Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai

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    15. Mai 2010 Teil 2: Onion Creek Road





    Und der KOA hat auch noch ein Plätzchen für uns frei. Zwar kein Full Hook up, aber PW, Power and Water, also Strom- und Wasseranschluss. Eng isses hier, aber für einen privaten Platz ganz hübsch. Da wir den Pool mangels Zeit und Temperatur eh nicht nutzen, hätten wir uns auch dort hin stellen können, wo es gleich hin geht.
    Aber erst einmal tanken und zwar Gas. 80% sollten reichen, aber man versteht mich nicht, man interpretiert es als die 80% mit dem der Gastank eh nur gefüllt wird. Ich wollte aber nur 80% der 80%, hätte wohl besser 50% gesagt. Noch besser wäre es gewesen ich hätte gar nichts getankt. Zum einen, weil ab heute nicht mehr geheizt werden muss, die Temperaturen ändern sich endlich zu Frühling, zum anderen, aber ich will nicht vorgreifen.
    Er wurde also randvoll gefüllt, was ich erst merkte, als er schon randvoll war. Dumm gelaufen und Geld verschwendet, wenn es auch kein Vermögen ist, aber halt unnötig. :gabi: Egal on the road und weiter.
    Als wir in Moab reinfahren, erschlagen mich die Motelpreise, gibt es hier Gold, ein Event? $99 für ein Motel6 Zimmer. Donnerlütchen, dann doch lieber auf der Parkbank.
    Moab ist nicht nur Ort eines Atommülllagers, welches gerade ausgebuddelt wird und woanders hin verfrachtet wird, sondern hat sich auch über die Jahre auch zur Hauptstadt des Mountainbikens entwickelt und die Anhänger dieser Sekte kommen uns in Myriaden entgegen, alle super gestylt. Schön wenn die alle schon nach Hause zu Mama fahren, haben wir die Gegend für uns und müssen uns nicht wegen mangelnden Stylings schämen.
    Wir biegen ab auf die UT-128, die anfangs sogar von einem Fahrradweg gesäumt ist, geschätzte 3-4 Meilen mit eigener Brücke über den Colorado. Amerika was ist los mit dir. Wunderschön die Straße am Colorado entlang, der die Schlucht durch die Roten Steine gefressen hat. Der Strom der Biker reißt nicht ab, man kommt sich vor wie ein Fremdkörper im RV, wie im Hauptfeld der Tour de France. Am Parkplatz zum Porcupine Rim Trail tobt der Bär.
    Wenn man ankommen will, dann ziehen sich 22 Meilen ewig und wer ungeduldig ist biegt falsch ab, wer lesen kann ist klar im Vorteil steht doch da



    Onion Creek 2 Meilen. Wir biegen als auf die falsche Straße ab, die Professor Valley Road. Schöne Ranch hat er hier, der Professor Valley, grüssen tut er auch freundlich und wundert sich kein bischen das ein WoMo hier lang fährt. Erst vor seiner Haustür können wir mit dem Langen ein Dreherle machen. :rolleyes: Foto gibt es erst später, das würde jetzt irretieren.
    Nach gefüllten 5 Meilen zurück auf der 128 und die letzten 2 Meilen zur Zwiebelstraße zurück gelegt. Was ist das? Eine Horde Japaner knipst sich gegenseitig vor was auch immer und blockiert die Straße. Endlich der ersehnte Parkplatz, wo die letzten ATV’s auch verstaut werden.



    So ist es brav, das lässt auf eine leere Zwiebel schließen. Für Mob ist der Tag gelaufen haben wir es doch schon fast 17Uhr. Unsere Uhren ticken aber anders, wir haben immer Carlifornia Time und somit erst vor 16 Uhr. Die späte Zeit bestimmt auch die Länge der Strecke, so komme ich erst gar nicht auf die Idee den ganzen Loop zu fahren um dann morgen platt zu sein. Morgen brauchen wir all unsere Kondition. Aber morgen ist morgen und heute ist heute.


    Zack, Zack, Piselotten gepackt und auf geht es. Seid Ihr alle da?


    Gut dann los.





    Nach wenigen Metern, schon das erste Hindernis, der Onion Creek, der Namensgeber der Straße, kreuzt die Straße. Wir nehmen ihn in Augenschein und finden – nicht tief und dort wo er die Straße verlässt, ist die beste Stelle zum Durchfahren. Nun ist Konzentration angesagt. Der Creek bildet ein Paradebeispiel eines mäandernden Flusses. Ok Bach. Er kreuzt also abwechselt von rechts nach links und von links nach rechts die Straße. Also mitdenken.




    Durchfahrt Nr.2, gell Ihr ahnt jetzt was kommt, oder?



    Nr. 3


    Nr. 4


    Nr. 5



    Nr. 6


    Nr. 7


    Nr. 8



    Nr. 9



    Nr. 10




    Nr. 11


    Nr. 12


    Nr. 13



    Weiter. Wenn Ihr Euch hier wundert im Film, warum auf einmal nur Himmel zu sehen ist,


    es wird so steil, das sich das Vorderrad vom Boden löst, die Kamera auf dem Gepäckträger verlagert den Schwerpunkt und wenn dann der Fahrer noch am Lenkrad reist …. Nun wenigstens fall ich nicht runter, ne nicht vom Rad, den Abhang meine ich.
    Nr. 14



    Nr. 15




    Pause, Impressionen mit der richtigen Kamera:




    der Beweiß, die Bildhauer der Moais kamen aus Moab







    Und hier wäre dann definetiv Schluß gewesen fürs WoMo, zumindest ab 28 Fuß Länge, die Brücke ist nur für 5 Tonnen gut, so stehst auf dem Schild. Wie auch immer die Toleranz dort drüben bei diesen Angaben ist. Wobei ich bei den letzten Kurven, die mit dem gelben Pfeil, Zweifel habe ob dort wegen dem Wendekreis ein 28er/31er rumkommt. Da außen keine Felswand ist, dürfte es noch gehen.


    Also bis hier kann man fahren und dann auch drehen, links und rechts der Straße waren ja auch überall Campsites, für Zelter, 5-Wheeler und RV’s.

    Oben? Nicht gans.




    Ein Blick zurück:



    Weiter geht es zu Nr. 16



    Und nach dem letzten Hügel ist Ende für uns. Wir machen Brotzeit und genießen die Aussicht, in Utah ist es 17:45.







    Und dann kommt der schönste Teil der Strecke – abwärts. Aber erst den letzten Hügel wieder rauf, grinsend werden wir von einem SUV überholt. Warte nur, man sieht sich im Leben immer zweimal. Dann ging es über Stock und Stein abwärts, Bremsen was ist das?



    Da isser wieder und hält den Verkehr auf, aber gute Gelegenheit die Knochen zu zählen und wieder richtig zu gruppieren. Beim Fahren verzähl ich mich immer, scheinen aber noch alle da zu sein.




    Da nun alles im Gegenlicht liegt könnt Ihr Euch freuen und ich quäl Euch nicht mit Bilder der Abfahrt. Schade das war echt rasant, aber nicht zeigbar. Ein paar müssen aber sein, wegen derSpritzer


    und der Selbstdarstellung


    Leider wieder unten und viel zu schnell vorbei. Ein gutes Training für morgen war das.


    Der Himmel sieht im Süden inzwischen bedrohlich aus, es bleibt aber trocken.


    An der Valley Road dann noch ein kurzer Fotostop, inzwischen zieht es hier gewaltig, kann mal jemand die Tür zu machen? Sieht man hier noch die schneebedeckten La Sal Mountains im Hintergrund




    sind sie Minuten später von den Wolken verschluckt worden.


