Ausgabequalität beim Videoschnitt

  • Ich diskutiere gerade in einem anderen Forum etwas über Videoqualität und bin mir nun selbst nicht mehr sicher, daher die Frage an diejenigen, die das wissen MÜSSEN ;)
    Wenn ich in einem Schnittprogramm Material in z.B. AVCHD Format importiere, dort bearbeite und dann wieder exportiere - ist dann die Ausgabequalität schlechter als das Quellmaterial?? Sprich: wandelt das Schnittprogramm bei der Bearbeitung das komprimierte Material in unkomprimiertes und bei der Ausgabe wird es dann wieder neu komprimiert, sodaß dadurch die Ausgabequalität leidet??
    Ich dachte immer, daß Schnittprogramme das Material nativ ohne Qualitätsverlust bearbeiten, bei Adobe Premiere steht das zumindest auch so in der Prioduktbeschreibung ("Bearbeiten Sie Videomaterial ohne Transkodierung oder Konvertierung nativ in aktuellen bandlosen Formaten wie AVCHD...."). Oder ist das vom verwendeten Programm abhängig??
    Alles andere würde ja bedeuten, daß mehrfaches importieren und exportieren mit dazwischen liegenden Bearbeitungschritten immer schlechtere Qualität liefert!!
    Ist das bei SD Material genau so??


    Ich bitte um Aufklärung, danke :idee:

    Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Werner,


    ich fürchte die korrekte Antwort wird lauten: Es kommt ganz drauf an.


    Zunächst mal ist die Frage, was genau mit dem Material gemacht wird? Wenn die Clips nur geschnitten werden, dann findet keine Neukodierung der Bildinhalte statt und die Ausgabe ist verlustfrei, sofern keine Zwischenformate berechnet werden und das Zielformat gleich dem Quellformat ist, also eine native Bearbeitungskette vorliegt.
    An den Stellen aber, an denen eine Veränderung des Bildinhaltes stattfindet, sei es durch Farbkorrekturen oder auch z.B. bei weichen Blenden, also überall dort, wo die Pixel neu berechnet werden müssen, findet zumindest ein erneutes rendern statt.
    Ob dies aber nun zwangsweise auch eine Verschlechterung mit sich zieht, ist damit nicht gesagt.
    Das wäre dann der Fall, wenn eine Rekompression stattfindet, (selbst bei Verwendung eines höherwertigen Codecs).
    Wobei auch hier gesagt werden sollte, dass wir hier u.U. von Bereichen reden, die nicht sichtbar oder wahrnehmbar sein können.
    Technisch betrachtet bedeutet eine Rekompression einen Verlust.
    Das Zusammenfügen von Szenen im Schnittprogramm, unter Verwendung des nativen Formates und bei Ausspielung im selben Format bringt keine Verschlechterung.
    Das ist ungefähr so, als wenn wir einen Stapel Fotos nehmen und in ein Album kleben. Die Bilder bleiben unverändert und werden nur in einer Reihenfolge geordnet abgeheftet und Bilder, die uns nicht gefallen wandern in den Papierkorb.


    Anders wäre es, wenn wir die Bilder im Tiff Format vorliegen haben, sie in einer Software bearbeiten und dann als JPEG abspeichern und dabei möglichst auf kleine Dateigrößen achten (um es zur Verdeutlichung auf die Spitze zu bringen). Das wäre verlustbehaftet.


    Es ist also nicht so ganz einfach, auf Deine Frage eine allgemeingültige Antwort zu geben. Besser wäre es, die Frage für ein bestimmtes Projekt zu stellen.


    Wobei man über "leidende Ausgabequalitäten" natürlich trefflich streiten kann.
    Je nachdem, was man anschließend mit dem Material vor hat, kann man oft genug einfach davon ausgehen, dass eine vielleicht technisch nachweisbare Verschlechterung niemand tatsächlich sehen würde.
    Es gibt genug Versuche, bei denen man erst nach einigen Rendergenerationen so etwas erkennt.


    Viele Grüße
    Marcus
    (gespannt über den weiteren Verlauf dieser interessanten Thematik)

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

  • ich fürchte die korrekte Antwort wird lauten: Es kommt ganz drauf an


    der erste Satz meiner (geplanten ) Antwort war:
    Kommt ganz drauf, was Du vorhast.... dann bimmelte das Telefon.....


    Zitat

    gespannt über den weiteren Verlauf dieser interessanten Thematik)


    an dieser Diskussion teilzunehmen, bedeutet aber, den Schliff der Schlittschuhe zu überprüfen, bevor man aufs Eis geht.

    • Offizieller Beitrag

    :bier:

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:


  • (gespannt über den weiteren Verlauf dieser interessanten Thematik)


    soll nicht von mir abhängen, aber als Antwort auf meine Frage reichen mir deine Erklärungen (die auch logisch klingen) :thumbup:

    Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens !

  • Ich möchte da gerade noch eine Frage anschließen:


    Gestern habe ich in einer m2t-Datei in der Timeline nur die Lautstärke geändert und das Ganze dann als neue m2t-Datei ausgegeben. Hat dies Einfluss auf die Bildqualität (Edius 5.12)?


    Gruß
    KDS

  • laut Edius Website arbeitet das Programm im nativen Modus, danach und nach its-magic's Ausführung sollte das Material eigentlich nicht neu komprimiert werden....

    Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens !

  • Zitat

    Wenn Du Smartrendering angeklickt hast: ja, sonst nein.

    Hätt ich jetzt eher andersrum vermutet: bei Smartrendering keine Bildverschlechterung, ohne Smartrendering doch.
    Oder hab ich dich falsch verstanden, Ulrich?


    Gruß
    KDS