Geschwindigkeit im Film.....

  • Hallo,


    Ich habe die Aufgabe bekommen für meinen Tauchverein einen kurzen 2 - 3 minuten clip zu erstellen zum 25 jährigen Vereins Jubiläum. Als Background Musik wurde das Stück 'Everyday' Von Jon Bon Jovi ausgeguckt. Da ihr euch ja sicherlich vorstellen könnt, ist Tauchen sicherlich keine schnelle Sportart und so stehe ich vor dem Problem aus Filmszenen (die noch erstellt werden müssen), die eher etwas lahmer Natur sind, einen schnellen und spritzigen clip mit der oben erwähnten musik zu erstellen bzw zu schneiden.


    Für jeden Tip wie man(n)/frau GEschwindigkeit durch Schneiden in einen Clip bekommt wäre ich sehr dankbar.


    Vielen Dank im voraus


    Frank

    Weiss man einmal, wie ein Gerät funktioniert,
    dann dauert es nicht mehr lange,
    bis man auch die Gebrauchsanweisung kapiert.



    (Konsumenten-Weisheit aus dem 21. Jahrhundert)

  • Grundsätzlich ist in Deinem Fall der Ansatz schon mal falsch. Da sollte zuerst der Film und dann die Musik sein.


    Geschwindigkeit kriegst Du eigentlich nur mit einerer höheren Schnittfrequenz hin. Aber das würde vermutlich die andächtigen Schwebe-Tauch-Szenen eher negativ beeinflussen.


    Mein Tipp: Setzt Dich über den Entscheid hinweg, schneide den Film und suche selber die Musik :)


    Paddy

  • Hallo Frank!
    Obwohl ich paddy schon mal prinzipiell recht gebe


    schwebende lange szenen vertragen sich mit einer Gesamtlänge von 2-3 Minuten ohnehin nicht wirklich. Ich gestehe, daß ich den ausgewählten Titel jetzt nicht zur Verfügung habe, aber:
    Kurze Cliplänge und damit rasche Schnittfolge auf den Takt der Musik kannst Du eigentlich nur mit Detailaufnahmen erreichen, groß im Bild, deren Inhalt rasch erfaßt werden kann. Die eine oder andere schwebende Tauchszene ließe sich eventuell dann über mehrere Takte mit zurückgenommenem "Musikbed" und eingespielten "Zisch-blubber-Plätscher"-Originalgeräuschen des Tauchvorganges etwas im Tempo beruhigen? Versuch mal, Dir eine Standbildfolge als "Storyboard" für Deinen Film zur Musik zu zeichnen, dann siehst Du wahrscheinlich schon, ob das möglich und einigermaßen sinnvoll wird, oder ob Du einen anderen Weg gehen mußt - siehe paddy.


    Lieben Gruß


    Du solltest auch Dein Profil nochmal bearbeiten. Einen weiblichen Frank glaub ich nicht so recht?

    Einmal editiert, zuletzt von AlexB ()

  • > Mein Tipp: Setzt Dich über den Entscheid hinweg, schneide den Film und suche selber die Musik


    Mein Tipp:
    Tue genau das nicht! Auftrag ist Auftrag und der Kunde ist König.
    Die Aufgabe ist zugegebener massen vom Ansatz her schwieriger,
    aber erst mal anfangen.
    Vielleicht kommen die nach dem 1. Probeabzug von selbst dahinter.


    > rasche Schnittfolge auf den Takt der Musik kannst Du eigentlich nur mit Detailaufnahmen erreichen..


    Genau hierdurch wird die nötige Spannung aufgebaut!
    Die Details machen neugierig und die längere Scene löst die wieder.
    Auch die Ide, Musik runter Athmo rauf ist ein zusätzliches Stilmittel.
    Wirk mit absoluter Sicherheit!


    > Die eine oder andere schwebende Tauchszene ließe sich eventuell dann über mehrere Takte ...


    Wenn die Spannung wieder abgebaut werden soll, ist dies zwingend notwendig.


    Viel Spaß bei der Umsetzung.
    hannes

  • Zitat

    Auftrag ist Auftrag und der Kunde ist König.


    Naja, ein Kundenauftrag ist das ja nicht im eigentlichen Sinne, immerhin ist von "seinem" Tauchverein die Rede. Aber ich entschärfe meine Aussage gerne. Besprich's nochmals mit Deinem Club und entlocke ihnen das Einverständnis, Dir freie Hand zu lassen. :)


    Ist alleweil angenehmer, als nach dem ersten Probeschnitt nochmals umzustellen, wenn sie's vonselbst merken.

    Einmal editiert, zuletzt von paddy ()

  • Also ich finde immer mehr Gefallen an dem Gedanken, daß man bei Vorbereitung und eventuell gezeigtem Clubleben die schnelle Musik als treibende Kraft des Clips läßt und mit den Tauchszenen die Musik und damit auch das Hektische zurücknimmt - es muß ja auch mit im Reiz des Tauchsports diese "andere Welt" vorkommen. Natürlich könnte man das auch noch mit entsprechenden passenderen Tönen untermalen.


    Einfach mal durchprobieren!

    Einmal editiert, zuletzt von AlexB ()

  • @ AlexB - Profil ist geändert


    @ an alle anderen..

    Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Aber viele Antworten = viele Meinungen.