    Inzwischen sind alle Biker zu Hause bei Mama angekommen, die 128 liegt verlassen vor uns und zügig kommen wir am Supermarkt in Moab an und überfallen – die Salatbar. Wir machen uns nicht gleich über die Salate her, sondern fahren erst zurück zum KOA. Strom anschließen, Wasser marsch, Teechen kochen - ne, ne nicht für mich - und Steaks in die Pfanne. Grillen ist hier nur mit Holzkohle erlaubt, wir haben aber nur Feuerholz. Zum Steak die Salate. Dann folgt der leidige Abwasch, Heater an und während das Wasser aufheizt, draußen die Zigarette danach. Dann piept es!! Gasalarm. :haarezuberge: Kann man im Gegensatz zum Rauchmelder nicht reseten, da hilft nur Tür auf und er geht kurz darauf aus. 8) Kalt wird es, also Tür zu und Gasalarm an. ;( Das Spielchen spielen wir eine Weile, dann dreh ich den Gastank zu. 8) Da wir am Strom hängen funktioniert die Heizung auch ohne Gas. Ich greife mal vor, die nächsten Tage bleibt der Gasalarm stil, meldet sich aber noch einmal am letzten Abend zurück.
    Wir kriechen dann irgendwann in die Federn nachdem ich noch den Wetterbericht für die nächste Tage gecheckt hatte, für die nächsten 48 Stunden ist Sommer gemeldet, brauchen wir auch.
    In der Nacht werde ich wach und es ruft die Natur. Wenn man schon wach ist, dann kann man auch noch draußen ein Friedenspfeifen rauchen. Auf einmal plätschert es hinter mir. Ich linse im Dunkeln um die Ecke und traue meinen Augen nicht, da pieselt doch mein Nachbar aus der Tür seines WoMo’s ungeniert vor die Tür! :haarezuberge::haarezuberge: Seid dieser Nacht haben wir übrigens unsere Sewerhose nicht wieder gesehen. Ein Schelm wer böses dabei denkt, aber warum sollte sie gerade auf Teer auf dem kurzem Stück nach Green River aus dem Wagen fallen? Ok, sie könnte auch am morgigen Tag während unserer Abwesenheit einen neuen Liebhaber gefunden haben. Wie auch immer, seid dieser Nacht ist sie verschwunden, bisschen Verlust hat man immer, so kommen zu den unnötigen $31 fürs Gas noch weitere $20 für die Sewerhose hinzu. Aber ich greife vor, denn noch wissen wir das ja gar nicht. :pfeif:
    Gute Nacht!








    Auf Vimeo Video 17: Onion Creek Road Long Version

    Auf Vimeo Video 18: Onion Creek Road Short Version

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    Hallo Ulli


    Wieder wunderschöne Bilder. Vielen Dank. Dazu noch der witzige Kommentar, einfach ein Genuss!
    Den Film konnte ich noch nicht sehen, da im Büro.


    Liebe Grüsse
    Edi

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    16. Mai 2010 Teil 1 - Der längste Tag oder Quäl Dich Du Sau!





    Gefahrene Meilen 22



    Mea Culpa, aber ich glaube, ich habe zuviele Bilder diesmal, aber Bilder sagen nun mal mehr als 1000 Worte. Vor dem Weiterlesen konsultiert bitte Euren Arzt oder Apotheker, ob das Eure Sehnen aushalten.

    Heute fahren wir, glaube ich, die längste Strecke die wir jemals mit einem WoMo an einem Tag gefahren sind 12 Meilen. Wow!
    Wir schaffen es, nach unserer Zeit die ja bekanntlich nach der CA Uhr tickt, früh aufzustehen, packen unsere Piselotten, Wasserschlauch, Stromkabel und rollen vom KOA Richtung Moab. Einmal durch den noch den Ort auf der US-191 gen Norden. Hinter dem Abzweig zum Arches biegen wir links auf die UT-279 ab und haben sofort Gravel unter den Rädern, die Straße wird hier neu gebaut, hat wohl der Belastung durch die Auflösung des Atommülllagers Moab nicht ausgehalten. Von der Road hat man eine wunderbare strahlende Aussicht auf Million Tonnen strahlende Hinterlassenschaften. Wer sich über den regen Zugverkehr auf der Bahnlinie nach Moab immer gewundert hat, damit rollt der ganze Müll zu seiner neuen Ruhestädte, völlig ungestört. Auch sieht man von hier oben, wie die Wassermassen des Colorado, er ist voll bis Oberkante Unterlippe, in einem schönen Bogen um dieses auflösende Lager ließt. Wie auch immer, hinter der nächsten Kurve entschwand dieser Ort aus unserem Blickfeld und wir staunten, das wirklich jede Parkbucht an der Straße vollgeparkt war und man sich mühte die Canyonwände empor zuklettern. Auch war jeder Campground rappelvoll! Nun dort wo wir hin wollten war keiner. Nach 22 Meilen und um kurz nach 9Uhr (10 Uhr UT) erreichten wir den Abzweig zur Long Canyon Road, machten ein Dreherle und parkten Ausfuhrbereit.





    Zum Graus einiger Mitleser laden wir nun unsere Rädchen ab und verstauen unseren Krempel darauf. Anschließend wird noch die Kamera montiert, mit der Euch zum letzten Mal malträtieren werde. Versprochen, großes Indianerehrenwort, Manitou hier ist mein Zeuge.



    Das heißt nun nicht, das ich Euch mit keiner Radtour mehr quäle, sondern das ich an den anderen Tagen die Kamera schlicht vergessen hatte, bzw. nicht transportieren wollte.
    Aber wir wollen nicht in der Zukunft schweifen, sondern uns der Gegenwart zuwenden. Zudem z.B., dem Jug Handle Arch der sich rechts von der Einmündung befindet,




    und diesem wohl Namenlosen-Ach.



    Nachdem wir 30 Minuten herumgedammelt haben, noch mal umgekehrt sind, weil wir irgendwas vergessen haben, was ich inzwischen vergessen habe, brechen wir nun endlich gegen 9:45 unserer Zeit zu unserer Radtour auf.




    Birgitt weiß nicht was ihr bevorsteht, nur das es jetzt 6km Bergauf geht, immerzu. Habe ich schön erwähnt das ich als Flachlandtiroler Berge hasse? Nein? Ok, ich liebe Berge, wenn ich Bergabfahren kann. Mangels Lift, wäre doch mal eine Idee, muss man folglich aus eigener Kraft da hoch strampeln. Zu unserem Glück gesellt sich ein strahlender blauer Himmel und zum ersten Mal Temperaturen die in dieser Jahreszeit normal sind.



    Die ersten beiden SUV’s, die uns entgegenkommen, halten an und fragen, ob wir genug Wasser dabei haben. Hey furchtbar nett von ihnen, so was ist mir noch nie passiert. Aber Wasser? Brr, nein, aber Cola haben wir genug, ja und zu essen auch. Ok, erwischt, auf dem Rücken hat jeder 2 Liter Wasser im Camelbag bz w. Rucksack, Cola ist in der Trinkflasche und in der Gepäcktasche, neben weiteren Wasser.


    Kontinuierlich geht es Bergauf, wenn auch anfangs ganz gemächlich. Und warm ist es auch schon, erstmals nur im T-Shirt unterwegs, der Sommer ist da!




    Nein, nein, nicht Falling Hoodoo, Fishauge ist schuld, also kein Hidden Secret. Dann naht für 4 Räder die erste, na ja, schwierige Passage. Zur Erinnerung, das Fishauge der Helmkamera niveliert immer ein wenig das Gelände.



    Nach nur einem Kilometer steigt die Road dann richtig an und im ersten Gang ist kurbeln angesagt, der Kreislauf kommt in Schwung. Steilere Strecken wechseln sich mit humaneren ab und nach 45 Minuten haben wir den ersten View Point erreicht. (10:30 Uhr) Die Felsen sind auch so was von tückisch. Sie verlaufen ja nicht horizontal, sondern schräg. Meint man, auf Grund der Zeit, die nächste Schicht ist erreicht, gleich sind wir oben, erpuppt sich dies als Irrtum, da die Schichten schräg verlaufen.





    Weiter geht’s, die Piste wird rauer und schmaler. Als die Geschwindigkeit, unter 7kmh sinkt, pfeifen wir auf Ehrgeiz und schieben. Spart obendrein Wasser, denn Schieben ist weniger anstrengend.







    Ganz so langsam sind wir auch nicht, zumindest konnten wir an den einfachen Stellen mit den SUV’s mithalten. Nur die Ausdauer fehlte uns, Flachlandtiroler eben.



    11:24 Uhr Eine Stunde später, endlich oben! No Sir, nur ein nächster Viewpoint ist und die Endstation für die meisten Autos ist erreicht. Jedenfalls parken hier oben alle die uns überholt haben und versuchen nun die Felsen hoch zuklettern.



    Weiter, wir haben nicht ewig Zeit. Die Road ist nun relativ eben, weist aber an zwei Stellen Auswaschungen auf, die mit Geröll gestopft wurden. Und dann liegt er vor uns, The Rock. Sicherlich nicht jedermanns Sache da durch zu fahren, bei dem Untergrund. Runter geht ja noch, aber rauf?






    Wer hier noch mit, „Ah Geh!“ abwinkt, denkt hier bestimmt anders. Drei Felsstufen mit Sand mit schönen Vertiefungen davor. Runter ok, aber hoch? Dazu gleich mehr. Wir machen erstmal Pause im sicheren Glauben, nun sind wir oben. Nun irren ist menschlich und das mit den Glauben soll man denen überlassen, die das studiert haben, oder den Pferden, die haben den größeren Kopp.






    Nach 20-30 Minuten geht es dann weiter. Bis jetzt haben wir ja erst einen kleinen Teil der Strecke überhaupt erst geschafft. Aber erst einmal gilt es die drei Steinstufen zu überwinden. Das ist in der Tat ein Problem. Der Stein ist schräg und darauf liegt Sand der dem Schuh keinen Halt bietet. Zudem ist die Stufe wegen der Kuhle davor zu hoch, als das man sie in einem Schritt mit dem Rad überwinden könnte. Also erst selber die Stufe erklimmen und dann das Rad am Lenker hinterherziehen, das geht. Schinderei.



