Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai

  • es ist unglaublich, wie wenig Räsonanz solch ein Kraftakt zu Tage fördert, umso mehr wissen es die paar Hanseln zu schätzen, die hier noch übrig geblieben sind.
    Gute Arbeit Ulrich, auch wenn mir der elende Sand in den Zähnen knirscht...

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    : feixen :: feixen :: feixen :


    Gram Dich nicht Jörg, ehrt Dich aber. :hail:
    Und tröste Dich, es gibt Foren, da gibt es auch breitere Resonanz, da wird so ein Schrätt regelrecht zerschnattert. :D
    Das Schreiben eines Posts ist aber mit dieser Version der Forensoft einfacher, drum kommen die paar Handel hier auch in den Genuß. :D
    Aber ganz so schlimm ist es nicht, viele der stillen Mitleser wollen hier auch nicht den Schrätt zerschnattern, so das man Tag für Tag in "Ruhe" lesen kann.


    Und eigentlich war ich der irrigen Meinung ich könnte schneller je Tag einen Clip erstellen. Dummerweise muß ich nebenbei noch einen anderen Schnippeln für den aber Bares winkt.

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    Ich zerschnattere jetzt den Thread trotzdem auch noch:

    Aber ganz so schlimm ist es nicht, viele der stillen Mitleser wollen hier auch nicht den Schrätt zerschnattern, so das man Tag für Tag in "Ruhe" lesen kann.

    Genau so ist es!


    Meint
    Edi, der sich immer auf die nächste Episode der Reise freut

  • Geht mir genau wie Edi,
    meint auch Liane, die die Reiseberichte sehr gern liest und die tollen Fotos anschaut!:hallo:

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

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    08. Mai 2010 CCR und Yellow Rock


    Gefahrene Meilen: 62

    Gelaufen: reichlich



    Google weigert sich die CCR zu fahren, also gibt es keine Karte. Früh im Bett = Früh auf den Beinen. Nun so früh nun auch wieder nicht, nur für Arizona, da ist es 6 Uhr, in Utah aber schon 7 Uhr. Früh am morgen denke ich da aber nicht dran. So trödeln wir herum und beschließen unseren freundlichen Thüringern noch eine Kontaktadresse unterm Scheibenwischern zu hinterlassen. Nun entweder konnte sie mein Gekrakel nicht entziffern oder haben die Visitenkarte für Werbung gehalten, jedenfalls kam kein Kontakt zustande, dabei habe ich doch so lustige Bilder von ihm. Schade. Frauchen war just wieder im Auto, da hielt ein freundlicher Ordnungshüter und meinte ich könnte hier nicht parken. Nun hatte ich auch nicht vor, wie gut dass ich den Motor nicht ausgemacht hatte. Und fiel es mir ein, Utah! Andere Zeitzone. Wir hatten 7 Uhr, nein 8 Uhr Utahtime. Nun aber zügig. Ich gab unseren 550 Pferdchen die Peitsche und tatsächlich um 8:45 Uhr Utahtime stand ich auf dem vollen Parkplatz der Paria Contact Station für die Wavelottery. Netterweise hatte man uns den Parkplatz vor der Tür freigelassen. Lange Rede kurzer Sinn, 37 Personen nahmen teil, darunter 2 4er Gruppen. Die bekamen auch ihr Losglück und so war nach der dritten Bingokugel die Lottery zu Ende. Dann halt morgen wieder.

    Wir hielten uns nicht weiter auf und waren schon kurz nach 9 Uhr auf der Cottonwood Canyon Road (CCR). Ich fragte 3 Cowboys, die mit einem Pickup samt Pferdeauflieger vorbeikamen nach dem Zustand der Straße und sie meinten, sollte gehen. So fuhren wir weiter. Nach einer Meile kam die erste Sandwehe, die aber kein Problem darstellte. Kniffliger war das erste Cattlegate, tiefes Loch davor und sehr schmal. Ein oder zwei Handbreit zwischen Außenspiegeln und Pfosten. Die Straße ließ sich trotz stellenweise leichten Washboard gut fahren. Dennoch hielt ich immer Ausschau nach Wendemöglichkeiten und merkte mir die Entfernung. War unnötig. Um uns herum war alles grün und am Blühen, so dass wir mit unserem Tarnanstrich schon wieder auffielen.





