07.Mai.2008 Laguna - Niland
ca. 206 Meilen
Als wir aufwachen riecht es nach Eukalyptus, also regnet es oder es hat vor kurzen geregnet. Ein Blick vor die Tür beantwortet die Frage, es regnet. So was habe ich hier noch nie erlebt, Regen in LA in dieser Zeit. Wir frühstücken und sagen auf Wiedersehn bis zum nächsten Mal. Wir halten im nächsten Ralphs um all das zu kaufen was wir noch vergessen haben und finden auch wieder Räucherlachs für mich in Scheiben. Das wichtigste sind aber noch ein paar Rollen Zewa, damit gewöhnen wir Geschirr, Töpfe und Besteck das klappern ab. Auch der Herd wird damit ruhig gestellt. Jetzt knirscht nur noch die Mikrowelle im Hängeschrank und die Hängeschränke als solches.
In San Juan Capistrano tanken wir das erste Mal voll. Inzwischen reicht es nicht mehr die CC an der Kasse zu lassen, man muss auch bei CC Zahlung wie bei Cash sagen, wie viel. 100 Bucks werden reichen trotz der hohen Preise von 4,41/pro Gallone. Und wieder retour um den tatsächlich getankten Betrag der Karte zu belasten.
Mit der Überquerung der I5 verlassen wir die Zivilisation und tauchen in die Wilderness des Cleveland National Forest ein. Die US 74, der Ortega Hwy, schlängelt sich durch die Berge, und bis zum Pass und Wetterscheide durch saftig, maigrüne Vegetation. Mangels Parkbuchten bzw. ausreichend Seitenstreifen, kann ich mit dem Schiff nicht halten um das kamaratechnisch festzuhalten. Muss ich dies Jahr nachholen und Frau fahren lassen. Die Straße gilt bei Locals als Autoput, Cindy, eine andere Tochter, hatte uns vor dem Ortega Hwy gewarnt. Sie hatte eine Weile das Vergnügen dort jeden Tag entlang zur Arbeit zu fahren. Bei, bzw. nach Regen ist der Ortega Hwy oft wegen Steinschlag gesperrt, das andere Risiko sind die Jungs und Mädels die sie als Private Race Track benutzen, vor allem Biker. Also schön aufs Speed Limit achten, irgendwo ist immer Radar im Einsatz. Immer.
Die Straße folgt den Kamm, so dass es öfter auch zwei böse Seiten hat. Am Viewpoint oberhalb des Lake Elsinore halten wir, nicht nur wegen der Aussicht nach unten, sondern auch nach oben. Der Regen hat mit Erreichen des Ortega Hwy aufgehört und der Wolkenschieber war fleißig.
Und diesen Himmel werden wir nun immer haben, Wolken gen Norden, blauer Himmel gen Süden. Wir folgen die I15 für 18 Meilen und nehmen dann die CA79, die erst Temecula Pkwy heißt und dann zur San Felipe Valley Road wird und bei Scissors Crossing auf die CA78 trifft, immer entlang der Santa Rosa Range. Die CA78 führt uns dann durch den Anza Borrego Desert State Park. Wer Blümchen sprechen lassen möchte, sollte im April hier sein, Mai ist schon etwas spät.
Wir landen in der Salzigen Küchenspüle, das Salton Sea Bassin auch als Salton Sink bekannt, wo sich der größte See Karliforniens befindet, mit 600 km² größer als der Lake Tahoe. Das Wasser stammt aus dem Colorado, der immer wenn er den vergangenen Jahrtausenden über die Ufer tritt den See entstehen lässt. Der erste bekannte See, also vom dem, wo man noch Überreste der ehemaligen Uferlinie findet, war der Lake Cahuilla um 700 nach Chr. als der Colorado River sein Lauf nordwärts änderte. Es wird angenommen, das er 300 Jahre bestand hatte. Von 1824 bis 1904 wiederholte sich das 8 Mal. 1891 entstand ein 30 Meilen langer und 10 Meilen breiter See. 1901 wurde der Imperial Kanal gebaut, der Wasser vom Colorado in den See leitet. 1904 blockierte Treibsand den Kanal und man leitete 1905 durchbrach der Colorado River den im Baubefindlichen Spülungskanal und ergoss sich nun ungehindert in den Salton Sea bis im Februar 1907 die Southern Pacific Railroad die Lücke wieder schloss. Der heutige See war entstanden, 70 Meter unterhalb des Meeresspiegels. Der Salzgehalt ist etwas höher als der des Pazifik.
Da wir von dem Dünengebiet an der CA78 östlich der CA111 nichts wissen, wird dies Jahr nachgeholt, biegen wir auf die CA111 nach Niland ab und erreich am frühen Nachmittag die Baustelle des KOA CG. Wir sind einige der wenigen Gäste. Während der eine Pool neu gemacht wird, KOA hat ihn gerade erst übernommen, nicht den Pool, doch auch, meine den GC, führt der andere noch Wasser. Was zur Hölle machen wir hier? Nun es gibt heiße Quellen hier, deren Wasser in Badewannen geleitet wird. Während die Klimaanlage den RV runterkühlt nehme ich bei 40°C ein heißes Vollbad und lese, während Frau ihre Bahnen im Pool zieht.
Doch, doch, den See sehen wir noch, morgen.
Heute keine eingebette Karte. Google Maps zeichnet diese Route nicht bei der Codegenerierung.