    Nach zwei weiteren Serpentinen wird es endlich flacher und oben und rauer. Mangels Kante, kein richtiger Viewpoint, zumindest keiner der andere Bilder liefern würde als die gezeigten. Und Camper stehen hier. Nicht nur Zelter, auch 5-Whealer stehen hier. Die Steigung nimmt ab, es geht aber immer noch 2km lang bergauf. Wir passieren eine Gravelroad Einmündung zum Dead Horse State Park und als die Road endlich Gefälle hat, halten wir an, um im Gebüsch zu pieseln. Dann rauschen wir erstmals einen Hügel runter und lassen uns durchschütteln, in der Ferne ist die UT-313 zu erblicken. Hügel rauf, Hügel runter, erreichen wir die UT-313. Nachdem die Inventur die vollständige Anzahl aller Knochen und Gliedmaßen ergeben hat, rauschen wir nun auf dem Teer dem Canyonlands NP entgegen. Der ist bekanntermaßen dreigeteilt, wir fahren zur Island in the Sky.



    14:00 Uhr, der erste NP ist erreicht, den wir zum ersten Mal mit dem Fahrrad erreichen und zum ersten Mal überhaupt, wir waren noch nie hier.


    Von da hinten, von dem Fuße der Blauen Berge (La Sal) kommen wir. Hinter uns kommen zwei sich näher, aber wir scheinen zu stören. Oder warten sie auf IT?



    Also satteln wir die Stahlrösser wieder und ziehen von dannen.

    Ende Teil 1





    Auf Vimeo Video 19: Long Canyon

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    16. Mai 2010 Teil 2 - Der längste Tag oder Quäl Dich Du Sau!



    Nach einem kurzen Stück die Straße entlang können wir die Entrance Station schon von weiten sehen. Nun betreten wir wirklich den ersten NP der USA den wir zuerst mit dem Rad und nicht mit dem Auto erreichen. Wow, wenn mir das einer vor 3 Jahren erzählt hätte, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Nach dem Vorzeigen unseres NP Passes nehme ich nur die obligatorische Parkmap in Empfang für unseren Voodoo Schrein, wie wir unsere Mitbringsel Asservaten Vitrine zu Hause nennen.
    Gleich hinter der Entrance Station verlassen wir für die nächsten ca. 40km wieder den Teer und biegen auf den White Rim Trail ab. Ein Traum von mir, seid ich vor 20 Jahren zum erstmal davon erfahren habe.


    Auf einer breiten Gravelautobahn verläuft die Road eben, kurz unterhalb des Plateaus des Island in the Sky Teils des Canyonlands NP. Nach nur einem kurzen Stück erreichen wir gegen 15:00 Uhr (unserer Zeit) eine Felsterrasse die mir förmlich zuruft, Anhalten, knips mich.




    Dort unten rechts, wo jetzt das weiße Auto steht, lagen wir.
    Nun wir sind hier nicht zur Erhohlung, also wohl oder übel weiter. Und dann sind wir am Abstieg zum White Rim, der Shafer Trail genannt wird. Den besten Überblick hat man vom Shafer Canyon Overlook, kurz hinter den Visitor Center, dort wo auch der Trailhead des Neck Spring Loop Hiking Trail beginnt.



    1400 Feet tiefer liegt die White Rim Mesa und nochmal 700 Feet tiefer ist es bis zum Colorado. Der Trail an sich ist alt und wurde schon von den Nativen genutzt. Anfang des letzten Jahrhunderts nutzten Farmer wie John „Sog“ Shafer den Trail um Vieh im Winter in die geschützten Canyons zu treiben. In dieser Zeit war der Trail schmaler, rauer und die Rinder schlidderten schon mal über die Kante und brachen sich das Genick. Im Frühjahr ging dann der Viehtrieb wieder nach oben auf das Grasland.
    Der Uranboom änderte das Gesicht des Canyon Countrys in den 1950’s. Der Shafer Trail wurde zu seiner heutigen Form ausgebaut um Lastwagen den Transport von Ausrüstung zu den Minen und den Abtransport des Erzes zu ermöglichen. Aus dieser Zeit rühren auch viele der Backroads des Backcounty her, die zur Ausbeutung und Erforschung des Geländes „angelegt“ wurden.
    Mit der Gründung des Canyonlands National Park 1964 endete die Ära von Viehzucht und Uranbergbau.
    Und nun fahren wir da endlich lang, abwärts geht’s. Erst ganz gemächlich





    dann immer steiler. Auch wenn das Fishauge das Gefälle wegbügelt, man beachte das Gefälle hinter der Kurve. Anfangs behakte mir das hohe Gefälle gar nicht, wegen dem Bremsen, um um die Kurve unten zu bekommen, aber Gewöhnung ist alles und der gestrige Tag auf der Onion Creek Road, war auf den dortigen wenigen ähnlich steilen Stellen, eine gutes Training. Man sieht es ja im Video.




    Je länger es runter ging, umso mehr war ich hin und hergerissen, zwischen Schnell und Langsam, auf der Suche nach dem glattesten Untergrund, wegen der Videocam die hinter mir durchgerüttelt wurde. Dann lagen sie unter uns, leider im dunklen Schatten, die markanten Schleifen des Trails.



    Videocam ausgepackt, eingeschaltet und da war sie wieder aus. Kurz bewegt und sie war wieder an. Erst dachte ich, der Akku hat nee Macke, mittlerweile ist er über 10 Jahre alt, dann, die Buchsen des Akku sind ausgeschlagen, weil es beim anderen Akku nicht passierte, inzwischen weiß ich aber, das es die Akkuhalterung ist. Das Durchrütteln mochte sie wohl nicht und zukünftig werde ich wohl auf solchen Strecken den Akku vorher abnehmen. Sie wurde dann zu Hause von Sony Silver Support in Frankreich(!) innerhalb 48 Stunden incl. Versand repariert und retourniert(!). Also innerhalb eines Tages per UPS nach Frankreich, repariert und wieder am nächsten retour. Als ich den, gleichen Karton nur 48 Stunden später zu Hause vorfand, dachte ich erst, ob ich Depp die Kamera an mich selbst verschickt habe. Das ist Service.
    Zurück zum Thema. Ich vermied also demnächst ruckartige Bewegungen und interessanter Weise ging sie während der Aufnahme nie aus, nur im Standbye.



    Welch ein Ausblick. Toll. Wer gute Augen hat, sieht auch unten im Schatten den weiteren Verlauf des Weges.


    Wie zwei Wächter thronen diese beiden Felsen oberhalb des Trails. Nachdem wir die Schleifen hinter uns hatten und keine weiteren Haarnadelkurven die nächsten Kilometer drohten, ließ ich Bremsen, Bremsen sein und wir genossen den Downhill Flow in vollen Zügen. Zu dem wurde nun die Road auch wieder immer besser.





    Wir halten kurz zwecks ausschütteln der Handgelenke und da kommt er schon wieder zurück. War er ganz oben? In der Zeit? Könnte gereicht haben, schnell genug war er. Weiter geht’s, hinterher.



    Die Abzweigung zur Potash Road liegt vor uns, wir müssen links, der White Rim Trail geht gerade aus weiter. Schon jetzt beschließe ich für mich, hier musst du nächstes Jahr wieder hin und geradeaus weiterfahren. Unbedingt.
    Die Road wird wieder rauer, was uns immer weniger stört.



    Von da kommen wir



    und dort vorbei müssen wir. Es ist 16:40 Uhr.




    Ein Hauch von Onion Creek, ein Creek kreuzt die Straße und wir tauchen in eine Wunderwelt der Formen ein. Habt Ihr ein Glück, das wir inzwischen keine Zeit mehr haben, ich hätte hinter jeder Kurve anhalten und filmen können. Künstler N. Atur hat zusammen mit S. Kulptur voll zugeschlagen. Die Raod wird canyonartiger und links und rechts blüht es, einfach toll und wir viel zu schnell.






    Wer nun denkt, es geht immer nur bergab, der irrt. Da hat N. Atur was gegen und so ist die Road ein ständiges Bergauf und Bergab. Wäre ja auch sonst zu einfach.






    Sehr nett, sie warten extra auf uns. Ich las sie dennoch weiterfahren, gibt gute Bilder von HC.



    Lustiges Nummerschild, ROCK TAXI. Doch hupps, was ist das? Cattle Gate!



    Der Blick nach unten ist schlimmer, man merkt fast nichts, im Auto und besonders im RV hat man mehr davon. Weiter, wir erreichen den Rim.




    Man beachte den Anstieg rechts, ich erwähnte ja schon, es geht hier auf und nieder und insbesondere das auf geht uns allmählich auf den Kecks.
    17:15 Uhr, wir erreichen Dead Horse Point, den Gooseneck des Colorado und noch 20km vor uns.