    Wir passierten die Paria Riverbanks wo die Strecke über eine Sand/Lehmterrasse mit an einer steil aufragenden ebensolchen Wand vorbeiführt, die aussieht als würde sie jeden Moment über einem zusammenbrechen. Finde ich immer sehr spannend, wenn ich daher komme. Dann kam ein Stück durch lauter rote Puschelsträucher, wunderschön, leider gibt es davon kein Bild. Als es ein Plätzchen oberhalb des Paria zum Halten gab, konnte Frauchen ihren Explorerdrang zur Geschmacksprobe des weißen Ufersediments nachkommen.



    Dann kam eine Abzweigung zu einem Trailhead Parkplatz. Hmm, konnte eigentlich nicht sein, wir waren noch keine 14 Meilen von der US-89 entfernt. Es stand dort zwar ein Auto, aber es gab keine Kreuzung mit einer anderen Road und auch sonst kam mir nix bekannt vor. Also fuhr ich zurück auf die CCR und nach 2km kam dann auch der Abzweig zur BLM 430 und ausreichend Platz zum Parken, wir waren aber allein auf weiter Flur.





    Wir packten unsere Piselotten und sahen dann auch schon den Beginn des Pfades auf der anderen Straßenseite. Sieht ein Blinder mit dem Krückstock, da braucht es kein GPS für. Man muss sich also keinen Weg durchs Gebüsch schlagen, das haben schon hunderte vor einem gemacht. Nach ein paar hundert Metern erreicht man den Cottonwood Creek der noch Wasser führt und wo kein Wasser mehr ist, ist es recht schlammig.




    Wir suchen flache Steine und bauen uns unseren Weg um halbwegs sauber nach drüben zu kommen. Dann stehen wir vor dem Einschnitt wo es nach oben geht. Man stelle sich einen Sandhaufen im Baugebiet vom Kelleraushub vor, nur etwas höher und nicht Sand, sondern Geröll. Wie soll man da eigentlich wieder im ganzen Stück runterkommen? Gegen 11:20 Uhr hatten wir dann wieder festen Boden unter den Füßen und im Schatten eines Bäumchens konnte ich meine Angstschweiß abwischen. Wie kocht man dabei eigentlich, wenn es normale Temperaturen hat??






    Nun noch ein paar Höhenmeter und dann lag er vor uns, der Yellow Rock, der für uns eine verblüffende Ähnlichkeit mit einer zu Boden gefallenen Riesenkugel Vanilleeis hat. Leider ist es kein Eis, sondern Stein.





    Nach weiteren 30 Minuten stehen wir dann an seinem Fuße und ich verfluche wie ein Rohrspatz über den Sturm der hier weht. Der eine Zoom im Video braucht zahllose Versuche, das Stativ hatte ich ja nicht mit und so verwehte es die Kamera immer. Vom Berg selber sahen wir zwei Personen herunterkommen, ob die wohl zu dem geparkten SUV am Trailhead gehören? Zumindest verschwinden sie in diese Richtung.







    Nach weiteren 30 Minuten haben wir dann den Gipfel erreicht, es ist kurz vor 13 Uhr, nicht schwer, kein Vergleich mit der Steilheit des Geröllaufstiegs, aber irgendwie kam der Gipfel nicht näher. Ist halt größer als es aussieht und oben noch windiger.




    da gehts lang zu diesem Trailhead Parkplatz






    Runter geht’s bekanntlich schneller als rauf und 30 Minuten später stehen wir wieder am Abgrund. Auch das geht wieder erwarten ganz easy und so sind wir gegen 14:30 Uhr wieder am WoMo und machen uns auf dem Rückweg.




    Von einem Haltepunkt oberhalb des Trailhead Parkplatzes sehe ich wie eine Windhose durch das Tal auf uns zukommt, das sieht man nun weder auf dem Bild, noch kaum im Video, nur auf der Originalaufnahme ist es gut zu erkennen.




    Warum wir nicht bis zum Grosvenor Arch weitergefahren sind? Ich habe keine Ahnung. Wieder auf Teer angekommen, lassen wir die Toadstool Hoodoos rechts liegen. Warum nur, ich wollte sie doch bei blauen Himmel noch einmal sehen. 2009 war es bedeckt gewesen.

