)


    Sehen, was nicht zu hören ist, hören, was nicht zu sehen ist,
    kann ein Stilmittel sein, um Spannung zu erzeugen. Innerhalb
    eines Filmes, der vorrangig der Informationsübermittlung dient,
    kann eine "Bild-Text-Schere" aber sehr schnell zu einer Wahr-
    nehmungsüberforderung führen. Zwar sind die Sinnesorgane des
    Menschens dazu geschaffen, gleichzeitig zu arbeiten, aber die
    Fähigkeit unseres Gehirns, diese Informationen auch korrekt zu
    verarbeiten, wird gerade bei Filmproduktionen oft maßlos über-
    schätzt. Zwar ist es keinesfalls notwendig, dass gesprochener
    Text und gezeigtes Bild übereinstimmen, denn das würde eher
    noch sehr schnell zu Langeweile führen, aber der gezielten
    Informationsübermittlung dient eine geschickte Verschmelzung
    von Bild und Ton, d.h. dass das eine das andere unterstützen
    sollte, ohne zu wiederholen, ohne dass das eine ein Fremdkörper
    zu dem anderen darstellen sollte. Das gilt für Text zum Bild,
    das gilt aber auch allgemein für Geräusche zum Bild.


    Bildgestaltung spielt heute noch fast zu 99 Prozent die gleiche
    Rolle wie noch vor 100 Jahren. Eine Bildgestaltung, die inner-
    halb einer Filmproduktion eingesetzt wird, folgt bestenfalls
    den Gesetzen der Wahrnehmungsphysiologie. Die wiederum wird
    zum einen durch genetische Eigenschaften, aber auch durch
    kulturelle Gepflogenheiten bestimmt. So ist die Bildge-
    staltung und die Wirkung der Bildgestaltung z.B. eine andere
    in Ländern, wo Bücher von hinten nach vorne, bzw. Zeilen von
    links nach rechts gelesen werden.
    Eine Bildgestaltung, die den Gesetzen der Wahrnehmungs-
    physiologie entspricht, wirkt nur dann künstlich, wenn sie
    inhaltslos ist. Ansonsten unterstützt sie sogar sehr gezielt
    die Informationsaufnahme beim Zuschauer eines Filmes, weil
    dadurch die Augen des Zuschauers genau dorthin geführt werden,
    wo sich die bildwichtigen Informationen befinden.
    Dabei können Fehler, die man nicht beim ersten Sehen bemerkt,
    durchaus eine weit größere Rolle spielen, als angenommen.
    Wahrnehmung geschieht zu einem sehr großen Teil im Unterbewußt-
    sein, bzw. es geschieht derart, dass ein Mensch in kurzen
    Momenten dermaßen viele winzige Details sinnig wahrnimmt, die
    erst durch eine sehr komplexe Verarbeitung im Unterbewußtsein
    zu dem Eindruck werden, als den man die Wahrnehmung dann be-
    wußt empfindet.
    Kleine Fehler stören dabei quasi die (unterbewußte)
    Wahrnehmungslogik, die unser Unterbewußtsein braucht, um Dinge
    als real empfinden zu können.
    Wenige dieser kleinen Fehler gleicht unser Gehirn mehr oder
    minder leicht aus, da es eventuell noch genügend andere
    Referenzen hat, um quasi als "Rechnungsbetrag" die Summe
    "Real" zu ermitteln.
    Häufen sich aber solche kleinen Fehler, dann wird der Versuch
    des Unterbewußtseins, aus all diesen Details eine schlüssige
    Wahrnehmung zu gestalten, immer wieder gestört, was zur Folge
    hat, dass der Zuschauer Konzentration verlieren wird und dann
    letztlich auch das Interesse an einem Film verlieren wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Hi, Avalon !


    Lass mich deine Ausführungen etwas komrimieren :


    " Wenn du vor dem Fernseher sitzt und nichts stört dich, dann bist du entweder tot, der Fernseher ist kaputt, oder du schaust 'ne Soap "


    Mann, ey !


    E.Z.

