Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai

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    21. Mai 2010 Valley of Fire und vom Winde verweht





    gefahrene Meilen: 244

    Das Ende unweigerlich, demzufolge müssen wir unsere Zelte hier im Zion abbrechen. Zuerst bekommt aber die Frontscheibe noch eine Grundreinigung. Bei schönstem Wetter, also wolkenlosen blauen Himmel geht es nun Richtung Las Vegas. In St. George verlassen wir kurz die Interstate zwecks Fahrerwechsel. Gott, eine blödere Stelle konnte ich mir wahrlich nicht aussuchen, der Herr schickt erstmal eine ganze Kolonne an der Ampelfreien Kreuzung vorbei und wer zu lange wartet, dem schickt gleich noch eine. Irgendwann aber können wir dann auch und schließlich und endlich landen wir wieder auf der Interstate. Es kommt so, wie es kommen musste, kaum sind wir an der letzten möglichen Ausfahrt vorbei, wird die Frontscheibe der Friedhof eines Insekts.
    Dann eben der Virgin River Canyon mit dreckiger Frontscheibe und natürlich bleibt es bei dem einzigen, erstmal. Schon irre wie die Interstate sich hier durchwindet.






    Das P*a*s*s*w*o*r*d für den Film ist nuu-ya

    Das Filmchen ist in doppelter Geschwindigkeit, in Wirklichkeit hat man also mehr davon.



    Leider viel zu kurz, dann öffnet sich der Canyon und wir landen in der platten Einöde Nevadas. Hinter Mesquite biegen wir links ab auf den Northshore Blvd. der Lake Mead NRA. Kurz vor dem Abzweig zum Valley of Fire begrüßt uns ein Roadconstruction Schild mit irgendwas von 24 Meilen Länge, die Straße hat’s auch nötig.



    Am Parkeingang vom Valley of Fire löhnen wir brav unsere State Park Eintritt und ebenso brav folgen wir den viel längeren Weg zum Elephant Rock, anstatt einfach 50m über die Straße zu gehen. Der Wind hat inzwischen von Windstille auf stark gewechselt und man kommt sich vor als wenn uns jemand ständig mit dem Föhn ins Gesicht bläst. Diese typischen Südwesttemperaturen sind wir ja dieses Jahr nicht gewöhnt und so verkriecht sich Birgitt schleunigst ins WoMo, sie kann diese Schlackenhaufen auch nichts abgewinnen und mir gibt’s eigentlich auch nichts. Dass ich 20 Jahre achtlos dran vorbeigefahren bin, bereue ich jedenfalls nicht.








    Achtlos geht es ohne Stopp an den Beehives vorbei, aber am Atlatl Rock biegen wir rechts ab, aber ohne dort anzuhalten. Petroglyphs hinter Glas muss ich mir nicht antun, aber den Arch Rock möchten wir doch sehen. Am CG und Beginn der Gravelroad wenden wir und als wir zurückkommen steht ein SUV mitten in der Parkbucht am Arch. Kannste machen nix, also zum Atlatl zurück, ein Dreherle gemacht und wieder retour und auf der anderen Seite geparkt, vor dem Schild: Do not climb on Rock. Tja und was machen die Insassen des SUV’s? Genau das Gegenteil. Nun mir kann’s egal sein, ist es aber nicht, weil ich nicht warten will, bis Tante Friede Onkel Ernst, dessen Frau und anders rum in jeder möglichen Stellung, äh Position für die unbekannte Nachwelt abgelichtet hat. Also lese ich den Sachsen die Inschrift des Schilds laut vor und bekomme so freies Schussfeld.




    Und dann folgt wieder das Dreherle und wir fahren zurück zum Visitor Center, nicht um dort hinein zu gehen, sondern um zur, genau, Rainbow Vista zu gelangen. Einmal White Domes und zurück und dann verlassen wir den Park. OK, die Straße ist wirklich nett, sollte man gefahren und gesehen haben. Vielleicht sollte man hier hinkommen, bevor man die ganzen roten Steine gesehen hat.










    Auf Vimeo Video 27: Virgin River Canyon und Valley of Fire

    Draußen auf den platten Acker Richtung Interstate bläst es ordentlich. Auf einem Highway ist es mir das noch wurscht, fahre ich eben 45mph. Ich hasse Seitenwind, außer beim Segeln, aber im WoMo schon. Nun irgendwann gibt es keinen Highway mehr und wir müssen zurück auf die Interstate. Ein Gefühl der Wonne, wenn einem 35mph Böen von der Straße schieben wollen. Je schneller man fährt, umso schlimmer empfinde ich diese Böen und werde automatisch langsamer. Und das ist auch nicht gut, denn dann überholen einen die Trucks und wenn dann die Böe von rechts kommt, ungemütlich. Auf halben Weg nach Vegas fahr ich schon auf die Tanke um mich zu erholen und nach einer Zigarettenpause geht es weiter mit halbeingeschlagenen Lenkrad gegensteuert nach Vegas.
    Die erste mögliche Abfahrt nach Vegas ist meine, dann lieber durch die Stadt, das gefällt mir wesentlich besser und in dem Windschatten der Häuser merkt man den Wind auch nicht und ich darf wieder langsam fahren. Wir fahren durch Old Las Vegas und am Circus Circus angekommen auf dem KOA CG. Platz ist hier reichlich, die meisten Stellplätze sind leer. Die Drive Thru Stellplätze kosten ab $57 aufwärts, je näher zum Ausgang desto teurer. Die einzige nicht Drive Thru Reihe liegt, glaube ich bei $38. Plus Tax natürlich. Gegenüber die erste Drive Thru Reihe dann gleich $57. Ich will nicht. Fahrrad fahren bei den Wind will ich auch nicht und so hauen wir wieder ab. Ich weiß man kann woanders billiger bis umsonst das WoMo abstellen, ich will aber nicht.