    Egal, vorbei geht es an der Paria Contact Station über eine Gravelroad unter aller Kanone zum Whitehouse Trailhead. Nach dem Dip wird es dann besser. Wer nicht weiß, ob er mit seinem WoMo durch den Dip auf der HRVR kommt, hier kann er es testen, die Durchfahrt ist befestigt. Eigentlich darf man nur auf den Campsites mit Zelt übernachten, nicht auf dem Parkplatz, aber wenn ich das am Wirepass und Lone Tree Trailhead darf, warum dann hier nicht? Steht auf dem Schild am Trailhead, aber ich habs ja nicht gelesen, erst am nächsten Morgen. Nun andere machen es auch und um 17 Uhr nehme ich auch niemanden den Parkplatz weg. Wer will, kann von hier aus in die Buckskin Gulch wandern. Wir wollen zwar, aber nicht mehr heute. Wir wollen nur morgen eine kurze Anfahrt zur erneuten Lottery haben. Wir stellen uns vor den Käsefelsen, schauen uns ausgiebig den Platz. Während Frauchen dann liest, ziehe ich mit Kamera und Stativ noch einmal los, so schön finde ich es hier.

















    Video 08: Über die CCR zum Yellow Rock

  • Hi Ulli,


    Danke für die Fortsetzung - immer wieder schön anzusehen.
    Aber irgendwie verstehe ich das nicht??!!

    Zitat

    Wir hatten 7 Uhr, nein 8 Uhr Utahtime. Nun aber zügig.


    Ist im Urlaub bei Dir alles anders?? ?(
    Stellst Du Deine innere Uhr gleich am 1. Tag um, oder wann? Funktioniert das denn so ohne weiteres?


    Welche Musiktitel aus DJ hast Du hier verwendet?

    Gruß
    Udo :hallo:
    __________________________________________________________________________
    Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
    (Hermann Hesse)
    https://youtube.com/c/udoheinl

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    Moin, Im Urlaub ist immer alles anders, kein Netz, kein PC. So geht es mit den Hühner ins Bettchen und mit ihnen wieder aus den selben. Die Sonne scheint nur von 6-19Uhr, um 20Uhr ist es zappenduster. "Heute" war es aber wichtig, die Lottery ist nun mal um 9 Uhr Utah-Time und nicht um 9:05 Uhr. Und wenn Du dann in einer anderen Zeitzone bist, musste halt noch früher raus. Ich habe die Uhr immer auf CA Time gelassen, Arizona hat keine Sommerzeit, also gleich wie CA, außer man ist in den Navajo, die haben wieder Sommerzeit, aber die Hopis, innerhalb der Navajo wieder nicht. Gruß Ulrich

  • Nach drei Wochen Abwesenheit hatte ich ein ordentliches Stück USA nachzuholen. Eindrucksvoll wie immer! Ich hätte nicht gedacht, dass Du mit Deinem Riesending auch solch solch "naturbelassene" Straßen fährst.


    Heinz

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    09. Mai 2010 Im Kabelkanal und unter der Tierhaut


    Gefahrene Meilen: 14

    Gelaufen: reichlich



    Nach dem üblichen allmorgendlichen Prozedere, Wetter (sonnig), Cola(frosty) und Zichten(qualmend) brachen wir unsere Zelte ab, machten uns auf den langen und beschwerlichen Weg (2 Meilen)zur Paria Contact Station und parkten wieder an gleicher Stelle. So gehört sich das. Hier tobte heute morgen der Bär. Chancenlos. Egal. Bürokram war ja schon gestern erledigt. Aus der gutsortierten Ablage wurde mein Gekritzel von gestern gezogen und mit einer neuen Nummer versehen. Nix mehr mit 2 Nummern beim zweiten Versuch und 10 Nummern beim zehnten, nur noch eine. Klar hat sich mal wieder jemand beschwert, was auch sonst. Doch was war das für ein komischer Wetterbericht für morgen? Bedeckt, regnerisch und kalt. Heute noch sonnig 75°F, aber nachmittags gusty!