  • Lieber E.T. gerne lasse ich Deine Worte in mir wirken. Aber meiner Meinung nach hast Du nicht in allen Punkten recht. Doch zuerst möchte ich Dir versuchen zu erklären was ich bei Filmen überhaupt bemängeln kann und was nicht. Filme zu produzieren ist ein Handwerk wie jeder andere Beruf auch. Entscheidend über gut und schlecht ist aber nicht nur ein einzelner Faktor sondern sehr. Wie kleine Mosaiksteine bilden sie am Schluß das Gesamtbild oder den Gesamteindruck des Zuschauers und führen dann zum Ergebnis OK oder nicht OK. Wie in allen Handwerksberufen gibt es handwerkliche Grundlagen. Die zu beurteilen mag ich mir erlauben. Dies ist z.B. ob ein Schwenk ordentlich gemacht wurde, sind die Bilder scharf oder sind sie unscharf, stimmt der Ton und die Ausleuchtung, sind Achsprünge vorhanden, sind verwackelte Bilder zu sehen und so weiter. Der in jedem Film vorhandene künstlerische Anteil kann von mir nicht beurteilt werden da ich selbst kein Künstler bin.
    Bild und Ton stehen schon in einem unmittelbaren Zusammenhang das solltest Du mir glauben. Angenommen wir sehen einen Radfahrer auf einer Landstraße fahren und im Off wird erklärt das der Autofahrer im rechts fahren muß. Hier stehen Bild und Ton in einem Gegensatz den der Zuschauer nicht zuordnen kann. Ein „Zinken“ in einem Film ist sicherlich zu verschmerzen aber die Summe vieler kleiner Fehler führt dazu das der Zuschauer anschließend zu dem Ergebnis kommt der Film war schlecht.
    Wenn der Mensch sich mit einem anderen Menschen unterhält schauen wir uns in die Augen. Jemand der Dir z.B. nicht in die Augen sieht sondern schaut laufend weg oder an Dir vorbei wird Dir mit Sicherheit unangenehm vorkommen. Die gleiche Funktion hat der Sprecher wenn er sich mit dem Zuschauer unterhält. Dabei ist es nicht normal das er die Zuschauer nicht ansieht. Bei einem Interview unterhält sich der Gefragte mit dem Reporter und kann aus der Logik heraus nicht in die Kamera sehen. Du kannst Dich ja mal selbst überprüfen wo Du hinsiehst wenn Du Dich mit jemandem anderen unterhältst.
    Bildgestaltung ist Deiner Meinung nach veraltet. Damit stehst Du dann aber alleine auf weiter Flur. Alle Filme die Du siehst bestehen aus gestalteten Bildern. Kein Bild ist dem Zufall überlassen, jede Sekunde eines Filmes besteht aus gestalteten Bildern. Die Grundsätze der Bildgestaltung haben nach wie vor ihre Bedeutung. Dies hängt damit zusammen wie der Mensch seine Umwelt sieht. Dies hat sich seit seiner Entstehung bis heute noch nicht verändert. Filmemacher die sich daran nicht orientieren wollen finden sich dann bei Viva wieder. Es war eigentlich alles schon mal dar was junge moderne Filmemacher „neu erfinden“ wollten. Genutzt hat es nichts alle sind wieder auf die guten handwerklichen Regeln zurückgegangen. Gerade gestaltete Bilder sind es die es Dir erlauben ein Bild als schön oder harmonisch zu betrachten. Die Frage die sich ein Filmemacher immer wieder stellen muß lautet: Wie wird es der Zuschauer sehen oder aufnehmen können. Nicht gestaltete Bilder führen dazu das die Zuschauer nicht unbedingt das sehen was der Macher eigentlich ihn sehen lassen wollte.
    Es ist Deine frei Meinung den Film als gut gemacht anzusehen. Du solltest aber respektieren das nicht jeder das so sehen muß.
    Die Hand ist ein kleines Mosaiksteinchen im Gesamtbild des Filmes. Sie ist nicht für sich alleine zu bewerten (s.o.).
    Die Profikameraleute die Du ansprichst sind meist keine ausgebildeten Kräfte sonder Anfänger die mit wenig Geld geködert werden, eine Kamera auf die Schulter bekommen und auf die Menschheit losgelassen werden. Aber wie schnell deren Fehler Dir auffallen sagst Du ja selbst. Wie schnell werden dann Deine Fehler dem Zuschauer auffallen?


