Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai

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    Kran usw. würde ich gerne mitnehmen, aber Birgitt weigert sich immer, den zu tragen.

    Was ich sehr gut verstehen kann. ;)
    Silvia sagt auch immer wenn sie einen Kamerakran sieht, "vergiss es". :D


    Grüsschen
    Edi

  • Wer gestern, so wie wir, die "Kreuzfahrt ins Glück" im ZDF gesehen hat, dem kamen die super schönen Aufnahmen von Ulli wieder sehr bekannt vor.
    Auch hier waren sehr schöne beeindruckende Aufnahmen aus Arizona zu sehen. Ich hatte bisher, bevor Ulli seine Aufnahmen hier reingestellt hatte, keine Vorstellung wie schön die Landschaft ist.
    Vielleicht kann ich Mechthild ja doch mal überreden.

    Gruß
    Udo :hallo:
    __________________________________________________________________________
    Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
    (Hermann Hesse)
    https://youtube.com/c/udoheinl

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    11. Mai 2010 Lower Antelope Canyon





    Gefahrene Meilen: 32



    Das frühe Aufstehen lohnt heute nicht, bei dem Wetter kann man nur wieder unter die nicht vorhandenen Federn kriechen. Im Wetterbericht stand für heute etwas von „Windy“, die Unwetterwarnzentrale in Deutschland hätte eine Sturmwarnung herausgegeben. Wie auch immer, draußen flog einem das Blech weg bei gefühlten 0°C. Die angesagten 56°F werden wohl auch nicht überschritten werden. Optisch sah es gar nicht so schlecht aus, leicht rosa Wolken jagten über einen auch blauen Himmel, heiter bis Wolkig würde man so was nennen, aber so was von sch...en kalt. Was tun sprach Zeus? Frühstücken und Rauchen, hilft immer, im Windschatten des WoMo geht das auch. Zum Fahren ist es jedenfalls zu windig, da wäre ich mit 40 mph, was bei dem Wind eine halbwegs angenehme Geschwindigkeit ist um nicht vom Highway zu fliegen, ein rollendes Verkehrshindernis. Außerdem will ich auch gar nicht weg. Ich habe hier noch eine offene Rechnung, aber nicht bei dem Wetter.
    Gut bekommen die Nativen eine zweite Chance. Wir nehmen die Straße unten am Lake Powell entlang, da befindet man sich zum Teil im Windschatten hinter den Felsen. Passend, oder unpassend wie sich später herausstellt oder auch nicht, treffen wir gegen Mittag am Lower Antelope Canyon ein. Kennt jeder, also spar ich es mir zu erwähnen, das es sich dabei um einen Slot Canyon handelt, dessen Bruder sich auf der andere Straßenseite befindet, erneut Eintritt kostet, Upper mit Vornamen heißt und während der vielen Beams am besten gegen Mittag zu besuchen ist.
    Wir müssen wohl sehr dreckig sein, also beschließt Manitu erst mal eine feuchte Dusche auf uns abzuladen. Als die durchgerast ist, ziehen wir bewaffnet los zum Kassenhäuschen und bezahlen unseren Eintritt und Tribal Fee, macht $52 für beide. Auf Grund der Bewaffnung bekommen wir das Fotografen Permit, wir dürfen also bleiben bis geschlossen wird. Das ist heute 17 Uhr. Ein Navajo Guide guided uns zum Eingang und bei dem Wind schenke ich mir das Eingangsbild. Nur raus aus dem kalten Wind nach unten.
    Hier ist es zwar nicht wärmer, aber mangels Wind fühlt es sich wärmer an. Obwohl, windstill ist es hier unten auch nicht, zieht wie Hechtsuppe. Da sind wir nun an einem Ort, der dem Auge erst die Schönheit offenbart, wenn man durch teure Objektive schaut. Aber nur wenn vom oben auch der Scheinwerfer strahlt. Um Missverständnissen vorzubeugen, die Sonne ist gemeint. Weiß nicht was eine DSLR dazu sagt, Video hätte gern Licht, und dann beginnt es zu leuchten, hier unten im Zwölffingerdarm. Und wir sind hier unten alleine. Kein Schwein auf enger Flur.
    Frau rollt mit den Augen, unser Vorwärtskommen passiert im Schneckentempo. Dann tauchen noch 4 + 2 andere Touris auf, die klickend vorbeiziehen, wir werden sie nicht wieder treffen.