    Es ist mir klar das bei meiner Rangehensweise keine eindeutige Aussage möglich ist. Ich habe mir mal das Musik Video von 'Everyday' aus dem Netz geladen und mir angeschaut wie die das gemacht haben. Im Prinzip habt ihr Recht - keine langen Passagen eher kurze aber auch nicht wieder so kurze wie ich es mir so gedacht habe, dazwischen halt auch längere.


    Aber wie erwähnt die einzelnen Szenen müssen ja noch gefilmt werden.
    Was haltet ihr von schnellen Zooms als Geschwindigkeitsmittel?


    Ein (richtigen) Auftragsgeber gibt es nicht - ist halt ein Verein, aber dieser titel ist so was wie eine kleine Vorgabe.


    Danke an alle die geantwortet haben und noch antworten werden.


    Frank

    Weiss man einmal, wie ein Gerät funktioniert,
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    (Konsumenten-Weisheit aus dem 21. Jahrhundert)

  • Mein Tipp:


    Versuch bloß nicht, erst beim Schneiden auf Speed zu kommen!
    Wenn Deine Aufnahmen bildinhaltlich keine Geschwindigkeit hergeben, dann wird das mit dem Schnitt ein Kreuz, das zu tragen schnell zum Fall führen kann.


    Wenn Deine Aufnahmen nur Taucher in Halbtotalen in Zeitlupentempo zeigen, dann wird jeder Versuch, diese Einstellungen schnell zu schneiden zu der reinsten Diashow ausarten. Dann kannst Du auch Fotos machen ...


    Ich würde mir vorher einen Plan machen und mir überlegen, wo es denn - trotz der langsamen Bewegungen unter Wasser - wenigstens zu SEHR DEUTLICHEN Bewegungen kommt. Zum einen sind das sicherlich die Fußbewegungen der Taucher mit den Flossen. Die Luftblasen bewegen sich relativ schnell und sind auch sehr gut dazu geeignet, damit später ein Compositing in Verbindung mit anderen Einstellungen zu machen.
    Dann ist da ja noch die Zeichensprache der Taucher, die filmisch ohnehin sehr interessant ist, und die gerade in Nahaufnahmen auch sehr wirkungsvoll und durchaus auch schnell geschnitten werden können.
    Zooms, naja - wenn's gar nicht anders geht - besser wären dann schnelle Ran"Fahrten" (also mit der Kamera möglichst schnell auf die Leute zutauchen).
    Wie sieht es denn mit Licht aus? - Wenn Ihr Licht genug habt, um unter Wasser damit eine starke Spotwirkung zu erzeugen, dann kann es auch effektvoll sein, wenn das Licht bewegt wird, während die Kamera relativ ruhig ist (also z.B. ein Schwenk mit dem Licht).
    Ein wenig kann man dann auch später beim Schnitt mit animierten Graphiken und Schriften nachhelfen, eventuell auch damit, dass man ein Bild über ein anderes bewegt. Aber mit diesen Maßnahmen würde ich nur SEHR, SEHR spartanisch umgehen, sonst erschöpft sich deren Wirkung innerhalb kürzester Zeit.
    Über das Schnitttempo an sich kann man aus der Ferne nicht viel sagen, dazu muss man dann das Material sehen. Nur soviel dazu: Der Schnitt wird nicht allein dadurch schnell, dass man Einstellungen kurz hält (ein 1-Sekunden-Schnitt kann u.U. schon viiiiiel zu lang sein, selbst ein 3-Sekunden-Schnitt kann aber eventuell noch zu kurz sein, abhängig vom Umfeld und vom Bildinhalt).
    Nützlich kann es auf jeden Fall sein, Kontraste im Tempo zu schaffen. 3 Minuten, in denen es am Stück rasend schnell zugeht, die wirken u.U. sehr ermüdend. Also kann es einen Versuch wert sein, immer wieder mal ein paar sehr ruhige Sequenzen einzubauen, um damit umso mehr die Geschwindigkeit der anderen Sequenzen zu betonen.

    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Frank, was auch immer Du jetzt umsetzt von diesen zahlreichen Ideen: Wir sind gespannt auf Dein Resultat. Du wirst es uns doch zeigen, oder?


    Paddy

  • > kann es auch effektvoll sein, wenn das Licht bewegt wird,
    > während die Kamera relativ ruhig ist (also z.B. ein Schwenk mit dem Licht).


    auch durch "Zufall" mal voll auf die Kamera halten !
    Eine solche Stelle eignet sich dann hervorragend zum Schnitt
    oder gar Scenenwechsel.


    Glückauf aus Essen
    hannes

  • Werde ich bestimmt.


    Aber das kann noch ein bisschen dauern, ich habe ja noch Zeit bis Juli.


    In der Zwischenzeit werde ich euch bestimmt mit der einen oder anderen Frage hier im Board belästigen - kann mich schon mal im voraus dafür entschuldigen:-)))))


    Ich hoffe es stört euch nicht.


    Gruß


    Frank

    Weiss man einmal, wie ein Gerät funktioniert,
    dann dauert es nicht mehr lange,
    bis man auch die Gebrauchsanweisung kapiert.



    (Konsumenten-Weisheit aus dem 21. Jahrhundert)

  • Hallo Frank


    Eine Möglichkeit wäre auch, eine Folge von ruhigen Tauchszenen als Hintergrund über die ganze Länge zu verwenden und Detailaufnahmen ( in ca 1/4 Bildschirmgrösse) im gewünschten Rhytmus im Bild in Bild Verfahren einzufügen.
    Bin auch gespannt


    Gruss
    Merlin