    Kurzer Stopp am Vegas Welcome Schild. Heuer ist Platz auf dem Parkplatz und so parke ich hinter der Strechlimo eines Hochzeitpaares. Und dann beginnt das warten bis das Fotoshooting mit Brautpaar und Onkel Franz, Tante Frieda, ich wiederhole mich, hatten wir schon. Irgendwann sind auch sie verschwunden und ich habe das leere Schild. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege mit Brautpaar war’s doch schöner. Bin halt schlecht gelaunt.



    Wir beschließen der Mall einen Besuch abzustatten, und dann durch zu fahren bis LA und die Nacht auf einem Walmart Parkplatz zu verbringen. Also zum erstem Mal kein Vegas, kein Stratosphere Tower




    keine Achterbahn im Sahara



    kein Circus Circus



    keine Sirenen beim Treasure Island (Gott wie bescheuert, ich wollte aber mal das Schiff sinken sehen)





    kein Venetian by night



    kein Mirage



    und kein Bellagio Fountain und kein Ausflug nach Paris.





    Eben Nichts. Also zur Mall in der mich nichts begeistern kann. Ok, Birgitt sieht das etwas anders, auch wenn der Verkäufer lästig ist, findet er eine Kindin. Wir beenden den Las Vegas Aufenthalt beim Mac. Also einmal quer über den Parkplatz der Mall und als wir den Mac erreichen zerlegt sich ein Baum, ok, mehr ein Bäumchen. Der Wind hat noch zugelegt. Spachteln, durch die Mall zurück um den Wind zu entgehen, Tanken und weiter.
    Birgitt fährt, sie kann den Wind, besser gesagt Sturm, besser ab als ich. Ich schau mir das mal von hinten im WoMo an, erstaunlich wie die Karre sich verbiegt und windet. :hossa: Und gar nicht so einfach nach hinten und wieder zurück zu kommen. Übers Handy ins Web und bei Weather Channel vorbeigesurft, die Böen liegen inzwischen bei 45mph. :hossa: In Primm geben wir auf und parken auf dem Casinoparkplatz. Einmal kurz Augenschonen, es ist 21 Uhr, bis zu den Morgenstunden soll es abflauen. Wir kommen nicht mehr bis LA, das Augenschonen dauert bis morgens um 4 Uhr morgens, der Wind schaukelt uns im WoMo in den Schlaf, dabei haben wir es im Wind geparkt, das er nur auf die Frontscheibe trifft. Reicht trotzdem dass es enorm wackelt. :hossa: Und das wiegt uns halt tief in den Schlaf bis zum nächsten Morgen.

  • Hallo Ulrich!


    Deinen Reisebericht finde ich auch immer wieder super! :prima: Gerade habe ich mir das Las-Vegas-Video angeschaut. WOW, tolle Szenen auf klasse Musik, habe es sehr genossen! :cool1:


    Viele liebe Grüße
    Liane :hallo:

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

  • Hallo Lieber Ulrich.
    Mit welchen Kameras machst Du diese wunderschönen Aufnahmen?
    Ich bin immer wieder begeistert von Deinen Reiseberichten, mach weiter so.
    Herzliche Grüsse
    Kurt
    :respekt:

  • Ich habe Dich soeben nach Las Vegas begleitet, Ulrich. Super!


    Heinz

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    So ich habe endlich fertig und kann diese Unendliche Geschichte dieses Wochenende auch zu Ende bringen. Nach dem ich diverse Ansätze verworfen habe, dies und das ausprobiert habe und wieder verworfen habe kommt letzendlich noch einmal die gleiche Hintergrundmusik wie in Vegas zum Einsatz und der folgende Tag landet im fertigen Film schlicht an den Anfang.
    Dann hats auch musikalisch einen Roten Faden.
    Dennoch ganz glücklich und zufrieden bin ich damit nicht, aber es muß ja mal fertig weden.
    Wer also noch dabei ist, einsteigen es geht weiter zum vorletzten Mal kann der Nachbar zum gemeinsamen Videogucken eingeladen werden.