    Auf halber Strecke zeigt mir ein freundlicher Navajo das offensichtliche, Buffalo, Eagle und den Arch.






    Nur im Mai, gegen 10 Uhr, soll es einen Beam geben durch diesen Arch. Shit, doch zulange am Morgen getrödelt. Aber nicht bei diesem Wind, da ist der Staub gleich wieder weg. Puh, durch alles richtig gemacht. Er hat recht, es zieht hier wie Hechtsuppe. Erwähnte ich das schon? Und ich wäre der erste mit Video hier unten, ich kann’s nicht glauben, es muss mehr Irre von dieser Sorte geben.
    Wer nun meint, das Frosti, also ich, sich hier unten einen abschlottert, der irrt. Es ist schon Arbeit, die Kamera an der unten das Stativ hängt durch die Windungen zu buxieren, das ist nicht gerade Schweiß treibend, aber wärmend. Eine größere Wolken reduziert die Bildausbeute, es wird dunkel, denn hinter jeder Biegung des Slot Canyons öffnet sich eine andere Perspektive, die doch wieder irgendwie gleich der vorherigen ist. Kurz vorm Ende des Canyons hatte Manitu noch einmal ein Einsehen und schiebt die Wolke weiter.








    Über die Treppe geht es hinaus aus der Unterwelt und dann bricht ein Schneeschauer mit Hagel über uns herein. Ist es denn wahr? Es ist Mai und Wüste, nicht Alaska. Wir flüchten im Sauseschritt zum Eingang, endledigen uns unserer Ausweiße und stürmen ins warme WoMo.
    Und schwups scheint wieder die Sonne. Etwas mehr als 2 Stunden waren wir unten und was tun mit dem angebrochenen Wintertag? Essen. Essen ist immer gut und so kommt der Dennys in Page zu Umsatz. Taktisch, als Windschatten, wird das WoMo geparkt und beim Studieren der Speisekarte bekommen wir Ideen was wir denn noch im Walmart kaufen könnten. Zum Water Hole Canyon mit seinem Autowrack und der Chinesischen Mauer habe ich bei dem Wind keine Lust, also steuern wir den Walmart an, kaufen Cola und Wasser( bei Safeway) für den Rest des Urlaubs. Neben anderen Lebensmittel wechselt auch ein 5-teiliges Kofferset den Besitzer. Leider nicht in Blau, es gab nur noch Schwarz. Mein alter Koffer hat nun nach 20 Jahren ausgedient.





    Um 18 Uhr stehen wir wieder vor der Rezeption des Wahweap CG. Geschlossen, eine Liste mit freien Plätzen pappt an der Tür. Ich suche mir einen an Hand der Karte aus und trage ihn als Besetzt ein. In dem Moment öffnet sich die Tür und die letzten Kunden verlassen die Rezeption die gleichzeitig auch Shop ist. Ist geschlossen oder können wir noch? Mürrisch kommt ein Yes und ich teile der überaus freundlichen mürrischen Nativen die Platznummer mit, die ich an der Tür bereits eingetragen habe. No, this site is occupied. Da herrscht wohl Trouble im Reservierungssystem. Wir bekommen 50 statt 52, zahlen wieder nur $23 für Full Hookup und rauschen weiter zur Site 50. Belegt. Computer. Gut also doch die 52, da steht keiner drauf.