    So sieht das ganze vom Dead Horse Point SP aus, dort unten saßen wir, rechts hinter dem Berg.

    Up & Down und besonders beim Down geht kein Griff mehr zur Bremse, wir müssen zum Teer bevor es dunkel wird.


    Wir erreichen das Potash Gelände im schönsten Abendlicht, aber dann ist der Akku leer, bei dem Gerappel bekomme ich das Beep, Beep der Abschaltung nicht mit, Ihr könnt also aufatmen, das ist für heute das letzte Bild.
    Doch was ist das? Entgegen Navi und Google führt die Road nicht durch die fremdartig blau wirkenden Becken in all dem Rot, sondern nördlich darum herum. Macht ca. 6 Extrakilometer und erstmal wieder bergauf. Die Schatten werden länger und das Gefälle größer. Flow, Flow, Teer komm rüber. Größere Steine lassen sich im Schatten immer schwerer sehen, einer haut mich fast vom Sattel. Dann endlich der Teer der 279! 19:20 Uhr Sunset (20:20 UT Time).
    Um 19:30 erreichen wir frisch und gutgelaunt unseren Langen, um 19:45 hängen die Räder wieder hinten und unser Krempel liegt verstreut auf dem Boden im RV, um 19:50 Uhr ist es zappenduster, unten im Tal und ohne Mond einfach nur schwarz. Punktladung. Vor 10 Stunden sind wir von hier aufgebrochen und unsere Hinterteile spüren wir überhaupt nicht, nichts, nada, als wären wir überhaupt nicht geradelt und das hatte ich noch nie. Komisch, komisch und das bei 10 Stunden.
    Da man ja hier nicht über Nacht bleiben darf, machen wir uns auf die Suche nach einer Campsite am Colorado. Als wir den Bootsanleger gegenüber dem Trailhead zum Hiking Trail des Corona Arch komme, biege ich rechts ab auf den Schotterplatz und sehe nix. Die Scheinwerfer leuchten schlicht nicht weit genug. Ich sehe nur Group Site B und ein großes Firepit im Boden, davor stelle ich mich hin, um 21 Uhr UT Time wird wohl keiner mehr kommen und im Stockdunkel habe ich keine Lust auf den Campsites am Fluß noch einen Ast mitzunehmen. Zudem haben wir Hunger, seid wir im Womo sitzen. Generator an, Shrimps auftauen, Nudel in die Pfanne, essen, rauchen den Schlaf des Gerechten empfangen. Aus, Schluß, Ende, Gute Nacht.

    Geradelt: ca. 65km



    Ende Teil 2





    Auf Vimeo Video 20: Shafer Trail

  • und immer wieder schön anzusehen, klasse Musikauswahl.
    Danke Ulli, dass Du uns an Eurer schönen Tour teilhaben lässt.

    Gruß
    Udo :hallo:
    __________________________________________________________________________
    Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
    (Hermann Hesse)
    https://youtube.com/c/udoheinl

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    17. Mai 2010 Die Arch Ralley mit Ausblick





    gefahrene Meilen: 165

    Als wir heute Morgen unsere Döppen öffnen lacht uns die Sonne von einem wolkenlosen Himmel ins Gesicht und wir können endlich in Augenschein nehmen, wo wir überhaupt die Nacht verbracht hatten! Mit den Funzeln von Scheinwerfern konnte man ja gestern Nacht gerade bis zum Ende meiner Schuhe blicken.





    Aha, auf dem CG nebenan wäre also auch Platz gewesen. Nach dem Frühstück und den Auffüllen der Camel Bags verlegen wir den Langen auf die andere Straßenseite auf den Trailhead Parkplatz für den Pinto-, Bowtie- und Corona Arch, nicht das uns noch jemand auf einer Group Camp Site erwischt. Es ist kurz nach acht unserer Zeit, also 9 Uhr in Utah! Wir sind demnach nicht die ersten auf dem Parkplatz, aber alle Eigentümer der Autos werden uns schon gleich am Anfang entgegenkommen, somit sind wir allein auf weiter Flur. Keine Ahnung ob wir uns im Trailregister verewigt haben.
    Der Trail überquert die Bahnschienen der Potash Railway und führt nach einem kurzen Gravelstück nur noch über Slickrock, ein paar Cairns erleichtern die Orientierung. Nach 10 Minuten kann man den ersten Arch erblicken, Pinto Arch.





    Hält man sich etwas rechts vom eigentlichen Weg, kann man den Corona Arch aus diesem Blickwinkel betrachten.




    Um zu ihm zu gelangen muss man sich aber wieder nach links zur Canyonwand zurück gehen, der direkte Weg ist einem durch einen Canyon verwehrt. Über die bekannte Leiter, die man auch umgehen kann, erreicht man zuerst Bow Tie Arch. Eigentlich kein Arch, sondern ein Pothole was zu einer Höhle durchgebrochen ist. Hies ursprünglich Paul Bunyan’s Potty bevor der Name für einen Arch in Canyonlands NP verwendet wurde. Der Durchmesser des Lochs beträgt 30 Fuß.





    Dann liegt er endlich vor uns der Corona Arch, auch als Little Rainbow Bridge bekannt, der 140 mal 105 Feet misst. Wir gehen unter ihm durch und machen Brotzeit. Dumme Idee. Vater und Sohn kommen und lassen unter dem Arch Papierschwalben fliegen. Dann kommt ein älteres Pärchen, was sich unter dem Arch verewigt und noch eins. Als endlich alle verschwunden sind, lichte ich mich selber ab.



    Nun wer findet mich? Die Zeitrafferaufnahme im Film ist dann auf dem Rückweg entstanden, denn inzwischen sind Wolken aufgezogen. Dummerweise sind das ältere Pärchen nicht zurückgegangen, auch nicht Vater und Sohn. Ich dachte sie wären so klein oder hinter Büschen verdeckt, das man sie nicht sieht. Nun der große TV zu Hause beweist mir das Gegenteil. Rumrasende Menschen mag ich nun mal nicht. Auf die einfachste Methode komme ich mal wieder zuletzt. Wie war das mit Blue Screen und was ist an einem blauen Himmel anders? Nix. Also bei der Aufnahme von Hinweg den wolkenlosen Himmel ausgestanzt und durch Wolken ersetzt. Das Leben kann so einfach sein. Komisch, bei jedem Kondensstreifen am Himmel muss ich diesen Urlaub an unseren Johannes denken, der wegen der Aschewolke nicht fliegen konnte.
    Zurück am Langen geht es zurück Richtung Moab. Hmm, da waren doch noch ein paar offene filmische Rechnungen vom letztes Jahr offen? Wegen dem Hike zum Double-O-Arch und Delicate Arch in Arches konnte ich nicht zur Windows Sektion. Und was ist ein Film über Arches ohne die üblichen Verdächtigen? Genau wie Schwarzwälderkirschtorte ohne Kirschen, geht gar nicht.
    Also Abstecher nach Arches gemacht, Park Schild aufgenommen, hatte ich auch keine Zeit für letztes Jahr, und ab zu den Windows. Kurzer Stopp beim Falling Rock und weiter zu den Windows.





    Tja was soll ich sagen, ich bekomme eine Parklücke direkt am Trailhead zum Double Arch. Ich war ja nun schon unzählige Male hier, aber dieses Windows habe ich noch nie wahrgenommen.



    Während Frau sich ihr Buch schnappt, schnappe ich mir das Stativ und wetze kurz zum Double Arch und der Elefant kommt auch gleich mit aufs Bild.






    Fürs Warten bringe ich Birgitt ein paar Blümchen mit. ;haha_ Haben den Vorteil, das man sie nicht gießen muss und verwelken tun sie auch nicht.



    Die anderen üblichen Verdächtigen hatte ich ja schon letztes Jahr verewigt, als da wären

    Landscape Arch


    Double-O-Arch (wer das andere O sehen möchte, muss sich den Film anschauen)




    und Delicate Arch



    Doch was ist das? Ein sich bewegendes geschäftiges REH ;haha_



    Jetzt habe ich also Bilder vom Arches analog und digital, sowie Filme in HI8, DV und HDV. :pipa: Abgehakt weiter.
    Es fehlen ja noch die Aufnahmen vom Shafer Trail von oben. Fast zur gleichen Zeit wie gestern, also um 16 Uhr treffen wir auf dem View Point Parkplatz am The Neck ein. Spätestens hier geht jedem ein Licht auf warum dieser Teil des Canyonlands NP Island in the Sky heisst. Es ist ein Hochplateau was nur über diesen schmalen Grad, dem Neck, zu erreichen ist. Wir haben Glück, von Westen her ziehen immer dichtere Wolken auf, aber Shafer Trail und Richtung Osten ist es noch sonnig. Der Ausblick von hier auf den Shafer Trail alleine genügt mir nicht. Ich will auch noch einen Teil unserer gestrigen Route von oben sehen.