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    22. Mai 2010 Leben und Sterben in LA





    gefahrene Meilen: 345

    Was wir in den letzten Tagen nicht gefahren sind, holen wir heute mal nach. Aber erstmal aufstehen. Kurz nach nach 5 Uhr morgens werden wir dann wach, wir wollten ja bekanntlich nur kurz die Augen schonen. Es wackelt nichts mehr, der Sturm hat sich also erst mal gelegt, also schnell losfahren bevor der Wettergott es sich wieder anders überlegt. Ganz so schnell auch wieder nicht, erst Tee kochen,soviel Zeit muß sein. Frühstück gibt es aber woanders, wir haben da eine Einladung.
    Je höher die Sonne am blauen Himmel steht, desto mehr frischt wieder der Wind wieder auf. Bei Baker gibt es eine kurze Zigarettenpause zur Erhohlung. Gegen 8Uhr treffen wir in Barstow ein und es zieht schon wieder gewaltig. Beim Denny’s gibt es dann Frühstück auf Kosten des Hauses, jedenfalls für Birgitt, denn wer Gebursttag hat braucht nichts zu bezahlen. Interessanterweise will niemand einen Ausweis sehen, kurz unterschreiben und dann wird aufgetischt. Pappsatt geht es weiter zu unserem letzten Campground, dem KOA in Ponoma. Lieber für $38 im Grünen als für $60 auf Teer im Dockweiler State Park. Je näher wir dem KOA kommen, desto wolkiger wird es, warm ist es auch nicht sonderlich. Eine Herausforderung ist die Einfahrt, denn die Zufahrtstraße wird gerade erneuert. Wir erledigen die Formalitäten, nehmen kurz unseren Platz in Augenschein und checken das Wetter an der Küste. Kalt aber sonnig soll es werden, könnte also doch was werden mit unserer Radtour am Beach.
    Also zurück auf die Interstate und weiter Richtung Meer. Ein Schild am Wegesrand bringt mich allerdings auf eine andere Idee und so verlassen wir die I-10 in Downtown LA und fahren über die I-5 nach Norden. Gegen 12 Uhr erreichen wir dann den Ort, an dem jede Karriere auf Erden unweigerlich ein Ende hat – Forest Lawn, Hollywood, der Friedhof von Hollywood.



    Es gibt inzwischen 9 Forest Lawn Memorial Parks. Der erste wurde 1917 Dr. Hubert Eaton in Glendale gegründet. Er hielt die herkömmlichen Friedhöfe für zu düster und traurig und so schuf er einen Friedhof nach seinen Vorstellungen, der mehr einem großzügigen Park mit Springbrunnen, hohen Bäumen, Statuen und weiten Rasenflächen gleicht. Es gibt zwei Kirchen auf dem Gelände, die Church of the Hills, der First Parish Church in Portland, Maine nachempfunden, und die Old North Church, die aus Boston hierher versetzt wurde. Man kann die Kirchen auch für Traungen bekommen, wovon auch rege Gebrauch gemacht wird. Ich kann mir einen besseren Ort dafür vorstellen, als in einer Friedhofskapelle getraut zu werden in der ich unter Umständen auch meine Totenmesse bekomme. Aber jeder wie er möchte. :nw: Der Friedhof wird außerordentlich gut bewacht, Fans, die ihre Idole auf dem Friedhof besuchen wollen, werden abgewiesen. Deren Fotografiererlaubnis auf der Webseite ist allerdings von der Wirklichkeit etwas abweichend, wie wir noch sehen werden.
    Nun wir wollen hier nicht die Letzte Ruhe von Mister Thriller stören, der im Bereich der Hall of Liberty seine letzte Ruhestätte gefunden hat, sondern unseren verstorbenen Freund und Trauzeugen die Aufwartung machen. Ich erkundige mich beim netten Herrn am Eingang nach der Nummer der Grabstelle und bekomme einen Plan ausgehändigt. Der bestätigt meine Erinnerung, sollte sich aber noch als wertvoll erweisen, das ich das nun schriftlich habe. So fahren wir also zum ersten Mal mit einem Wohnmobil auf einen Friedhof,

    Heron Fountain and The Diana Group




    halten uns sklavisch an die Geschwindigkeitsbegrenzung und werden dabei gnadenlos überholt und erreichen langsam aber sicher die Grabstelle. Ein schönes Plätzchen hat er sich also hier schon zu Lebzeiten ausgesucht, schon zu Beginn der 70er des letzten Jahrhunderts. Seine Nachbarn sind schon Jahrzehnte vor ihm verstorben, wie wir feststellen. Direkt hinter ihm liegt auf der anderen Seite des Hügels das Hollywood Sign, erkennbar an dem Funkmast



    und vor ihm das Valley mit Filmstudios und dem jüdischen Friedhof Mount Sinai Memorial Park. Diese Aussicht gefiel ihm und seiner Frau ungemein.


    Old North Church


    Birth of Liberty Mosaik



    Dann verlassen wir das Gelände und halten außerhalb noch einmal auf dem Parkplatz für ein Foto des Schilds und der Leichenhalle mit Blumenladen.