    Small Talk mit unseren Nachbarn übers Wetter. Morgen soll es besser werden und vor allem weniger windy sein. Sie konnten heute nicht mal ihre Boote zu Wasser lassen, zu windy. Deswegen stapeln sich also reichlich Fahrzeuge auf deren Platz. Ich habe noch was vor und schaffe es das Gespräche zu beenden, schnapp mir mein Gerödel und zieh ab zum Lake für die Sunsetstimmung. Gestern war’s schon zu spät, 2009 war ich zu faul. Inzwischen ist der Wind abgeflaut. Könnte was werden morgen.




    Dann das übliche und ab in die Kiste. Es soll morgen morgens windstill sein, sunny aber immer noch lausig kalt.



    Auf Vimeo Video 11: Lower Antelope Canyon

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    Fast kitschig, so schön.


    Yes, Yes, aber nur weil

    Da sind wir nun an einem Ort, der dem Auge erst die Schönheit offenbart, wenn man durch teure Objektive schaut.


    Das "Schlimme" in dem Canyon ist einfach, Du neigst Dich etwas zur Seite, oder gehst einen halben Schritt und hast ein neues Motiv.


    Genau, man kann auch sagen,

    denn hinter jeder Biegung des Slot Canyons öffnet sich eine andere Perspektive, die doch wieder irgendwie gleich der vorherigen ist.


    Wär keine Wolke gekommen, wären wir immer noch da. ;(



    Danke für Deine bisherigen tollen Berichte und nochtolleren Bilder.


    Danke Georg.

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    12. Mai 2010 Wahweap Hoodoos



    Gefahrene Meilen: 62

    Geradelt: ca. 36km



    Als ich heute morgen aus den Federn stieg, galt mein erster Blick dem Wetter. Unsere Platznachbarn und der Wetterbericht hatten Recht, der Sch...ß Wind hatte sich wirklich gelegt. Blau war es auch, die Sonne schien, Herz was willst Du mehr. Wärme!! Was für eine lausige Kälte, da draußen. Wir sind gespannt, wie lange der Gastank noch reicht, so leer war der nach 10 Tagen noch nicht mal in Alaska. Egal, wir kommen ja heute in Bewegung, es wird uns schon warm werden.
    Früh um kurz nach 7 verlassen wir unseren Platz. Wieder über die US-89 und wieder auf die CCR. An der Junction mit der BLM 431 parken wir unseren Langen. So steht er nicht unten am Highway und wir ersparen uns den ersten Hügel. Nun erst mal warm anziehen, in langer Hose habe ich noch nie die "Wüste" Arizonas durchstreift, jedenfalls nicht im Mai. Quatsch Arizona, wir sind ja in Utah. Bis alles auf den Fahrräder verstaut ist, ist es schon kurz vor 9 Uhr. Nun aber sputen, wir müssen beim unserem heutigen Ziel, den Wahweap Hoodoos, ankommen bevor sie in dem Schatten der Bergwand liegen. Laut http://www.westernladys-world.net benötigt man je nach Zustand der Straße 40-75 Minuten - mit dem SUV. das sollte zu schaffen sein.



    Ich schenke mir jetzt die Weißheiten, Straße ist verboten (ab der Jct. 431/430), oder auch nicht, eigentlicher Zugang über einen 4,5 Meilen Hike durch einen Wash von Big Water aus, denn wir radeln, und das wiederum dürfen wir. Fragt man jemand anders im BLM Office oder GSENM Visitor Center, bekommt man eine andere Auskunft. Nichts ist hier so sicher wie die Unwissenheit. Und den Hinweis mit den Dirtroads und Wetter spar ich mir auch mal. Weiß eh jeder, oderr? Das, das alles hier Lehmboden ist, der bei Regen schön matschig wird, meine ich.
    Gott was für ein Weg! Heute Abend kennen wir all unsere Knochen. Wir sind gespannt, ob die dann auch alle da sind, wo die hin gehören. Das Washboard hat ja die Höhe einer Zigarettenschachtel, hochkant.



    Bitte Beachten, das sind alles Aufnahmen mit dem Fischauge der Helmkamera, das lässt die Dips, Spurrillen und Washboard viel flacher erscheinen als es in Wirklichkeit ist. Ich hatte zwar die Wegbeschreibung von Silke und das Navi zur Sicherheit mit, aber wir brauchen sie nicht.