    Natürlich kannst Du das alles verwerfen was ich hier geschrieben habe. Das würde mich nicht wundern. Zu mir sagte mal ein Amateur: „Ach wissen Sie Herr Maue, ich bin ja Amateur und bei mir dürfen die Bilder ruhig unscharf sein!“
    Solange es seinen Sehgewohnheiten entspricht das Bilder unscharf sind mag da nichts dagegen zu sagen sein, ich jedenfalls würde dann zum Augenarzt gehen wollen.


    Auf Dein wohlwollendes Urteil wartend


    kmaue

  • > " Wenn du vor dem Fernseher sitzt und nichts stört dich, dann bist du
    > entweder tot, der Fernseher ist kaputt, oder du schaust 'ne Soap "


    Auch ein Standpunkt, hehe :wink:

  • Sagt mal, was passiert hier...???


    Bin ich noch in meinem Hobbyforum, oder sitze ich in einer Vorlesung der "Filmtheoretischen Hochschule R. W. Fassbinder, Kaltenkirchen"?? Manche Aspekte der Bild- und Filmtechnischen Gestaltung unter Berücksichtigung der Physiologie kaukasischer Rezipienten mögen ja auch für den einen oder anderen Hobbyfilmer von existentiellem Interesse sein - mich nervt es!


    Das, was hier stattfindet, geht weit über angemessene Kritik an den mit viel Liebe und Interesse für das Medium entstandenen Abbildungen des Alltags hinaus. Für meinen Geschmack war bereits die Präsentation des IT-Videos im Rahmen dieses Forums verfehlt. Als Hobbyfilmer will ich keine Auftragsarbeiten für die Industrie durchführen, ich muß mein Geld nicht mit professionell gestalteten Meisterwerken verdienen - ich will mir aber auch nicht vorhalten lassen, wie ich mein Urlaubsvideo, meine abgelichtete Familienfeier oder meinen Alltagsessay zu gestalten habe, damit er in den Augen von Filmprofis gnädige Würdigung erfährt.


    Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Es ist nichts gegen wohlmeinende Kritik einzuwenden, die sich produktiv aufbauend gegen gravierende Anfängerfehler richtet. Gerade Menschen, die der Versuchung des neuen Mediums erliegen, mit viel Zoomen und Schwenken möglichst Alles und Jedes sofort und gleichzeitig auf Film zu bannen, werden dankbar sein für jeden Tip, wie man ein Werk ansehbar gestaltet, ohne die gesamte Palette der Trick- und Schnittgimmicks heutiger Hard- und Software auszureizen.


    Sollten also solche ansonsten gern gesehenen Gäste wie avalon, akzentfilm, andysan oder kmaue das dringende Bedürfnis haben, dieses Forum in ein "Fernlehrinstitut Film- und Videoschaffen" umzuwidmen, so fühle zumindest ich mich überfordert, den Seminaren in vollem Umfang und mit aller Aufmerksamkeit zu folgen. Nebenbei arbeite ich nämlich noch zum Broterwerb an ganz profanen Dingen, lebe noch für andere Hobbies und lasse mich auch ansonsten nur dann gerne belehren, wenn ich mir den Unterricht selbst ausgesucht habe.


    Da ich aber auch niemanden den Mund verbieten möchte, es u.U. vielleicht den Einen oder Anderen mit entsprechendem Ehrgeiz einer Karriere im Medienbereich auch hier im Forum gibt - wie ist es denn mit einer neuen Forumskategorie? Wir könnten doch unter 'Sonstiges' das 'Profiforum - eine Spielwiese für Ausbilder, Filmschaffende und Filmemacher' einrichten? Da habt ihr dann eine Enklave ganz für Euch und könnt theoretisieren und bramabasieren - und der Hobbyfilmer, den's interessiert, kann ab und an mit staunendem Blick und offenen Mund einen Blick über den Gelehrtenzaun werden und die Brosamen von der Quelle der Weisheit aufpicken.