    Aufgrund der versammelten Massen sollten dann bis 9 Uhr, Utah Time, alle bis auf eine Person je Los den Raum verlassen. 73 Leute sind es insgesamt. Interessant, gestern waren es die gleichen Zahlen, nämlich 37. Fast pünktlich suchte sich um kurz nach 9 Uhr die erste Bingokugel ihren Weg zum Ausgang und erfreute Gruppe 1 mit 2 Permits. Und wieder rollte eine Kugel und Gruppe 2 nahm glücklich ihre 2 Permits in Empfang. Erneut rollten die Kugeln und über eine freute sich Gruppe 3 ganz besonders. Noch 4 Permits übrig. Gruppe 4 war eine Einzelperson genau wie Gruppe 5. Verbleiben 2 Kugeln. Und wieder wurde neu gemischt, Kugel, Kugel komm rüber, rien ne va plus oder so >>> 27 – das ist meine. :thumbup: Schwein gehabt. Glückwunsch schalte es hinterrücks in Deutsch zu mir rüber. Danke, Danke sehr. Das Siegerfoto gibt es hier.(Scrollen!)


    Das Prozedere der Permitausstellung dauerte gefüllte Tage, in Wahrheit aber doch nur 30 Minuten. Mit der Bestätigung, Nächtigen am Wirepass Trailhead erlaubt, machten wir uns auf den Weg zu diesen. Wieder über die HRVR, diesmal etwas fixer, man kennt sich ja jetzt aus. Als wir am TH Parkplatz eintrudelten, war natürlich zu dieser späten Stunde alle Plätze für unsere Größe belegt. Oberhalb auf einem Hügel schien noch Platz zu sein, aber immer stand die Karre schief. Als ich ihn nun endlich in beiderseitigen Einvernehmen geparkt hatte, fuhr unten das erste Auto von dannen und machte meinen Wunschparkplatz frei. Passt wackelt und hat Luft, so hatte ich mir das vorgestellt. Ja was wollen wir hier denn schon heute, wir dürfen doch erst morgen surfen? Während Frauchen unser Wasser auf Eis legt hol ich schon das Permit für den heutigen Tag, nämlich für Wirepass und Buckskin Gulch. Macht $6 pro Nase und Tag. Auf geht’s.

    Anfangs der gleiche Weg wie zur Wave. Zuerst die HRVR überqueren, dann am Wash entlang zur "Messstation". :D Quer über den ganzen Wash, von „Bergrücken“ zu „Bergrücken“ zieht sich ein Zaun. Wohl ursächlich dafür gedacht Zweiradfahrer abzuhalten, hat er wohl insgeheim noch einen anderen Zweck, denn wir hier nicht durchpasst, bleibt später stecken. ; ( Also, unbedingt Handgepäckgröße beachten.




    Endlich, als wir hier stehen ist es bereits 11:30 AZ Time. (Wir haben unsere Uhren nie umgestellt) Wir folgen den Wash gut eine geschätzte dreiviertel Meile bis wir zur ersten slotähnlichen Verjüngung kommen. Bei den angenehmen Temperaturen und dem Rückenwind ein Klacks.





    Das war aber nur kurz, quasi das Tor zum Hades von Manitu, dessen göttlicher Atem uns auch gleich durch den ersten wahren, aber kurzen Slot hindurchblies.




    Dann wurde es wieder etwas breiter. Dafür kommen dann zwei Stufen, in etwa Mannshoch (5-6 Fuß), die es dem ein oder anderen nicht ganz einfach macht hier weiterzukommen, trotz der Steine die der Geist von Manitu als Tritt hat liegen lassen.




    Hoch über uns hat sich bei der letzten Flut ein Seelöwe eingeklemmt. Ein erste und ernste Warnung und Erinnerung daran, wer das hier alles erschafft. Beachte Gegenwartsform.





    Und wieder etwas Sonnenlicht zum Aufwärmen, bevor die nächste Slotpassage kommt.




    Und wieder etwas Sonnenlicht zum Aufwärmen, bevor die nächste Slotpassage kommt. In dieser gilt es, spätestens auf dem Rückweg, so man denn dem BLM Office Glauben Schenken mag, darauf zu achten, das einem der Himmel in Form von verirrten Wavewanderer nicht auf dem Kopf fällt. Den Erklärung im Office nach, würde doch etliche auf dem Rückweg von der Wave den Abzweig zum Sandwash übersehen und dann hier, in der Wirepass landen. Jedenfalls würde e Suche nach Vermissten immer hier beginnen, wenn es keine Anekdote ist.