    Hier halten wir uns rechts,




    und erreichen unseren ersten Wash.



    Da ist sie, die Jct der 431 mit 430. Die Jct liegt hinter der Washdurchfahrt und dort steht auch noch immer das Schild "End BLM 431".



    Auch hier, wo die Straße durch den Wash führt gilt, das Fishauge macht das alles flach. In Wirklichkeit ist die Böschung auf der anderen Seite, wo die Straße mal weiterlief gut 2-3 Fuß hoch. Hinter der Washschleife ist es flach, aber sandig. Also durch den Wash und mit Schwung hinauf.




    Kurz darauf erreichen wir das staubtrockene Reservoir, das auf den Karten eingezeichnet ist. Ich bin faul und fahre über den Damm, Birgitt erkämpft sich unten den Weg durch das Tal, rechts im Bild.



    Wir passieren ein Gatter, welches offen ist und auch niemand vergessen hat zu schließen, da ist auch nicht ein Hauch von etwas zu sehen, womit man es hätte schließen können. Übrigens bei keinem der Gatter die wir passieren, insgesamt drei. Der nächste Dip kommt, sehr viel spitzer als das Bild vermuten lässt. Ein langer RV setzt wenn nicht hier, so doch spätestens



    hier auf. Nicht umsonst liegen im Wash Steine, damit ein SUV da durch kommt. Inzwischen habe wir eine große Freude an dieser Berg- und Talfahrt. Wir bremsen bergab nicht mehr ab, sondern nutzen den Schwung um die andere Seite damit wieder hinauf zu kommen. Das war bei obigen Bild etwas kriminell. :rolleyes: Das keiner von uns beiden abgestiegen ist, ist ein Wunder. Was heißt Wunder, Können. :D



    Hinter diesen Gatter kommt uns dann ein weißer SUV entgegen. Man schaute etwas verwundert.



    Und dann kam diese herrliche Abfahrt. Wenn man da nicht später wieder hoch müsste. Egal, erst mal der Fun. Bremste ich erst noch zaghaft, ließ ich hinter der Kurve nur noch rollen, nachdem ich sehen konnte, das niemand hinauf fährt. Selbst Birgitt überholte ich noch, trotz Vorsprung den ich ihr gelassen hatte, das will was heißen. Wir rollten auf dem Trailhead Parkplatz aus. 5 oder 6 andere SUV's standen dort bereits. Wir hatten 10 Uhr, ihr seht wir waren fix. Ich hatte die richtige Kamera auf dem Hinweg ja nicht ausgepackt, um Zeit zu sparen, schöne Bilder kann ich ja auf dem Rückweg machen. Aber erstens, was man sofort kann besorgen, das verschiebe nicht auf später und zweitens kommt es anders als man denkt und drittens: Murphys Gesetz, was schief gehen kann, geht auch schief.



    Während für SUV's an diesem Schild Schluss ist und man zu Fuß die 1 Meile zur ersten Hoodoo Gruppe latschen muss, kommen wir weiter. Bis zum Zaun, der sich quer durch den Wash zieht und von Generationen von Hikern platt gelegt wurde, folgen wir diesen Pfad. Ätzend zu fahren. Hinter dem Zaun rollen wir runter in den Wash, trotz der Faust- und mehr großen Steine ist das Fortkommen dort unten leichter und schneller - und man kann abkürzen.