    Über eine 30 cm breite Lücke gelangen wir auf ein weiteres Plateau von dem dies möglich ist. Wie war das mit Höhenangst? Die schlägt mit Macht zu als uns ein Typ folgt, sich direkt an die Kante stellt und trotz kräftigen Wind seelenruhig seine Aufnahmen macht. Das kann ich mir nicht mit ansehen und drehe mich erstmal um. Als er weg ist, kommt die Sonne auch wieder richtig durch und ich mache meine Aufnahmen.
    Da waren wir also gestern.



    Als wir am Parkplatz zum Mesa Arch ankommen hat es sich vollends zugezogen. Ich schau mir den Himmel an und denke, da geht noch was. Schauen wir uns erstmal das Teil an, was jedem Fotografen die Nachtruhe raubt. Nun auch zu dieser Tageszeit ist der Arch, von dem man hier nur das obere Ende sieht, von Stativen umlagert. Dem uneingeweihten sei gesagt, wenn morgens die Sonne aufgeht, strahlt sie den Bogen von unten an und man sieht wie im Tal die Schatten von der Sonne aufgefressen werden.



    Warten wir also und schauen schon mal, wie sich was wie im Film festhalten lässt. Der Wind hat zugelegt und wir werden mal wieder paniert. So allmählich verschwindet der Menschenauflauf in dem Maße, wie sich die Sonne durch die Wolkendecke kämpft. Als sie es geschafft hat, ist fast keiner mehr da, mußten wohl alle heim nach Mama, ist ja schon fast 17Uhr und der Weg nach Moab ist ja noch lang. Außer einem anderen Fotografen, der mit mir gedulgig ausgeharrt hat, ist fast keiner mehr da. Wortlos, nur mit Blicken zeigen wir uns gegenseitig diverse Positionen.







    Nun geht es noch schnurrstracks zum Grandview Point. Je länger wir dort sind, umso besser kommt noch einmal richtig die Sonne durch und das schöne ist, wir sind hier schon fast allein.








    [align=center]


    Gans in der Ferne liegt nun auch der Needles Teil von Canyonlands in der Abendsonne. Wenn nicht schon gestern, spätestens jetzt weiß ich, da unten muss ich hin. Nicht morgen und übermorgen, aber nächstes Jahr. Unbedingt. Aber für heute wird für uns jetzt zum Abmarsch geblasen. Da der Wetterbericht für morgen wie es scheint recht hat, brauchen ich nicht mit mir zu kämpfen um bei Sonnenaufgang am Mesa Arch zu sein, der wird nämlich wegen Wolken ausfallen. So machen wir uns im schönsten Abendlicht auf zum KOA nach Green River wo wir gegen 19:30 ankommen. Platz ist reichlich und warm ist es auch noch und windig ist es hier auch nicht. Einer der wenigen Abenden wo wir mal draußen essen können. Doch da hat jemand was gegen. Unsere Sewerhose ist weg! Futsch, nicht mehr da. Ich also fix zum Office bevor die Feierabend machen und eine neue gekauft. Ich lausche der Montageanweisung, leihe mir noch einen Schraubenzieher und wetze zurück. Was immer der Herr mir mitteilen wollte, es geht auch so. Hmm, doch etwas kurz geraten das Teil, aber die längere war mir zu teuer und ich weiß ja nicht, ob El Monte sie mir ersetzt. (Machen sie aber). In der Zeit hat Frau die Steaks in die Pfanne geschlagen und wir können mal wieder in einer lauen Sommernacht draußen dinieren. Die Wetteraussichten für morgen sind bescheiden. Machen wir das beste daraus.
    Gute Nacht.









    Auf Vimeo Video 21: Corona, Arches und Grandview

    • Offizieller Beitrag

    18. Mai 2010 Goblins, Capitol Reef und eine All American Road





    gefahrene Meilen: 230

    Schitwetter!!!! Grausames, elendes. Kannste machen nix. Grau verhangen und mit anfangs wenigstens noch angenehmen Temperaturen bricht der Morgen an. Wir gehen auf Sight Seeing Tour in Green River. Ziel: wo gibt es das billigste Heu für unsere 550 Pferdchen. Eigentlich besteht der Ort nur aus Tankstellen und Motels. Nach dieser Marktstudie, finden wir die billigste Tanke, lassen uns, wie gewohnt, hemmungslos voll laufen. Nur Brot finden wir keins, keins was ich kaufen will. Dann geht es zum letzten Mal durch den Ort, fahren ein kurzes Stück über die I-70 Richtung Westen, biegen aber schon bald auf die UT-12 ab.
    Das Wetter wird nicht besser, grau verhangen und inzwischen mit undichten Wolken. Solche Bilder, nein die kann ich Euch nicht zumuten, also tausche ich die Wolken mal gegen Blau aus, also die von der Straße. Bei schönem Wetter sieht es also so aus:




    Kilometerlang fährt man auf den Mount Ellen in der South Summit Ridge zu. Ich hab das jahrelang für das Reef gehalten, man lernt halt nie aus. Dann tauchen die ersten Vorboten unseres ersten Tagesziel auf.



    Wir erreichen wir den Abzweig zum Goblin Valley State Park. Mittlerweile durchgehend asphaltiert führt die Straße zum Valley und im Nieselregen erreichen wir die Entrance Station des Parks,



    spenden unseren Eintritt und fahren weiter über ein schmales Asphaltband zum Parkplatz. Ein anderes WoMo sollte einem hier nicht entgegen kommen, einer muss dann weichen, wohin auch immer.

    oben links, gerade noch zu erahnen, unser WoMo



    Missmutig blicke wir auf den erstarten „Matsch“ zu unseren Füßen. Windig und kalt, Schmudelwetter. Was tun sprach Zeus. Essen, Essen ist immer gut, vielleicht ändert sich dann was. Generator an und die restlichen Nudeln von gestern und das übriggebliebene Steak in der Mikro aufgewärmt. Das einzige was sich ändert ist der Mageninhalt, draußen bleibt alles beim alten. Doch ganz hiiiiiiinten im Westen kommt etwas Blau. Wenn diese Wolkenlücke passend zieht, dann könnte sich die Sonne darin verfangen. Ich pack meinen Krempel zusammen und aufgerödelt mach ich mich runter ins Tal, Birgitt zieht ein gutes Buch vor. Später stellt sich heraus, sie hätte nicht gedacht, das ich da unten so lange ausharre, nur finden tut sie mich dann nicht mehr. Die Kobolde haben mir eine Tarnkappe spendiert.
    Im ersten Tal zu unseren Füßen sind noch andere, wir sind ja hier nicht alleine. Ich wende mich nach rechts zum zweiten und dritten Tal und treffe niemanden mehr. Wenigstens etwas. Ich schau mir die Gegend an, filmen tu ich nichts, ich warte ja auf das Sonnenloch. Ich folge etwas, was wie ein Creek aussieht, so hinterlasse ich nicht mal Footprints, so hart ist der Boden. In Mitten des zweiten Valleys harre ich dann auf besseres Wetter, wenigstens relative Windstill ist es hier unten.








    Dann kommen tatsächlich in schneller Folge ein paar Momente, wo die Sonne eine Lücke im Wolkenmeer findet, rasant schnell fegen dann die Schatten über das Land und die Wolkenwand im Norden wirkt noch bedrohlicher. Ebenso rasend richte ich die Kamera auf die zuvor ausgesuchten Ziele. Skurill im Westen ist nun tatsächlich der Himmel aufgelockert und blau, diese Lücke zieht aber südlich am Park vorbei.




    Ich pack zusammen und trottet missmutig zum WoMo zurück. Ab und an kommt noch mal ein Strahl Sonnenlicht durch und liefert ein paar nette Aufnahmen.











    Dann kommen aber nur noch Wasserstrahlen durch und ich verstau die Kamera endgültig im Rucksack. Dafür taucht dann Birgitt auf und gemeinsam flüchten wir ins warme WoMo. Nicht das uns hier wieder der Kitt an den Sohlen kleben bleibt. Der kleine Pferdecanyon wird bei diesem Wetter logischerweise gecancelt und im strömenden Regen geht es Retour zur UT-24. Dort angekommen, hört wenigstens der Regen auf. Wir erreichen Hanksville, einen Ort durch den man schon wieder durch ist, kaum das man den Fuß vom Gas genommen hat.













    Am Abzweig zum Burr Trail und dem Beginn vom Capitol Reef National Park ist beim Wetter keine Besserung eingetreten. Also Burr Trail auch gestrichen. Dabei hatte mir Sylvia extra Fotos der Kehren zukommen lassen, die mir die Machbarkeit zeigten. Und gescheite Bilder auch gestrichen. Die Frontscheibe war letztes Jahr so was von dreckig als wir hier lang kamen, drum wollte ich die eigentlich neu machen. Pech gehabt, nun müsst Ihr durch die Schmudelscheiben schauen. Extrem ärgerlich, denn bei Sonnenschein hätte das extrem klasse ausgesehen, denn um uns herum war das reinste Blütenmeer. Hier einer der lichten Momente.