    Ich bin auf Eure Prügel gefaßt - Gott sei Dank stehen Lichtjahre zwischen uns


    ikarus


    P.S. Wer ikarus unbedingt von Angesicht zu Angesicht in die Pupille blicken möchte, sei auf mein ausdruckstarkes Konterfei im 'alten' Forum verwiesen.

  • Ikarus - wo ist die Grenze ?
    Ich verdiene seit Beginn meiner "Schnippslertätgigkeit" mit meinen Filmen Geld. Zwar nicht als Hauptberuf, sondern auf selbständiger Basis nebenbei. Ich stelle meine Filme - oder auch nur Ausschnitte daraus - zwar generell nicht im Web "aus", aber wenn ich Deinen Worten richtig folgen kann, wäre zumindest Deinerseit auch nicht das Interesse daran vorhanden.


    Der Film "IT" hat mich umgehaun - er ist erstklassig gemacht. So etwas in ein anderes Forum zu "verbannen" ist meiner Ansicht nach nicht richtig und wäre schade. Auch wenn ich bei vielen Filmen einige Sachen anders machen würde oder das Equipment nicht habe, so etwas zu machen oder einfach nicht Semiamateurprofihobbyist genug bin, so etwas auf die Beine zu stellen, so bin ich trotzdem daran interessiert und nehme jeden kleinen Punkt und jede kleine Feinheit zur Kenntnis und versuche für mich persönlich so viel wie möglich daraus zu gewinnen. Wie ein Schwamm.
    Ich stelle mich selbst auch "nur" maximal auf die Stufe des "Hobbyfilmers" - doch war ich glücklicherweise zur rechten Zeit am rechten Platz und konnte meinen Film verkaufen. Der nächste Film, an dem ich jetzt arbeite, ist jetzt eine Auftragsarbeit geworden. Oder müssen wir jetzt auch noch den Begriff "Auftrag" genau definieren, um zu wissen, in welchem Forum wir uns herumtreiben dürfen/können ?
    Die Kritiken, die hier in den letzten Tagen bzw. in den letzten Stunden daherkamen, waren mit Sicherheit etwas überzogen - für UNSERE Verhältnisse (ich verallgemeinere das jetzt einfach mal). Aber da sind wir wieder am Ausgangspunkt: Wer soll denn wissen, WAS sich hier für Leute herumtreiben, WAS sie mit ihren Werken bezwecken und WEN sie mit ihren Filmen ansprechen wollen ?
    Heißt nicht das Forum hier "Das brillante Forum für brillante Filmer (oder Leute ?)" ? Soll "brillant" nicht so viel heißen wie "perfekt", "sehr gut", ... ? Wie sollte also kmaue wissen, wieviel Kritik hier maximal erwünscht ist bzw. mit wieviel Kritik er gerade noch einen dritten Forumskrieg verhindert ? Wenn das so gefährlich ist, sollte man vielleicht lieber vor das Forum eine Seite schalten, die in kurzen Zügen erklärt, wer sich da tummelt und was das Forum für wen für einen Zweck hat.


    In welchem Punkt ich Dir recht gebe, ist der mit der ART der Kritik. Das stimmt... Sie sollte nicht oberlehrerhaft erscheinen bzw. überheblich. Man kann mit Sicherheit alles etwas netter und sympathischer rüberbringen.


    Auch wenn ich meine "Werke" nicht in webfreundlicher Größe jedermann zur Ansicht präsentiere, freue ich mich weiterhin auf Eure Filme und Vorstellungen und lerne gerne weiterhin daraus...


    Besänftigende Grüße,
    Chris

    Gruß, Chris


    HW: PIV 2.4GHz | P4T-533C | 512MB RAMBUS | 128MB GF4 | Matrox G200 PCI | 100GB | 160GB Raid-0 TX2000 | RaptorRT
    SW: XP Pro | AP 6.5 | PS 7 | Cinema 4D

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