    Als wir um 10:30 Uhr den White Ghost erreichen, ist auch pünktlich die Sinne weg. Nein, er ist nicht im Schatten der Bergwand verschwunden, sondern eine Wolke hat sich vor die Sonne geschoben. Eine Wolke? Es ist völlig zugezogen. Wo kommen die denn auf einmal her? Es war doch die ganze sonnig bis zum Wahweap Creek Wash. :gabi::gabi::gabi::gabi:

    Egal, wir sind nun hier, machen wir das beste raus. Aber erst mal die Räder aus dem Wash nach oben verfrachten. Geschafft, endlich da. Hier treffen wir dann die Eigentümer der SUV's, die gerade alle wieder "Nach Hause" gehen, ist ja keine Sonne mehr da, meinten sie. Ach was, wäre ich nicht drauf gekommen. Übrigens alles Deutsche. Nur einer kommt aus CO, der hatte uns unterwegs auch nach den Weg gefragt. Er hätte sie auch noch bei Sonne erwischt. Ach was.



    Dafür haben wir was ihr nicht habt, wir haben den Ghost ganz für uns allein. Nicht ganz von Big Water den Wash hoch kommt erst ein deutsches Pärchen, was nach kurzem Plausch wieder zurück geht, gefolgt von einem französischen Pärchen. Überhaupt sind viele Franzosen dieses Jahr unterwegs. Oder Kanadier, das kann ich ja nicht unterscheiden. Und da unten auf der Prärie liegen sie, die Bikes und unten rechts wartet Birgitt auf mich.








    wie lange der wohl noch steht?



    Dann werfen wir noch ein Blick um die Ecke zu einer weiteren Hoodoo Gruppe, nichts was einem umhaut, aber schön bunt ist es. inzwischen fisselt es übrigens. Fiesseln? Regen!





    Der Zaun durch den Wash



    Um 12:30 Uhr machen wir uns auf den Rückweg, hinter dem Zaun übrigens wieder im schönsten Sonnenschein. :gabi: Am Trailhead angelegt machen wir erst mal Brotzeit und erfreuen uns an den dunklen, schwarzen Wolken die aus dem westen herauf ziehen. Sieht toll aus mit den Blümchen auf dem Lehmboden, wenn die so von der Sonne angestrahlt werden.




    Auf, auf, wir müssen, wollen wir hier keine Wurzeln schlagen. Wir kämpfen uns strampelnd den Hügel hoch und können uns noch einmal an der tollen Aussicht erfreuen. Die dunklen Wolken einfach schön. Nun aber Gas machen, wollen wir im Trocknen ankommen.