    Dann tritt ein Herr zu mir und fragt was ich treibe. Ich zeige ihm meinen Zettel und er sagt mir das ich die Gebäude nur von Außen filmen dürfte und nur unsere persönliche Grabstätte. Nix anderes hatten wir ja getan. Er müsse das aber kontrollieren und funkte die Security an, die logischerweise auch nichts anderes erzählte. Dann konnte ich weitermachen und hatte das nun schriftlich. So kam ich zu meiner ersten Drehgenehmigung in Hollywood. Dauerte allerdings länger als das es sich hier liest und hätte noch länger gedauert, wenn ich nicht zuvor am Eingang mich erkundigt hätte. Stativ und die meine Kamera mahnten den Herrn wohl zur Vorsicht.
    Nun denn, verlassen wir diesen stille Ort der Ruhe und Einkehr. Über die I-415, am Getty Center vorbei und der I-10 landen wir in Venice. Die Parkplatzsuche erweist sich als ambitioniert. Man kann halt nicht immer Glück haben. Dafür bekommen wir von den Ordnungshütern beim Halt an der Ampel einen Infozettel damit wir wissen, was man beim Autofahren alles nicht machen sollte. An der Marina del Rey werden wird endlich eines Parkplatzes fündig, als wir den Beach Bike Path The Strandkreuzen, der hier um die Marina del Rey herumgeführt wird. Und so satteln wir zum letzten Mal unsere Stahlrösser. Als Segler lassen wir keinen Pier der Marina aus, bevor es am Ausfahrkanal der Marina entlang Richtung Beach geht.








    War schon mal jemand im Herbst an der Nordsee? Ja, genau so war es hier. Wer mich kennt bzw. die Bilder dieses Reiseberichts aufmerksam studiert hat, wird feststellen, das ich zu Beginn jeder Bewegung schnell ins Schwitzen komme. Hier nicht. Nach 10 km Rückenwind drehen wir um und fahren gegen den Sturm mit immerhin 20km/h zur Marina zurück, trotz Sweatshirt und Jacke, ins Schwitzen geraten wir dabei nicht, gefühlte Temperatur unter 10°C. also am 1.Mai in Oostende, Belgien war es deutlich wärmer. Habe mich immer gefragt, wann hier mal Wind weht, denn den hatten wir hier in den all den Jahren noch nie. Ein Punkt meiner To Do Liste in den Staaten ist noch eine Woche Segeln zwischen den Channel Islands, allerdings im Sommer, bislang hatte mich immer der fehlende Wind davon abgehalten.
    Zurück am WoMo wiehern die Räder auf einmal fröhlich, werden sie doch nun zu ihrem Herrchen zurück gebracht. Wir kommen zügig durch den Verkehr, leider reicht es bei der Rückgabe nur für einen kurzes Gespräch, was sehr Schade ist, aber wir müssen ja noch packen. Der Fahrradträger wird zu treuen Händen eingelagert, ich will das ja noch mal ausgiebiger wiederholen, auch wenn Birgitt davon noch nichts weiß. Gegen 19 Uhr treffen wir dann wieder auf dem KOA in Ponoma ein. Koffer auf, Klamotten rein, Koffer zu, das Ausfegen des WoMo's dauert länger. Während dabei unsere letzten Vorräte auf dem Herd köcheln, werden wir von Holländern gefragt ob wir unsere Tour beginnen oder beenden, sie hätten noch soviel Grillfleisch über. Hmm, vielleicht sollte ich hier zu Beginn einer Tour mal eine Nacht verbringen. ;ws108; Wetten, das dann keiner kommt und fragt?
    Die innere Uhr gestellt damit sie mich morgen zeitig weckt, wir haben ja neben der WoMo Rückgabe noch was anderes vor. Und dann kommt sie die letzte Nacht im trauten Heim.





    [align=center]Auf Vimeo Video 01: To Live and Die in LA

    Links:
    Forest Lawn
    Liste der Bestattungen
    Letzte Ruhestätte der Stars

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    23. Mai 2010 Bye, Bye LA