    Im Reef selber fahren wir durch, die Bilder die nun folgen, spendiere ich Euch auch vom letzten Jahr. Ich fass es nicht. Seit Jahren fahre ich hier her, noch nie hatte ich hier schlechtes Wetter, noch nie. :gabi:






    Die Petroglyphen, die man vom Boardwalk aus suchen und sehen kann, sind wirklich ein hübsches Suchspiel. Ich denke der Schwenk im Video zeigt es mehr als tausend Worte. Es gibt Leute, die halten es für Bilder von Außerirdischen mit Helmen. Who knows really? : schulterzuck :





    In Torrey kaufen wir an einer Tankstelle Brot, welches wir in Green River vergeblich gesucht hatten und machen kurze Brotzeit. Neben uns ein WoMo aus Sachsen, also die Insassen natürlich. Ist etwas kleiner als unserer, aber sie sind ja auch nur zu viert und wir immerhin zu zweit. Dann geht es weiter über die All American Road UT-12 Richtung Escalante.
    Der Weg durch den Dixie National Forest beschert uns in den höheren Lagen sogar leichten Schneefall. Mal was anderes. Letztes Jahr fuhren wir hier 45 Minuten (!) lang auf eine Rauchsäule eines künstlichen Waldbrandes zu. Je näher wir Boulder kommen umso besser wird endlich das Wetter, endlich. Als die UT-12 sich dem Grand Staircase nähert, schöpfe ich Hoffnung. Angestrahlte graue Wolken gefallen mir. :D




    rechts die Abfahrt zum Calf Creek CG



    Um 15:30, äh 16:30 Utah Time erreichen wir den Calf Ceek Campground und den einzigen leeren Parkplatz wo wir überhaupt draufpassen. Die Zufahrt nur möglich durch eine Verletzung der US Straßenverkehrsordnung und dem 7. Gebot - Du sollst nicht stehlen - und dann kommt man so just in einem Zug um die Kurve. Die Tortour einer Camp Site Suche in diesem schmalen verwinkelten Platz tu ich mir nicht an, da fahr ich lieber die HRVR, da geht weniger zu Bruch. Zudem ist die Aussicht um diese Zeit noch ein freies, großer Plätzchen zu bekommen gleich Null. Wir werfen fix etwas zum Knabbern und Schlabbern in den Rücksack, schultern die Kamera, bezahlen unsere $2 Fee und machen uns bei Sonnenschein (!) auf zu unserem kleinen 9km Abendspaziergang, oder den Hasstrail, wie andere ihn auch bezeichnen. Calf Creek ist das Ziel und ich gebe zu, in der Morgensonne bei den üblichen normalen Temperaturen hier durch den Sand zu tapsen, wenn einem der Lorenz auf die Pläte brennt, würde auch nicht zu meiner Liebhaberei werden, aber bei diesen kühlen Temperaturen im Abendlicht las ich mir das gefallen. :prima: Schön isses, so grün, so grün, so ungewöhnlich grün. Und nass. Ein undichte Wolke schiebt sich über das Tal. Wir stoben unter einer kleinen Baumgruppe und als die nicht dicht hält, suchen wir Unterschlupf unter einem Felsüberhang. Natürlich nur wegen der Kamera, wir sind ja nicht aus Zucker. :pfeif:
    Der Felsüberhang entpuppt sich als trockengelegter Wasserfall. :hossa: Binnen Minuten hocken wir hinter einen Wasservorhang. Bilderbuchmäßig für eine Yes Törtchenwerbung. kennt die noch jemand? Wir haben keine Yes Törtchen, aber noch ein paar Powerbars, Cola und guten Tabak. 15, 20, 30 Minuten : schulterzuck : hocken wir also da, dann ist der Spuk vorbei, als wäre nichts gewesen. Wirklich fester wurde der Sand deswegen aber auch nicht, der Platzregen sorgte nur dafür, das mir keine Zeit mehr blieb, den Weg zum Wasserfall gebührend abzulichten. Ein paar Bilder müssen aber sein, soviel Zeit muß sein!





    Um 17:45 Uhr (18:45 Utah Time) sehen und hören wir den Fall endlich. Ich dachte schon wir kommen nie an. Bis hierher sind uns nur 2 Pärchen entgegen gekommen und ein junges Pärchen, die den letzten Zeltplatz im CG bekommen haben, holen uns gerade ein und bitten um Foto. Bitte. Gerne. Your Wellcome.



    Petrus meint es gut mit uns und badet den Fall noch einmal im schönsten Abendlicht, aber für die Gesamtansicht, Wasserfall mit umgebenden Felsen, die in der Sonne baden vor blauen Himmel, dafür reicht mein Weitwinkel nicht, und soweit zurück gehen kann man auch nicht.



    Wenigstens so eben bekomme ich den gesamten Fall aufs Bild. Wir spielen nun Tarzan und Jane und hangeln uns trockenen Fußes über den Bach (und auch wieder retour) auf die andere Seite.




    [align=center]



    Dann wird das Tuch der Dämmerung über diese hübsche Oase in Mitten der Steinwüste gestülpt und so machen wir uns um 18:30 (19:30 Utah Time) auf den Rückweg. Pünktlich um 19:20 Uhr (20:20 Utah Time) erreichen wir wieder unser WoMo und versuchen nun, soviel wie möglich Meilen zu machen, bevor es richtig dunkel wird. Wir rauschen durch Escalante durch und nehmen Kurs auf den KOA in Cannonville. Wir hätten ja auch jeden anderen Platz genommen, aber wir sehen keinen und auch kein Schild. Ich glaube 2 Stunden später kommen wir dort an, kommt das hin? Office ist natürlich geschlossen um diese späte Stunde, die Infotafel über freie Plätze hilft mir nicht wirklich, aber um dise Zeit werden wohl alle daheim sein und die Plätze, die noch frei sind, werden wohl auch noch frei sein. Wir suchen und finden, was in der Dunkelheit nicht ganz einfach ist, aber gleich der erste freie Platz ist wirklich lang genug, nur wegen den Anschlüssen müssen wir rückwärts rein. Die Lampen die hier rum Funzeln fallen so geschickt auf irgendwas, was reflektiert, das Birgitt mehr oder weniger blind in die Lücke fährt, sie sieht mich einfach nicht. Passt, anschließen, essen. Was? Keine Ahnung vergessen, Festplatte war wohl voll. : feixen :
    War ja ein langer Tag.
    Guts Nächtle allerseits.







    Auf Vimeo Video 22: Goblin Valley nach Capitol Reef

    Auf Vimeo Video 23: Calf Creek und eine All American Road

    Link: All American Road und Scenic Byways

  • Herbie, nun komme bei mir mal Regenwolken, nicht nur Blau

    Hi Ulli,


    das bisschen Grau ist ja nicht der Rede wert, kam ja gleich wieder blau hinterher.
    Irgendwie mußt Du einen guten Draht zu Petrus haben,


    aber während des Graus meine ich, kam doch immer wieder mal die Sonne durch und beschien das Motiv, zumindest teilweise. Diese Stimmungen sind auf jeden Fall nicht zu verachten, immer NUR BLAU wird auch irgendwann mal langweilig, odrrr ? :)


    Tolle Reise und ein DICKES DANKE für diesen Bericht.

    • Offizieller Beitrag

    19. Mai 2010 Vom Bryce Canyon zum Zion NP





    gefahrene Meilen: 108

    geradelt Meilen: 20

    Heute haben wir viel vor und tatsächlich kommen wir, äh ich, zeitig aus den Federn. Noch schlaftrunken ein kurzer Blick nach draußen: Blau, so gehört sich das auch, der Wetterfrosch hatte also gestern recht, was das Wetter für die nächsten Tage angeht. Da das Office schon offen hat bezahl ich fix unsere letzte Nacht und dann geht es auch schon los. Essen kann ich auch beim fahren.
    Beginnen wir mit dem kurzen Mossy Cave Trail, wobei es mir nicht um die Cave, sondern um den Bach und den Hund geht.







    Hop, Hop, Hop, rein ins Auto und weiter.