    [align=justify]Inzwischen ist Wind aufgekommen, der uns auf dem platten Acker entgegen weht, aber längst nicht so heftig wie die Tage davor. Nach 10km ist die Y Kreuzung wieder erreicht und wir sind gerade durch den Wash, da öffnet der Himmel seine Schleusen. Eine nette Mischung aus leichtem Schnee und Graupel, vermischt mit Regen. Doch was ist das? Die Straße löst sich auf. Der Kitt pappt auf den Reifen, löst sich vom darrunterliegenden trockenen Untergrund und die daran liegenden Steinchen blockieren dann das Vorderrad in der Gabel. Also absteigen und schieben, aber mit einer Hand immer schön den Kitt von den reifen pellen. Kommt nach einer Radumdrehung n Stein, wird es nach der zweiten oder dritten Umdrehung umso schwerer, da der Kitt zu Beton trocknet. Nach 15 Minuten hört es zwar wieder auf zu regnen, aber der Lehm ist immer noch weich und pappt weiterhin an den Reifen. In 30 Minuten schaffen wir grad mal 250 Meter, sind immer noch in der Talsenke zwischen den Hügeln und können nicht sehen was um uns herum wettertechnisch vorgeht. Beim Schieben werden wir zwar mit jedem Schritt größer, aber das reicht nicht um über die Hügelkuppe zu blinzeln.
    Da naht Rettung in Form eines weißen SUV's. Wo der herkommt weiß ich nicht, am Wahweap Trailhead war kein weißer SUV mehr. Ich habe auf dem Rückweg von der US-89 ein Hoodoo Gruppe mit großen Hoodoos gesehen, vielleicht waren sie dort. Er macht Anstalten zu halten, aber was soll er schon groß machen? Drinnen sind 4 Personen, mit nehmen kann er uns nicht, er kann nur im Kitt an der Steigung stecken bleiben. Obendrein hatte ich bei seinem Anblick eine andere Theorie. Wir säubern ein letztes Mal die Reifen und fahren nun in der Reifenspur des SUV's. Der hat die matschige Oberfläche vom trockenen Untergrund abgehoben, daher können wir nun wieder fahren. Oben angekommen kommt sogar wieder die Sonne durch, aber am westlichen Horizont kommt bereits neue dunkle Wolken. Aber wir müssen nur ca. 5km, wir werden schneller sein. Kurz vorm RV versperren uns Steaks den Weg. Vor allem die Kälbchen schauen uns blöd und neugierig an. Leider ist die Aufnahme nix geworden, es wurde nur rosa aufgezeichnet, die Sonne hat wohl direkt in die Kameralinse gestrahlt.
    Am RV fix die Räder aufgehangen und voller Spannung den RV auf die matschig nass glänzende CCR gesteuert, den Hügel hinauf. Es schliddert nichts, auch hört man keinen Matsch der sich von den Reifen löst und gegen die Radkästen geschleudert wird. Auf dem kleinen Parkplatz an der Einmündung der CCR auf die US-89 laufe ich einmal um den RV, die Laufflächen der Reifen sind völlig sauber, auch kein Lehm in den Radkästen. Beim SUV waren Räder und Radkästen Lehmverkrustet. Der RV muss so schwer schein, das er den Kitt fest an den Boden drückt. Ist wohl ähnlich wie Teig. Drückt man nicht richtig, wickelt er sich um die Kuchenrolle, drückt man stärker, bleibt der Teig auf dem Tisch liegen. Kitt ist es jedenfalls auch hier, die Umkreisung des RV lässt mich schon wieder 2cm wachsen, also noch mal Schuhe putzen.
    Die Nacht verbringen wir wieder auf dem Walmart Parkplatz. Dort angekommen kann man den Kitt aus der Gummisohle von Birgitt, wie einen Gipsabdruck im Krimi abziehen. Wir legen ihn in den Mikrowelle um ihn endgültig Hartzubacken, zu Stein für unsere Asservatenkammer.
    Ein toller Tag, ganz ohne Ironie. Hat uns gut gefallen, auch und gerade wegen dem Regen.
    Die Bilder sind etwas flau. Ich hatte keine Lust sie durch Topazmoment und Photoshop zu jagen und an dem Film anzupassen. Daher sind sie weniger scharf und brillant heute.





    Auf Vimeo Video 12: Wahweap Hoodos

  • Hallo Ulrich,


    auch wenn ich mich in diesem Thread noch nicht so heftig geäußert habe, verfolge ich doch Deine Arbeit mit größtem Interesse und freue mich über jedes neue Kapitel. Ich denke, nun wird es auch für mich mal Zeit, dafür danke zu sagen. Super!


    Btw.: Hast Du eigentlich schon mal versucht, einen Verlag dafür zu interessieren. Also ich würde das an Deiner Stelle versuchen.


    Danke und viele Grüße,


    Hans

  • Hallo Ulli,


    also ich muss ja wirklich staunen, das sind ja Wahnsinns-Aufnahmen. Ich hätte das nie erwartet.
    Auch ich möchte mich für Deine sehr ausführlichen Berichte und dafür, dass wir uns die Filme ansehen dürfen, bedanken. :thumbup:

    Gruß
    Udo :hallo:
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    (Hermann Hesse)
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ulli


    Genial, diese Gebilde. :thumbup:
    Mich würde interessieren, wie diese zustande gekommen sind. Ist das Kalkstein?
    An den Fahraufnahmen sieht man, dass es doch eine recht weite und holprige Strecke war, die Ihr gefahren seid.
    Hast Du das mit Mercalli beruhigt? Irgendwie sieht da das Bild teilweise aus wie Wellen. Oder kommt das durch die Kompression?
    Die Fahraufnahmen sind für meinen Geschmack zu lang, obschon Ihr ja zeigen müsst, wie lang und strapaziös die Anfahrt war. Teilweise sah das ja aus wie ein Waschbrett.
    Wie ging's danach Euren Hintern?