    Und hier trennt sich dann die Spreu vom WeiZen, das ist weniger als 50cm, da passte die Kameratasche quer nicht mehr durch. Nach einem letzten Ausflug ins Freie kommt dann der letzte Slotabschnitt.





    Was im oberen Bild so schön leuchtet ist ein Teil dieser Halbhöhle:



    wir sind durch, wir haben den Confluence mit der Buckskin Gulch erreicht, nach 1,75 Meilen. Geht man dicht an der rechten Wand so sieht man dort diese Piktogramme, sofern man nah genug davor steht.







    Wendet man sie nun links gelangt man durch die Buckskin Gulch zum Trailhead der Buckskin Gulch an der HRVR,



    wir wenden uns aber rechts, folgen also der Buckskin Gulch nach Süden Richtung Confluence mit dem Paria, wo es wiederum Piktogramme gibt, und weiter bis nach Lees Ferry. Dort würde man rauskommen, nach 20 Meilen oder so. Bis zum Confluence des Paria sind es 5,5 Meilen und ab dort bekommt dann z.Z. nasse Füße. Soweit wollen wir aber nicht. Bei dem zweiten Bild über diesem Geschreibsel sieht man rechter Hand eine Sandbank. Auf der linken Seite befindet sich ebenfalls eine und von dieser ist der Blick von oben in die Gulch entstanden, das obere Bild. Die Sandbank läuft flach am Wirepass aus, ist Gras bewachsen und vom Wirepass aus mühelos zu erreichen. Der Abstieg an der Gulch ist dafür dann etwas steil.


    In der Gulch selber fühlt man sich wie ein Bakterium im Dickdarm, dieser Vorstellung drängte sich uns förmlich auf beim Blick auf die Schluchtwände.








    Wer beobachtet uns denn hier?



    Oder hier?



    Oder hier?



    Suchbild mit Vogel (Oben am Bildrand) Überhaupt treiben sich viele Vögel da unten herum.



    Und das ist der einzige Herr der uns in der Buckskin entgegen kam. Man versuche sich einmal seine Größe im Vergleich zu den umgebenen Felsen vorzustellen und diese Erkenntnis auf das folgende Bild zu übertragen:



    Da steht einem also, wenn es einmal kräftig regnet, das Wasser bis zum Hals, im Dachgeschoss eines Zweifamilienhauses. Wir sind hier aber im zweitem Kellergeschoss. Und das hängt nicht nur sehr hoch über einen, es ist auch mehr als 10 Meter tief. So eine Masse an Treibholz habe ich noch nie über meinem Kopf schweben sehen. Also vor der Wanderung hier unten unbedingt den aktuellen Wetterbericht einholen! Das ist Lebenswichtig.




    Und dann sind wir durch. Nein Quatsch, aber nach 90 Minuten habe wir eine Weitung der Schlucht erreicht und werden von einem Pärchen Raben begrüßt. Der eine ist links auf dem Bild, der andere Rechts. Schwarzer Vogel vor dunkler Wand im Schatten. Wir folgen dann der Schlucht noch 45 Minuten weiter, mal mäandert es stärker, mal weniger, dann weitet es sich wieder, so eng wie im Wirepass wird es allerdings nie.






    Um AZ Time 15Uhr15 kehren wir um und stehen nach einer Stunde wieder am Confluence mit dem Wirepass. Beim Rückweg bleibt die Kamera im Rücksack, nur so können wir Meter machen. Demnach sind wir 2-3 Meilen in die Buckskin Gulch vorgedrungen. IMHO reicht es bis zur ersten Weitung der Schlacht zu gehen, der Rest ist Wiederholung oder auch nicht. Ansichtssache halt. Wie man sieht hat es sich derweil zugezogen, und die Wolken haben es sehr eilig.




    Ein letzter Blick zurück aus dem Wirepass Richtung Buckskin. Nun in der Nachmittagssonne sieht man ihn, der Löwe der den Hades bewacht. Und auf dem Video sieht man auch wie er beim Brüllen den Sand aufwirbelt. Nichts wie weg.