    gefahrene Meilen: 99

    Es lässt sich nicht vermeiden, wenn wir nicht illegal hier bleiben wollen, müssen wir nun den Heimweg antreten. Der Nachteil eines jeden Urlaubs ist, er geht einmal zu Ende. Der erste wehmütige Abschied erfolgt bereits an der Mülltonne des CG’s: mein Koffer der mir 2 Jahrzehnte treue Dienste geleistet hat, nun völlig verbeult und abgeschabt ist, erhält die letzte Ölung und geht den Weg alles Irdischen. Sein Ende nahte unweigerlich als der Griff zum Ziehen des Rollkoffers auf dem Flughafen abriss. In Page wurde dann beim Walmart zufällig Ersatz gefunden, als wir nach einen Schraubenzieher suchten (und fanden). Möge er in Frieden ruhen.
    Wenigstens versucht sich das Wetter von seiner besten Seite zu zeigen, es ist blau aber getreu dem Motto dieser Reise reichlich frisch. Zwischen 8 und 10 Uhr sollen wir bei El Monte zur Rückgabe sein, zuvor müssen wir uns aber noch einen neuen fahrbaren Untersatz besorgen. Da die nächstgelegene AVIS Station zu El Monte nicht möglich ist, fiel die Wahl auf Anaheim. Lt. Google kann man dort mit dem WoMo parken während der Formalitäten. Natürlich fahr ich dran vorbei als „Sie haben das Ziel erreicht!“ ertönt und so machen wir auf dem Angestellten Parkplatz eines Hotels ein Dreherle. Nach meiner unmissverständlichen Handbewegung öffnet sich kommentarlos die Schranke und wir können ohne Stopp unser Dreherle machen und auch auf dem Hof eines Motels neben der AVIS Station kurz halten. Rasch und komplikationslos erhalte ich unseren „Airportshuttle“ und kehre damit zum WoMo zurück. Ich fahre im WoMo vor, Birgitt im Auto hinterher.

    Bleibt noch die letzte Ölung für unser WoMo, sprich unsere Pferdchen wollen noch einmal richtig verwöhnt werden und auf einer saftigen Weide grasen. Ich nehme nicht die erstbeste Tanke bei El Monte, die ist teurer, sondern die preiswerteste in der Ecke. Hier gibt es das Heu nur gegen Cash oder Debit Karte, dafür ist es auch 15 Cent/Gallone billiger oder $14, bei einem leeren WoMo Tank lohnt sich so was. Als Zahlungsmittel dient die Maestro Karte, und zurück geht es nach El Monte. Das Rückgabeprozedere beschränkt sich auf einen flüchtigen Seitenblick, einen etwas genaueren Blick auf das Dach und das Kontrollieren des Tanks durch Reinhalten der Tankpistole. Auf die Frage nach Problemen äußere ich die Vermutung eines Gaslecks, auf dem KOA hatte es gestern Abend wieder Gasalarmgepiepe gegeben. Ansonsten sind wir ja davor seit Moab verschont geblieben. Dann landet unser Gepäck im Mietwagen samt vier weiteren Walmart Campingstühlen. Restliche Zewa Rollen, Toilettenpapier und Feuerholz vermachen einer deutschen Familie, die gerade ihr neues Domizil bezieht, dann rauschen wir vom Hof und gleich auf den Feeway Richtung Downtown LA.

    Gewöhnungsbedürftig nach drei Wochen die tiefe Sitzposition im Auto, wohltuend das geräuschlose Dahingleiten auf dem Feeway. Auch wenn unser WoMo, wie auch letztes Jahr zu den leisen gehörte, es klapperte keine Mikrowelle, es quietschte keine Herdplatte und es knarrten keine Hängeschränke, rumpeln tut’s trotzdem und die 550 Pferdchen sind nicht wirklich leise. Nach wenigen Meilen, kurz vor dem Freewayring um Downtown LA haben wir unser nächstes Ziel erreicht: El Citadel Fashion Outlet Mall. Sehr hübsch und mit Kurzzeitparkplätzen direkt an der Mall. Ich brauche dringend neue Schuhe. An Auswahl herrscht kein Mangel, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten. Dennoch ich werde fündig, aber nicht in meiner Größe. Egal, dann eben eine Nummer größer. Sie sind leicht, weich und bequem, an die ungewohnten Platzfülle muss ich mich erst noch gewöhnen. War ein guter Kauf, habe ihn bis heute nicht bereut. Und dann heißt es schon wieder Abschied nehmen, auch meine herzallerliebsten Treter aus der Edmonton Mall, deren Sohlen als Profil die Weltkarte zeigen, gehen nun auch den Weg allen irdischen, in die Tonne.

    Eine offene Rechnung haben wir noch und so fahren wir über die Interstate 110 gen Süden nach San Pedro. Dort überfallen wir dann eine Zweigstelle des Goldenen M’s, bevor es über die Küstenstraße zu unserem nächsten Ziel weiter geht. Wie jedem Täter zieht es auch uns an den Ort der Tat zurück, bei uns ist es die Wayfarers Chapel, seit dem 11.07.2005 im U.S. National Register of Historic Places. Wir wussten noch gar nicht, das wir hier so ein geschichtlich wertvolles Ereignis verübt hatten.
    Kurz vor der Kirche passieren wir die Marterstrecke des Portuguese Bend, das größte Gebiet ursprünglichen Vegetation dieser Küste um Palos Verdes. Und das bleibt auch so, die Gegend ist unbebaubar, der Grund ist instabil und rutscht ins Meer, was man der Straße auch ansieht.