    Liebe Grüsse
    Edi

  • Hallo Ulli
    Hast Du das mit Mercalli beruhigt? Irgendwie sieht da das Bild teilweise aus wie Wellen. Oder kommt das durch die Kompression?


    Moin!
    Ich würde auf heftigsten Rolling-Shutter-Effekt tippen. Ein schönes Beispiel etwa von einer DSLR-Kamera mit Videofunktion ist http://www.youtube.com/watch?v=GJozM55HrsM
    weizen
    Ist Deine erwähnte Fishaugen-Kamera nicht die GoPro Hero HD? Diese Effekte habe ich bei der noch nicht gesehen.


    Einen schönen Gruß
    Holger

    • Offizieller Beitrag

    Mich würde interessieren, wie diese zustande gekommen sind. Ist das Kalkstein?

    Wozu gibt es Wiki

    Hast Du das mit Mercalli beruhigt?

    Nein, nie. Bislang nur die eine Gehscene im Antelopen Canyon.

    Oder kommt das durch die Kompression?

    Nein.

    wie lang und strapaziös die Anfahrt war.

    Nicht wegen strapaziös, sondern um jenen die Illusion zu nehmen, die es mit normalen PKW oder RV versuchen wollen. Das mag im Film unspektakulär aussehen durch das Weitwinkel, ist es in Wirklichkeit aber aber nicht. An einen vin den geziegten Stellen ist dann Schluß für die genannten Fahrzeuge.

    Teilweise sah das ja aus wie ein Waschbrett.

    Das ist Waschbrett der übelsten Sorte. Das hat schon stellenweise mehr als 10cm Höhe. Auch hier täuscht das Weitwinkel.

    Wie ging's danach Euren Hintern?

    Sehr gut, dem ist das egal. Aber im Kopf merkt man das. Meistens ging es ja am Rand ganz gut.

    Ist Deine erwähnte Fishaugen-Kamera nicht die GoPro Hero HD? Diese Effekte habe ich bei der noch nicht gesehen.

    Richtig die ist das. In der Bildmitte sind bei Einzelbildbetrachtung die Zeilen wie korrupt. Mal sehen was GoPro dazu sagt. Beim Fahren hörte es sich so an als wenn die Kamera im Gehäuse rattert, aber eigentlich ist da kein Platz, die Kamera sitzt eigentlich stramm darin.

    Du meinst sicher den Himmel,

    Genau.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ulli


    Besten Dank für den Link und Deine Antworten. Ich hatte mit Wahweap Hoodoos gesucht und bekam als Resultat andere Reiseberichte wo die Entstehung dieser Gebilde nicht erklärt wurde. Es kam mir nicht in den Sinn, nur mit Hoodoos zu suchen. Wiki erklärt das aber sehr schön.


    Zu den wellenartigen Bildern mit der GoPro Hero HD, wäre möglicherweise eine Menschendämpfung, das heisst eine Montage der Cam auf einem Helm besser. Das wäre dann sozusagen eine nätürliche Dämpfung.
    Bei diesen Unebenheiten würde dann die Cam sicher weniger erschüttert.


    Liebe Grüsse
    Edi

  • Zitat

    Bei diesen Unebenheiten würde dann die Cam sicher weniger erschüttert.


    Das sehe ich ebenso

    Gruß
    Udo :hallo:
    __________________________________________________________________________
    Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
    (Hermann Hesse)
    https://youtube.com/c/udoheinl

    • Offizieller Beitrag

    seht hier [video]

    Externer Inhalt vimeo.com
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    [/video] das ist in D-Land, auch Lenker, kein Wabern, keine Federung. Ich hab auch Bordsteinkanten gemacht, aber nicht in dem Clip, weil ich einen Originalclip nehmen wollte. Da wabert also nichts. Werden wohl die Schwingungen der Federgabel in Verbindung mit dem Untergrund sein.