    Kein Andrang am Park Eingang, schlafen wohl noch alle. Parkkarte und Papier lehnen wir dankend ab, National Park Pass vorzeigen und weiter. Wir wollen ja nur kurze Hallo zum alten Bryce sagen, kann nicht einfach daran vorbei fahren, das gehört sich einfach nicht, obwohl ich schon x-mal hoch 3 hier gewesen bin. Ich nehme diesmal den falschen Aussichtspunkt, Sunrise Point, den ich letztes Jahr nehmen wollte und mir damit Ärger eingehandelt hatte, das ich gleich zum Sunset Point gefahren bin. Also ein Dreherle gemacht, zur Parkroad zurück und dann den richtigen Abzweig zum Sunset Point genommen.
    Was ist denn hier los? Das habe ich noch nie gesehen, Reisebusse bis zum Abwinken, alles voll. Nun kein Wunder, um 8:20 Uhr war ich ja auch noch nie hier. Also eine Ehrenrunde gedreht und dann fährt einer der Busse hinfort und wir übernehmen seinen Platz. Am Punkt wo der Navajo Loop Trail beginnt herrscht ein japanisches, koreanisches Gewusel, durchsetzt mit ein paar außerirdischen deutschen Bustouristen. Ein Bild für die Götter.





    Ein bisschen Schnee liegt auch noch dort unten, nein nicht vom letzten Winter, der ist noch von Mitte Mai, von vor einer Woche, als wir in Page waren, hier runtergekommen.



    Eigentlich sind wir hier zu früh. Man kann nur runter knipsen, für Fotos mit blauen Himmel taugt es nicht, die liebe Sonne steht direkt gegenüber. Heist ja auch Sunset Point. Egal, irgendwie scheint der Fels von innen zu leuchten.











    Schau einer guck, die Moais kamen doch von hier, schon wieder einer.





    Arches gibt es hier auch, wie man sieht, sogar ein Double Arch. Nein wir gehen nicht den Loop, keine Bilder von der Wallstreet. Aber ich bin ja nicht so, so sieht es von unten aus:







    und so, wenn man den Trail nur ein kleines Stückchen geht, wie das Gewusel der Bustouristen, aber zu späteren Stunde, wenn die liebe Sonne ein bissel weiter übers Firmament gezogen ist.





    Schön isses hier, immer wieder schön, bin gerne dort, sagte ich ja schon. Zurück am Bus, äh WoMo, bestaunt ein deutsches Pärchen unseren Langen. Es wird gerade fotoknipst als wir ankommen. Ob sie es auch von innen sehen möchten? Werner das geht doch nicht, doch Werner das geht. Komm nur, hör nicht auf deine Frau. Have a look. Verschämt und eingeschüchtert schaut Werner nur kurz durch die Tür. Nein ich weiß nicht, ob Werner, Werner hieß, der Name kam mir grad so in den Sinn, so was merke ich mir nun wirklich nicht.
    Ich kann nicht aus meiner Haut. Bryce Point muss auch noch sein. Schwein, wie fast immer, ist noch ein Loch für uns frei, hop, hop, einmal raus und Guten Tag sagen. Eigentlich ist dies mein Lieblingspunkt.















    Pelikan in Holz, auch wieder von N. Atur.





    So jetzt aber, weiter zum eigentlichen Tagesziel, dem Zion. Nach dem Desaster vom letzten Jahr, dem Chaos von 2003, dem strömenden Regen von 2000, wird es hoffentlich dies Jahr was. An der Tanke bei Ruby’s füllen wir wieder Heu auf, der Preis ist sogar ok, die haben ja auch selber viele Pferde hier. Birgitt nutzt die Zeit und kauft noch einen Conti Milch für ihren Tee. Während ich noch die Scheiben putze, köchelt sie auch noch geschwind den Tee.
    Wie üblich sehen wir den Red Canyon nur auf der Durchreise, das wird nächstes Jahr anders werden. Wir passieren die Höhenkontrolle für den Zion 13 Fuß und 6 Inches. Wer hier anrumst, der macht dann im Zion aus dem WoMo ein WoMocabrio, denn der Tunnel im Zion ist noch niedriger.











    Dann sind wir durch und platte Gegend fällt über uns herein. Schnell links abbiegen auf die US-89S und neben einem lieblichen Bächen, welches sich durch die Prärie schlängelt und dank Gegenlicht, nicht aufs Foto passt, schlängelt sich der Highway nach Süden und es wird wieder bergiger.



    Nach 43 Meilen geht es rechts ab auf die UT-9, der Zion ruft.







    Wir bezahlen unsere Tunneldurchfahrten, immer noch $15 Bucks und sstoppen kurz a der Sanddüne.





    Die Straße hat schon bessere Zeiten gesehen, einst durchgehend mit roten Teer versehen, ist sie nun anfangs nur noch grau. Ich hoffe durch die Generalüberholung diesen Sommer ist sie nun wieder durchgehend rot. Wir werden sehen. Ich liebe diese Straße, so sehr, das ihr da leider auch durch müsst, am Ende dieses Tages findet man und frau die komplette Strecke, denn ich hatte Glück, kein dickes Auto vor uns, was die Sicht verschandelt.







    Kurz vor Tunnel will doch tatsächlich ein WoMo auf den Parkplatz und hält den ganzen Verkehr auf. Da unsere Seite gerade freie Fahrt hat, kommen wir über die Gegenfahrbahn daran vorbei. Kurze Ticketkontrolle und wir dürfen weiterfahren. Das ist Timing.





    Keine Fußgänge, kein Fahrradfahrer erlaubt im Tunnel und immer schön in der Mitte fahren. 13 Fuß und 1 Inch ist der Tunnel in der Mitte hoch, 11 Fuß und 4 Inch an den Seiten. Das sind umgerechnet 3,98 Meter in der Mitte und 3,45 Meter an der Seite. Erstaunlich viele Kurven hat der Tunnel, aber auch Fenster zum, nein nicht zum Rausschauen, zum Entlüften.















    Wie erwartet sind die CG’s South und Watchman Full, was uns nicht weiter belastet, wir fahren durch zum CG am Comfort Inn in Springdale, nett gelegen in einer Flussschleife des Virgin River und mit WiFi! Dort waren wir auch im letzten Jahr. Ich habe nur eine Partei vor mir, deutsch! Deutsch nix english verstehen tut Papa, Sohnemann übersetzt. Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich dann auch dran, erhalte denselben Platz wie letztes Jahr, Site 17, und zahle meine $38. 17, das verheißt nix gutes. Irgendwas was war da doch? Grübel. Das Grübeln hat ein Ende als wir dort sind. Zum einen ist es so uneben und das Sewerloch so hoch, das man ein Pumpe braucht damit es abfliesst und ibendrein ist unsere nachgekaufte Sewerhose viel zu kurz. Aber gegenüber, der Platz ist hübsch. Birgitt parkt kurz ein, ich schnapp mir den Roten Baron, Birgitts Fahrrad und düse zur Reception zurück. Keiner da und kein Problem, die Site wird getauscht. Nun haben wir eine ebene Fläche, Rasen, Firepit und Grill, sowie einen Gartenzaun und einen schönen Blick.







    Und nun wird geradelt. Kein Shuttle Bus, herrlich. Wir sind brav und fahren heute am Kassenhäuschen vorbei, zeigen unseren Pass vor. Morgen schlagen wir uns vorher seitwärts in die Büsche. Beim Abzweig zum Watchman CG biegen wir rechts ab und folgen nun dem Bike Bypas zum Zion. Anfangs Gravel führt er am CG entlang.





    Das nennt sich wohl Zelt mit fliesend Wasser. Da haben die Kleinen wohl einen Damm gebaut und das Wasser etwas umgeleitet. Der Radweg ist nun betoniert und führt über zahlreiche Brücken immer wieder über den Virgin River und unterquert schließlich die Parkroad.



    Und damit es morgen auch etwas zu gucken gibt, mache ich hier heute Schluß mit Bildern. Zudem fahren wir morgen die gleiche Strecke noch einmal. Mit diversen Fotostops fahren wir heute durch bis zum Ende und schieben brav unsere Räder am River Walk. Die Narrows sind wegen zu viel Wasser noch gesperrt dem entsprechend wenig ist hier los. Auf dem Rückweg können wir dem Gefälle nicht wiederstehen und benutzen die Räder als Roller. Ist eh kein Mensch mehr hier. Kurz vor der Straße schieben wir wieder brav und dann beginnt das Highlight des Tages: Downhill. Gemächlich, so hatte ich den Eindruck auf dem Hinweg, geht die Straße bergauf, mit Ausnahme zweier kurzer Hügel. Irgendwie scheint das Gefälle inzwischen stärker geworden zu sein, mit stellenweise mehr als die erlaubten 25mph rauschen wir zu Tal. Am Ende kommt uns ein ranger mit leuchtennden Christbaum entgegen. Bekommen wir jetzt ein Ticket für zu schnelles Fahren? Nein Krimireif wird eine Schleuderwende gefahren und er braust zurück um einen Pkw zu stoppen, der ohne Permit die Straße fahren wollte. (Für Unwisssende: Die Zion Canyon Road kann nur im Winter mit privatem Fahrzeug befahren werden, jetzt im Sommer ist es nur mit Shuttlebus erlaubt. Einzige Ausnahme, man hat eine Übernchtung in der Lodge, dann darf man fahren.) Am WoMo zurück wird der Grill angeschmissen und gechillt, wie es neudeutsch heißt.