    Kurz vor 17 Uhr zurück am RV hat sich der Parkplatz noch nicht restlos geleert. Es kommt uns sogar noch eine Gruppe von 4 Jugendlichen samt Gitarre entgegen, die wohl länger in der Gulch bleiben wollen. Mit jedem Auto was den Parkplatz verlässt kommt man sich einsamer vor, bis zu guter letzt nur noch der Pickup der Jugendlichen übrig bleibt. Wir sind allein auf weiter Flur. Da sich der Wind zu einem Lüftchen abgeschwächt hat, was sich im Windschatten des RV's gut ertragen, sitze nun draußen auf dem Parkplatz in der Sonne, bis diese durch die Wolkenwand, die von Westen naht verdeckt. Dann verziehe ich mich nach drinnen. Während des Abendessens werden wir dann ordentlich durchgeschüttelt, der Wind ist zurück und dann öffnet der Himmel seine Schleusen. das Trommel der Tropfen auf dem Dach hört sich zusammen mit dem Wind infernalisch an, in Wirklichkeit sind es wohl nur 100 Tropfen pro m². So geht das die ganze Nacht hindurch. Na toll, im Regen auf einer Dirtroad hinter zwei Washes, das kann ja heiter werden, bei der Wettervorhersage für morgen.


    Video 09: Wirepass und Buckskin Gulch Yellow Rock

  • :thumbup: Sagenhafte Aufnahmen!!
    Wie hast Du bei 0:42 Birgitt verschwinden lassen? Gut gemacht.

    Gruß
    Udo :hallo:
    __________________________________________________________________________
    Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
    (Hermann Hesse)
    https://youtube.com/c/udoheinl

    • Offizieller Beitrag

    Das war ich nicht, das war der Geist von Manitu. :D Ganze einfach, einmal mit Birgitt gefilmt und einmal ohne. Problem war nur bei aus- und einblenden den Monat anzupassen, wo die Zweige wieder passend stehen und das ich kein Stativ dabei hatte.

  • Und ich war der Überzeugung, dass es Dich ohne Stativ gar nicht gibt.


    Heinz

    • Offizieller Beitrag

    Es 10 Meilen durch die Gegend zu tragen ist mir schlicht zu anstrengend. Dann muß die Tasche als Reisesack herhalten, oder was anderes. Geht auch, dauert nur länger und bei Starkwind zu wackelig. Man kann nicht alles haben. Und mit Wind muß man zu der Zeit immer rechnen, dafür ist es grüner und es blüht.

    • Offizieller Beitrag

    10. Mai 2010 Die perfekte Welle – Coyote Buttes North


    Gefahrene Meilen: 62

    Gelaufen: reichlich



    Beim Hochladen nach YT fiel es mir in die Hände, ein Video der Wave Lottery bei der Paria Contact Station, nach dem alten Prozedere. Alt, weil früher bekam man für jeden Versuch ein Los, heute gibt es für jeden immer nur ein Los, es hatte, logisch, jemand gegen das alte Prozedere geklagt. Wiederholung, hatten wir ja alles schon gestern. Dennoch, da das Video unsere Situation so trefflich beschreibt, zum einen kenne ich ja die Leute hinter dem Tresen, zum anderen bekommt ein Ulrich aus Germany sein Permit. :gg:
    Nun aber dieser Clip:





    Wo wir schon bei gestern sind, bleiben wir doch gleich da, denn ich habe etwas Wichtiges vergessen. Auch wenn es im Wirepass und Buckskin windstill war, zumindest im Gegensatz zu oben, rieselte von oben doch ab und an eine Ladung Sand herunter, der wunderbar an dem Gummi der Augenmuschel klebt und nur mit Wasser zu beseitigen ist. Als mich gestern die Wolken vom Lesen in der Sonne nach drinnen ins WoMo vertrieben, widmete ich mich gleich der Reinigung. Doch was war das, da war doch tatsächlich ein Sandkorn im Dioptrienausgleich des Suchers. Wie kommt er denn dort hin? Schließlich saß er hinter 2 Minischrauben und einen Klemmverschluss. :EEK:
    Nachdem die Operationen am offenen Kameraherzen ohne überzählige Teile mit Erfolg beendet war, dachte ich mir: Wenn schon im Sucher ein Sandkorn ist, was ist dann im Rest der Kamera? Und im Schärfering des Objektivs? Dieser Schärfering erlaubt bei diesem Objektiv auch das manuelle Scharfstellen im Automatikmodus. (Bekanntlich geht dieser ja seid dem Grand Canyon nicht mehr.) Zieht man diesen Ring Richtung Mann, wird das Objektiv auf manuell geschaltet. Mal sehen ob das noch geht, trotz Sand.
    Geht nicht! :EEK:
    Kann auch nicht, befindet sich nämlich schon in dieser Position ;te:
    Gut dann in die andere Richtung. Super das geht - tja, äh, und somit war das Objektiv auch wieder im Automatikmodus.
    Das kommt davon wenn man, lassen wir das, das Leben kann so einfach sein. Während der rasanten Fahrradfahrt vom Hopi Point zurück zum GC, wird wohl durch die heftigen Erschütterungen der Schärfering langsam aber sicher von Auto nach Manuell gewandert sein. :schaem:

    Zurück zum heutigen Tag. Die ganze letzte Nacht wurden wir vom Wind kräftig durchgeschüttelt und immer wieder hämmerte es Regentropfen aufs Dach. Als ich am morgen wach wurde, war Ruhe eingekehrt. Da macht es Pock. Was war das nun wieder? Ich zog mir die Fleecejacke über und schaute draußen nach der Ursache. Da war doch tatsächlich ein Vogel volle Lotte gegen das stehende WoMo gepflogen, ein paar Federn klebten noch an der Wand. :EEK: Schädelbasisbruch, da kommt jede Hilfe zu spät.
    Zurück im WoMo rollt der erste PKW auf den Parkplatz, um 7 Uhr (UT Time). Meine Herrn, sind die früh aufgestanden. Kurz darauf kam der weiße SUV der Franzosen, mit denen ich gestern im BLM Office geschnattert hatte. Gegen 7:30 Uhr marschierten wir dann los, noch war kein anderer auf dem Parkplatz.
    Ach ja, ganz vergessen, das Wetter. Angekündigt war ja, bedeckt, regnerisch, windig und kalt. Bekommen haben wir Blau, Sonne, Windstill und kalt. Das mit dem windstill ändert sich später, das mit dem Blau aber nicht. Mit dem kalt auch nicht. Also wieder eine Wanderung dick angezogen, Wüste ist auch nicht mehr das, was es früher mal war. Gut hat einen Vorteil, man muss weniger Wasser schleppen. Und der Regen in der Nacht? Hört sich schlimmer an als es ist, es ist immer noch staubtrocken, nur alle Spuren von gestern sind getilgt. Wenn da kein Wildernessfeeling aufkommt, dann weiß ich es nicht.
    Also wieder über die HRVR, am Wash entlang durch die Lücke im Zaun und den Wash zum einzigen Schild gefolgt, was einem den Ausstieg aus dem Wash zur Wave weist. Dann geht es einen ehemaligen 4WD Jeep Trail durch Sand, was sonst, den Hügel hinauf. Oben angelangt, fällt der Trail sanft zu einem Sandwash ab. Den muss überqueren und auf der anderen Seite die Slikrocktreppe nach oben gehen.





    Man ist gut beraten nicht nur stumpf der bebilderten Wegbeschreibung des BLM zu folgen, sondern auch öfters den Blick zurück zu wenden, um den Rückweg später zu finden. Und zu knipsen, als weitere Orientierung. Müssen wohl viele ein Problem mit haben. Deswegen gibt es am Ende auch Weg zurück Bilder. Hin ist aber wirklich einfacher als Retour.



    Man hält sich immer rechts auf dem Slickrock und geht rechts an beiden Butten vorbei. Links in der Ferne sieht man schon die erste Teepee Gruppe der CBS. An den Butten angekommen sieht man dann dies:




    Auf diese Wand in der Bildmitte hält man drauf zu. Aber erstmal Bilder von den beiden Butten und Umgebung.





    Hält man sich immer schon rechts auf dem Slickrock, hat man auch kaum Sand auf dem Tag und erreicht den Seelöwen.