    Blick Richtung Portoguese Bend



    Gleich dahinter liegt sie dann Wayfarers Chapel (5755 Palos Verdes Dr. S, Rancho Palos Verdes) oder die "The Glass Church" auf den Klippen oberhalb des Pazifischen Ozeans gelegen. Die Kirche wurde entworfen von Lloyd Wright (dem Sohn von Frank Lloyd Wright ) Ende der 1940er und erbaut zwischen 1949 und 1951. Die Kirche ist freizugänglich, wenn keine Trauungen stattfinden. Möglich sind täglich 4 Stück, um 10Uhr, 12Uhr, 14Uhr und 16Uhr. Wir hatten uns damals für 16Uhr und Wochentags entschieden, am Wochenende ist es geringfügig teurer. Wer die Kirche also von innen sehen möchte, sollte während der Woche kommen, da könnte man mehr Glück haben, das gerade keine Trauung ist. Heute ist jedenfalls eine, aber das macht nichts, was wir sehen wollen ist in jedem Fall öffentlich, Tauung hin oder her, nämlich unseren Stein. Bislang kennen wir ihn nur vom Foto. Letztes Jahr hatten wir uns endlich dazu durchgerungen und einen Memory Stein gekauft, dem Dollarkurs und der edlen Spende von Birgitts Neffen sei Dank. Auch wenn er inzwischen teurer geworden ist billiger als 2001 zum Kurs von 2,32 DM war er dennoch.













    Widerstrebend folge ich der Küste, halte aber bereits nach 2 Meilen wieder an, wir haben Point Vincente Ligthouse erreicht. Wer sich noch an „V – die Außerirdischen“ erinnern kann, Teil einer Folge spielte dort. Die Fernsicht ist Dank der steifen Brise die beste die ich je hatte, jede Channel Island ist noch gut zu erkennen samt der Küste bei Malibu und darüber hinaus. Wenn es nur nicht so garstig ziehen würde, nun man kann nicht alles haben.






    Tja das war’s dann! Bye Bye! Der Weg zum Flughafen führt über Redondo Beach und Manhattan Beach. Oberhalb des Strandes mit Blick auf das Meer lege ich noch eine Zigarettenpause ein, auch wenn es das Unausweigerliche nicht verhindert, sondern nur verzögert.
    Es hilft nichts, ab nach AVIS. Einer Angestellten bereiten wir eine Freude in dem wir ihr die letzten beiden 2 Liter Cola Flaschen schenken, ist doch was anderes, als sie nur einfach im Auto zurück zu lassen. Der Shuttle wartet geduldig auf uns und so erreichen wir ohne Wartezeit LAX. Wir sind unter den ersten die am LH Schalter eintrudeln, es herrscht gähnende Leere. Wir bündeln unsere Campingstühle mit einem Namensschildchen und geben sie so als ein Gepäckstück auf. Der Herr schaut etwas irritiert und ich sage zu ihm, hatten wir letztes Mal auch so gemacht. Na dann, warum nicht. Die Koffer werden nicht mehr in der Halle gescannt, man kann sie endlich ganz normal am Checkin aufgeben, hat auch lange genug gedauert.
    Wie kann man die Zeit bis zum Abflug bisher vertrödeln als mit Essen. Birgitt möchte Sushi, ok dann halt kalter Fisch. Ich habe noch ein, zwei, oder drei, oder vier nette Unterhaltungen draußen an der Tür beim Frische Luftschnappen, dann geht es problemlos und schnell durch die Security.
    Pünktlich heben wir ab und als die Getränke verteilt werden, ergattere ich eine ¾ volle 1,5Liter Flache Cola, die ich zu meinen Füßen deponiere. Glücklich darüber sinke ich in süße Träume, nur unterbrochen vom Essen und Duty Free Verkauf. Wir bekamen das Essen als erste, das ist der Vorteil vom Special Meal, in unserem Fall Lachs. Der andere Vorteil, man ist fertig, bevor alle anderen etwas bekommen haben, kann noch schnell alleine vor allen anderen auf Toilette. Wie immer verschlafe ich den Rückflug, ich wiederhole mich, und dann hat uns Frankfurt wieder. Diesmal mal ohne Regen.
    Irgendwann fällt mir auch ein wo der Shuttle Bus von Airparks hält, auf dem wir auch nicht lange warten müssen, tja und 3 Stunden später sind wir wieder zu Hause im Trautem Heim und der Alltag hat uns ab morgen wieder.





    [align=center]Auf Vimeo Video 30: Wayfares Chapel, Palos Verdes

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ulli


    Das P*a*s*s*w*o*r*d für den Film ist nuu-ya

    Das PW funktioniert nicht. Ich weiss, bin etwas spät, aber leider komme ich erst jetzt dazu, mir Deine restlichen Berichte anzuschauen.


    Liebe Grüsse
    Edi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ulli


    Vielen Dank, allerdings hatte ich vergessen dass ich Vimeo im Büro nicht sehen kann, werde es aber zu Hause ansehen.


    Ansonsten eine wirklich wunderschöne Reise. Vielen herzlichen Dank, dass Ihr uns mitgenommen habt.
    Darf ich fragen wie lange der ganze Film dauert?


    Liebe Grüsse
    Edi

  • Vielen Dank an die beiden Mäuse für die Mitnahme auf diese eindrucksvolle Reise. Der Ausklang war ja superbesinnlich.