    Birgitt wird mich lynchen, wenn sie dieses Foto hier sieht.
    Und Morgen geht es dann wieder hierhin:





    Guts Nächtle allerseits.



    Bryce Canyon National Park



    Fahrt vom Bryce Canyon zum Zion (kurz)



    [align=center]Buckle UP, Komplette Fahrt durch den Zion



    [align=center]Auf Vimeo Video 24: Bryce Canyon nach Zion NP

    Auf Vimeo Video 25: Road Movie Zion NP

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ulli

    Birgitt wird mich lynchen, wenn sie dieses Foto hier sieht.

    Das hoffen wir doch alle nicht, denn sonst müssten wir ja auf Deine interessanten und spannenden Reiseberichte verzichten.
    Ich finde übrigens das Foto richtig schön, zeigt es doch eine richtig entspannte und glückliche Athmosphäre. :thumbup:


    Liebe Grüsse
    Edi

  • Zitat

    zeigt es doch eine richtig entspannte und glückliche Athmosphäre


    Wieso entspannt? Dann sieh Dir das Bild mal genauer an. Birgitt muss mit Ihrem Kopf die Klappe aufhalten. Ob das Entspannung ist? : feixen :

    Gruß
    Udo :hallo:
    __________________________________________________________________________
    Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
    (Hermann Hesse)
    https://youtube.com/c/udoheinl

  • Also der Bryce-Canon ist absolut top! Wir hatten allerdings viel weniger Betrieb.


    Aus dem Zion musste wir wg. Waldbrand im oberen Teil leider wg. schlechter Luft raus.
    Am Tunnel gab es bei uns überhaupt keine Autos.


    Kurz nach dem Tunnel haben wir angehalten und sind noch runter in ein "Wadi"

    • Offizieller Beitrag

    Wenn nicht grad ein Reisebus, wie bei uns, oder ein WoMo vor Dir ist, oder aus der Gegenrichtung, da steht dort auch kein Auto.
    PKw's fahren ja in beiden Richtungen durch. Kommt aber ein Fahrzeug, was wegen seiner Höhe nicht durchpasst, wird der Verkehr angehalten, da dieses ja nur in der Mitte fahren kann.
    Der Ranger auf der einen Seite gibt durch Funk Bescheid, der ranger auf der anderen hält den Verkehr an und meldet das letzte Kennzeichen.
    Dann kann das WoMo oder der Bus durchfahren.
    Wir hatten also Glück, das gerade vor uns der Bus war und schon die Einbahnregelung gilt und wir gleich hinterher konnten.

    • Offizieller Beitrag

    Ach, Ulli, und was ich schon lange mal sagen wollte: Ganz herzlichen Dank, dass Du die Filme in Youtube anbietest! :bia:
    So kann ich die auch im Büro bewundern, wenn ich mal die Zeit dazu finde. Leider ist das im Moment fast nicht möglich. Bei uns ist wieder der Teufel los.


    Dankbare Grüsse
    Edi

    • Offizieller Beitrag

    20. Mai 2010 Zion NP – Hidden Canyon



    gefahrene Meilen: 0

    geradelt Meilen: 20

    Der Wettergott ist uns gnädig gestimmt und so verlängerten wir unseren Aufenthalt um einen weiteren Tag. Wir satteln wieder bei blauem Himmel unsere Stahlrösser und lassen unsere anderen 550 Pferdchen heute auf der Weide.
    Vor der Entrance Station lassen wir diese, den Shuttlebus aus Springdale und die Warteschlange links liegen und schlagen uns rechts in die Büsche. Dort verläuft ein Trampelpfad zum Watchman CG, einen Parkpass haben wir ja. Wir folgen wieder den Bikepath, den Pa'rus Trail, das sollen wir auch, der uns unter der UT-9 hindurch in den Zion bringt und wieder habe ich die Helmkamera vergessen.



    Es gilt die seltsame Regelung, das die Shuttle keine Fahrradfahrer überholen dürfen. Das steht auch ganz klein auf kleinen Schilder rechts der Straße. Das ist echt ätzend, wenn man gerade an den beiden Steigungen klebt und hinter einem schnauft der Bus. Gott sei Dank erwischte uns der Bus immer kurz vorm Ende, denn auf der Steigung käme ich nie wieder in den Sattel. Muß man auch nicht, der Passus lautet: Please allow them to pass. Umgekehrt dürfen Fahrradfahrer keine fahrende Busse überholen (Do not pass moving bus.), also muß man sie immer an den Haltestellen abpassen, wenn man bergab fährt.





    Vorbei geht es an den 3 Patriarchen, die Zion Lodge lassen wir rechts und die Emerald Pools links liegen.








    Auch bei The Grotto kein Stopp, kein Angels Landing







    aber beim Weeping Rock biegen wir rechts ab und ketten unsere Rösser an den dortigen Fahrradständern an.



    Ich hatte mir ja gestern die Trailbeschreibungen durchgelesen und mich dann gegen den Observation Point entschieden und für den Hidden Canyon. Tja dumm gelaufen, der Weg ist betoniert, so eine Mischung aus natürlichen Fels, Teer und Beton, jedenfalls kaum loses Geröll und so ist der Aufstieg bis zum Abzweig zum Hidden Canyon ein Klacks. Schon nach 30 Minuten inkl. Fotopausen sind wir bereits dort, aber für Oberservation Point ist es nun wegen dem Sonnenstand zu spät.







    Nun folgt der Kettensteig. Über einen 90-120cm breiten Weg, der aus dem massiven Fels geschlagen wurde und leicht nach innen, zur aufsteigenden Felswand geneigt ist, können sich auch Höhenängstler mit Hilfe der gespannten Kette dort entlang bewegen. Schwere Fälle schauen halt immer hübsch nach links zur Wand und sehen so nix vom Abgrund.





    Eine kleine Herausforderung ist vor dem Kettensteig, wo der Weg recht schmal ist, für einen Meter, und es rechts bodenlostief abfällt.
    Dann ist man oben und wer hinunterschauen kann sieht den kleinen Slot Canyon, den das Wasser gegraben. Nun folgt der letzte Akt, über den rutschigen Fels in den Canyon zu gelangen. Rutschig, weil auf dem Fels feiner Sand liegt. Nun in tiefster Gangart ist auch dieses Hindernis überwunden und wir tauchen in den Canyon ein.





    Schon nach den ersten Metern, das erste Hindernis, gilt es doch über Felsen einen trockenen Wasserfall zu überklettern, dann geht es wieder eben weiter. Das wechselt nun in einem fort.









    Dann kommt jedoch eine Stelle und wir wissen nicht wie weiter. Hilfe naht durch einen jungen Burschen der zack, zack, hop das Hindernis überwindet. Ah, so geht das und wir tun es ihm gleich. Nun wird es langsam schwieriger, die nächsten Wasserfälle lassen sich immer nur rechts an der Wand durch Klettereinlagen überwinden, die vorletzte ist schon nicht ganz ohne.
    Dann scheint das Ende gekommen. Zwei lange junge Burschen überwinden auch dieses Hindernis. Ich finde keinen Tritt, kann nur dumm um die Ecke schauen und umkehren, wie der Franzose vor mir.





    Während wir uns unterhalten kommen die beiden anderen schon zurück, weiter geht es also nicht. So kehren wir nun auch um. Schien auf dem Hinweg die Sonne noch in den Canyon und spendierte uns die Golden Hour, liegt auf dem Rückweg nun alles im Schatten.
    Wieder unten fahren wir noch mal bis zum Ende der Parkstraße, ein Stopp eingelegt bei The Big Bend






    und am Wendehammer der Shuttlebusse treffen wir auf unseren Sonntagsbraten,



    die Vorspeise ist auch schon da.





    OK, Scherz beiseite und den Rückweg angetreten. Am River Walk waren ja schon gestern und die Narrows sind wegen Hochwasser geschlossen. Das schaut dann so aus:





    Also retour und abwärts geht es, einfach schön.



    [align=center]



    Zurück am CG gilt es nun unser letztes Brennholz zu verwerten, gestern wollte es partout nicht Feuer fangen. Diesmal einen anderen Prügel genommen und unseren letzten Anzünder, irgendwelchen matschigen Pferdemist. Und siehe da, diesmal lodert nicht nur der Anzünder, sondern auch das Holz. Der Prügel von gestern weigert sich aber standhaft Feuer zu fangen, aber irgendwann ist auch er dem Mainstream erlegen und geht den Weg jedes Feuerholzes. Als es schön glüht landen unsere letzten Steaks auf dem Grill, grillen ist ab morgen nicht mehr möglich.
    Die Wettervorhersage für morgen: sonnig, heiß und sehr windig. Gusty. Na schaun wir mal.





    Auf Vimeo Video 26: Zion NP und Hidden Canyon