    Nun muß runter ins Tal und die andee Seite wieder hinauf. Beim Blick zurück ist aus dem Seelöwen ein Hoodoo geworden, rechts im Bild der Dritte. Hier treffen wir auch bereits wieder auf das Pärchen aus dem ersten Auto, sie sind bereits wieder auf dem Rückweg. :EEK:




    Folgt man der Beschreibung geht man über eine Düne zum Eingang der Wave hoch. Dort ist links ein Felsband, dort geht es leichter. Noch besser ist es rechts, wo keiner her geht. Geht man links landet man oben bei dieser Kulisse.



    Und nach gut zwei Stunden sind wir dann am Eingang der Wave angekommen

    .















    Hier oben lassen wir uns häuslich nieder, essen, trinken und schauen blöd in die Gegend, lange. Hier oben sind nur das Franzmannpärchen, die sich an einer anderen Nische niedergelassen haben, man sieht sich nicht. Das heißt nicht, das wir nicht erst zusammen geschnattert haben, das schon. Als nach 45 Minuten der nächste Besucher, aus Deutschland, kommt, gehen wir wieder runter und die Fransmänner weiter nordwärts.
    Biegt man unten an der Wave links ab, dann landet man hier:







    Um 13:00 Uhr UT Time machten wir uns dann auch auf den Rückweg, der junge Deutsche schloß sich uns an um den Weg auch zu finden.


    Der Rückweg:





    Unterwegs laßen wir ein älteres Pärchen aus Kanada auf, die sich uns als Guide anschloßen. Bei den beiden Buttes am Anfang verstieg ich mich, da werden die alten Leut niemals runtergekommen, gut das ich erst alleine geschaut habe. Der Weg wäre dann doch zu direkt geworden. 30 Minuten später waren wir wieder am Sandwash und man wählte den einfachen Aufstieg, so daß ich sie querfeldein zum Jeep Trail lotsen mußte. Ungläubig folgte man und war erleichtert das es stimmte. Wieder unten im Wash kürzten wir die Windung querfeldein ab und gegen drei Uhr befuhren wir dann wieder die HRVR Richtung Page.




    Da unsere Abwassertanks voll waren, fuhren wir zum Wahweap CG am Lake Powell. Sollten sie kein Platz haben, würden wir nur Dumpen und wieder zur CCR verschwinden. Es war nicht voll, sie hatten ein Plätzchen, auch 2, oder 10, oder mehr, was wohl der Grund war, das wir nur $23 statt $38 für Full Hookup bezahlen mußten. Und oh we schön, in 2010 gibt es auch Wifi. Hätte ich lieber nicht gehabt, den Wetterbericht den ich da laß, gefiel mir gar nicht. Mit dem Radel zu den Wahweap Hoodos, nicht bei diesem Wind. Aber schaun wir mal. Für den heutigen Tag war es ja auch besser, viel besser als gemeldet.








    Auf Vimeo Video 10: Wellenrreiten - Coyote Buttes North

    • Offizieller Beitrag

    Hey, das sind ja wieder absolut faszinierende Bilder. Richtig preisverdächtig, einfach genial. :thumbup::thumbup::thumbup:
    Vielen Dank, dass ich das jetzt auch im Büro sehen kann (Youtube). :bia:


    Liebe Grüsse
    Edi

    • Offizieller Beitrag

    Edi, nicht übertreiben, von wegen preisverdächtig. Da muß heut zu Tage mehr kommen. Die anderen Folgen der Soap Opera sind auch auf YT inzwischen.

    • Offizieller Beitrag

    Edi, nicht übertreiben, von wegen preisverdächtig. Da muß heut zu Tage mehr kommen.

    Nee, also ääährlich, ich find's genial. Kennst Du Gogol Lobmayr?
    Wir haben paar DVD's von ihm, z.B. diese: http://www.fascinatingnature.c…andscapes/landscapes.htmlGut, der geht mit einer ganzen Film-Crew und Kamerakran etc. auf Reisen, aber trotzdem erinnern mich Deine Filme an Lobmayrs Aufnahmen.


    Grüsschen
    Edi

    • Offizieller Beitrag

    Zumindest nicht den Namen nach.
    Kran usw. würde ich gerne mitnehmen, aber Birgitt weigert sich immer, den zu tragen. ;(