    Heinz

  • Hallo Ulli.
    Herzlichen Dank für die Intressante Reise.
    Am Ende wurde die Reise noch wunderschön farbig, hat mir sehr gut gefallen.
    Liebe Grüsse
    Kurt.
    :blume:

  • Ja, auch ich bin gerne (virtuell) und in Gedanken mitgereist. Da ich die meisten hier gezeigten Dinge auch live erleben durfte kann ich auch alles so in etwa vor meinem innreren Auge ablaufen lassen. Ich bin auch immer wieder gerne dort.


    Der Erzählstil gefällt mir, ist er doch auch schön persönlich gehalten und bringt ein bisschen gefühle und Atmosphäre rüber.
    Einzig bei den vielen, vielen Verschreibern stocke ich immer und werde aus dem flüssigen Mitlesen und -reisen etwas herausgerissen.
    Ja... und... heiraten ist auch nicht jedermanns Sache, und LA auch nicht, das fand ich nicht besonders, damals.


    Ansonsten -> prima.


    Ich bin gerne wieder dabei.


    TschÖ mit Ö und Howdy


    Roland

  • Hallo Ulli,


    kann nur sagen Grosse Klasse. Las Vegas hat auch mir super gefallen.


    Warum aber in LA die gleiche Musik ? Hing das damit zusammen, daß beides auf den Takt genau geschnitten werden sollte ?


    Aber alles in allem ein toller Reisebericht, eben weiZen Qualität.


    :thumbup: Grosses DANKE auch von mir.

    • Offizieller Beitrag

    Es freut mich das ich Euch eine Freude machen konnte.

    Darf ich fragen wie lange der ganze Film dauert?

    2 Stunden 53 Minuten und 17 Sekunden ohne die komplette Fahrt durch den Virgin River Canyon und durch den Zion bis zum Tunnel.

    Der Ausklang war ja superbesinnlich.

    Das habe ich schon woanders gehört.

    Einzig bei den vielen, vielen Verschreibern stocke ich immer und werde aus dem flüssigen Mitlesen und -reisen etwas herausgerissen.

    Ich übertrage Dir gerne den Posten des Lektorats für den nächsten Betrag, anders wird das nie was. Wenn ich schreibe sind meine Gedanken schon Lichtjahre weiter.

    Warum aber in LA die gleiche Musik ?

    Hatten wir doch schon: :D

    So ich habe endlich fertig und kann diese Unendliche Geschichte dieses Wochenende auch zu Ende bringen. Nach dem ich diverse Ansätze verworfen habe, dies und das ausprobiert habe und wieder verworfen habe kommt letzendlich noch einmal die gleiche Hintergrundmusik wie in Vegas zum Einsatz und der folgende Tag landet im fertigen Film schlicht an den Anfang. Dann hats auch musikalisch einen Roten Faden. Dennoch ganz glücklich und zufrieden bin ich damit nicht, aber es muß ja mal fertig weden.

    LA kommt also an Anfang, denn 2x nacheinander die gleiche LaLa geht nun in der Tat wirklich nicht. Und für die fehlende Nummer 29 kommt dann auch was. :D

  • Hallo Ulli,


    auch ich möchte mich für diesen Mammut-Beitrag bei Dir bedanken. Ich hätte nie geglaubt, dass es in USA solch schöne Stellen gibt. Das ist sicherlich auch für uns irgendwann noch mal ein Ziel.
    Vermutlich werde ich mir den Film aber auch nochmals in voller Länge ansehen und auf mich einwirken lassen. Ganz besonders interessiert mich natürlich dann auch das Endprodukt. Lass mal hören, wann es soweit ist.
    Zu Deiner geleisteten Arbeit kann man Dich wirklich nur beglückwünschen. Ich wollte, ich hätte auch soviel Geduld.

    Gruß
    Udo :hallo:
    __________________________________________________________________________
    Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
    (Hermann Hesse)
    https://youtube.com/c/udoheinl

    • Offizieller Beitrag

    Das Fazit:

    Nach rund 2960 Meilen oder 4740 Kilometer war die Reise zu Ende, davon wurden erstmals 265 Kilometer mit dem Rad zurück gelegt. Das war bis dato die längste im Urlaub zurückgelegte Strecke mit dem Stahlross überhaupt. Das hat nun den Nachteil, das wir das beim nächsten Mal ausweiten werden. :hossa: Ursprünglich gedacht um zu Orten zu kommen, wo ein WoMo nicht hinkommt, bzw. ein Auto halt nicht fahren darf, reifte mehr und mehr die Idee, da geht noch mehr. Beim nächsten Mal, wird speziell nach Mountainbikestrecken Ausschau gehalten. ;(

    20 Liter Wasser reichen für 2 Personen zum exzessiven Duschen. ;) Nachdem wir den Warmwasserboiler nach 8 Minuten wieder abgeschaltet haben, entfällt auch das nervige Mischen :D mit Kaltwasser und durch die Mikrolöcher des Duschkopfs kommt es so sparsam, das man es einfach laufen lassen kann, nass ist man erstaunlicherweise dennoch : schulterzuck : und Sand, Staub und Seifenschaum werden doch tatsächlich ohne viel Mühe abgewaschen. ;) Ich habe jedenfalls nichts vermisst. Die Tanks reichen für gut 7 Tage, solange kann man sich also mindestens fern ab der Zivilisation aufhalten und mehr brauchen wir auch nicht. Duschen und Toiletten auf CG’s nutzen wir nicht, zum poolen war es zu kalt, was sollen wir also auf den teuren CG’s(mit Hookup!) ? Einmal die Woche reicht auch dort aufzulaufen, Abwassertanks leeren, Frischwassertanks füllen. Das mehr als 2 Personen mehr brauchen ist eh klar. Wetterbericht und ähnliche Internetaktivitäten lassen sich mehr und mehr über WiFi & Handy erledigen, fürs nötigste. Boondocking wird ausgebaut werden beim nächsten Mal. Die beste Site war mitten in der Pampa am Lone Tree Trailhead. Wären wir am Whitehouse CG allein gewesen, hätten wir den dazu auserkoren.

    Das Wetter war ja allgemein unter aller Kanone, eigentlich. Uneigentlich konnte es nicht besser sein. Frühlingshafte, winterliche Temperaturen beschreibt es am besten. ;haha_ Dennoch, es lässt sich wesentlich angenehmer bei 25°C in der Sonne durch die Coyote Buttes latschen, als bei 25-35°C im Schatten, der da sowieso nicht ist. Gilt natürlich auch fürs Radfahren, man muss weniger Wasser, äh Cola, mit sich rumschleppen. Es war ja meistens heiter bis wolkig und trocken, nur heiß war es halt nicht. Ähnliche Temperaturen hätten wir dennoch gerne beim nächsten Mal wieder, den Wind, den wir einige Tage hatten, den brauchen wir aber nicht, aber damit muss man sich in dieser Jahreszeit abfinden. 45mph Windgeschwindigkeit in den Böen, das ist Rekord für uns, zumindest im Südwesten. Schnee im Mai, frisch von oben, allerdings auch.

    Vom zweimaligen Gasalarmterror abgesehen war unser fahrendes Haus technisch unauffällig und ganz wichtig, es klapperte nix und es quietschte keine Herdplatte oder Mikrowelle. Für ein WoMo waren die Eigengeräusche also sehr gering, das lauteste war der Motor. Übernahme und Rückgabe kann nicht schneller ablaufen. Gebucht war ein C28, bekommen haben wir ein C31. Nachteil, der Wendekreis ist größer, Vorteil, er sitzt hinten nicht so früh auf. Beim C28 reicht schon die Parkplatzausfahrt vom McDonalds etc. Weiterer Vorteil, mehr Platz, ich liebe das, besonders wenn das Slide Out draußen ist, dann isses ein Tanzpalast. Dieses Volumen wird mit einem höheren Spritverbrauch erkauft, wir brauchten 26,2 Liter/100km, das sind 1Liter mehr als wir beim C28 benötigten.

    Das Highlight waren natürlich die Radtouren von denen zwei besonders herausstachen: Long Canyon/Shafer Trail und der Weg von den Wahweap Hoodoos. Diese Schlammschlacht möchten wir auf keinen Fall missen.

    Durch das Unterfangen zu jedem Tag ein Video zu liefern, dauerte diese Reise nun nicht nur 3 Wochen, sondern verlängerte sich um weitere 6 Monate. Es gab Tage bei der Bearbeitung, die waren so intensiv, da musste dringend irgendwas Gravelroad ähnliches hier zu Hause unter die Räder genommen werden, unter die Zweiräder. Als Onion Creek fertig war, hatte es hier vor Ort geregnet und die Sonne kam wieder raus, da mussten Pfützen auf Feldwegen als Creekersatz herhalten. Beim Shafertrail war es dann ähnlich. 900 Bilder wurden aus dem Video als „Foto“ extrahiert, das dauerte so ungefähr vielleicht mindestens 30 Tage, wenn man das jeden Tag 3-4 Stunden treibt. Je 11GB Video auf Vimeo und Youtube upgeloadet, das hat bei meiner Dorfleitung alleine schon ca. 60 Stunden gedauert, in der Zeit habe ich allerdings mal geschlafen. Aus 30 Stunden Material entstand dann ein 3 Stunden langes Endergebnis, was wir uns letztes WE in einem Stück einverleibten.

    Dem ein oder anderen wird es aufgefallen sein, es fehlt noch Video 29. Hier ist es.





    Und damit habe ich nun wirklich fertig.

    This is the End

  • Hallo Ulli,

    Nach dem ich diverse Ansätze verworfen habe, dies und das ausprobiert habe und wieder verworfen habe kommt letzendlich noch einmal die gleiche Hintergrundmusik wie in Vegas zum Einsatz und der folgende Tag landet im fertigen Film schlicht an den Anfang. Dann hats auch musikalisch einen Roten Faden

    alles klar.