BC Sunshine Coast - Logbuch eines Segeltörns 2006

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    Eine herrliche Reise, die ich in vollen Zügen genieße :prima: :prima: :prima:


    Viele Grüße
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

  • Wir lagen vor Madagaskar und hatten den Rost an Bord.
    In den Kesseln, da faulte das Wasser und strichen den Kahn im Akkord.


    I Love Plastik Boot.
    Ein Toller Trip, kann man nicht anders Sagen.


    Ich werde mir mal meine Frau jetzt Schnappen und die Hinten aufs Tandem Setzen.
    Noch mal eine Woche ins Grüne Radeln, bevor das Wetter hier in Germany völlig gegen Herbst geht.
    In unserem Fall, wird wird es wohl aber reichlich Wasser von oben geben.
    Mal Schauen wann der Befehl von hinten kommt, Alter drehe um ich will nach Hause.


    Rad Tour Macht auch Laune, kann aber natürlich nicht gegen Ulrich sein Törn gegen an stinken.

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    Heute weckt uns wieder Sonne und es ist wieder ein sonniger, aber auch windstiller Tag. Man kann wieder draußen frühstücken. Schon nach diesen wenigen Tagen und mageren Tagesetappen, können wir dennoch sagen, das gefällt uns viel besser als in der Karibik. Man zerbrutzelt nicht schon morgens in der Sonne, muss krampfhaft Schatten suchen, denn in den ersten Tagen ist man ja noch weiß. Ich für meinen Teil benutze nie Sonnenmilch. Das Zeug zusammen mit Salzwasser lässt meine Haut grausam jucken, kann sie nicht ab. Arme, Gesicht und Beine sind bei recht unempfindlich und Oberschenkel und Oberkörper werden dann halt anfangs unter Textilien versteckt. Nach 5 Tagen kann ich’s unterm Sonnensegel dann durchgehend ertragen. Sehr angenehm. Innen im Boot kann man sich kaum aufhalten, zu heiß. Kochen eine Qual, weil wenn Durchzug herrscht, schaltet auch die Gasflamme auf Durchzug und die Hitze geht ins Boot, aber nicht in den Topf. Das hier alles ganz anders und wir genießen es abends, wenn’s draußen dunkel ist, innen bequem gepolstert sitzen zu können.




    Unsere Hausgänse sind auch zur allmorgendlichen Raubtierfütterung angetreten, vor allem die Küken machen ein heilloses Spektakel, während sich die „Erwachsenen“ gegenseitig angiften. Wie im Leben halt. Peinlich wird darauf geachtet das jeder seinen Anteil von unserem Brot bekommt. Da die Tankanzeige nicht mehr auf voll steht, wir erinnern uns, man muss den Motor morgens und abends einmal laufen lassen, wegen dem Kühlschrank (Batterien laden), fahren gegen 11:00 Uhr rüber nach Gibson zum Tanken.



    Angenehm das Tankdock ist direkt gegenüber der Hafeneinfahrt, also keine Hafenrundfahrt um dahin zu kommen. Wir lassen uns volllaufen und füllen auch gleich unsere Frischwassertanks auf. Satte Tankrechnung 83 CAN$! Ergo war der Tank nicht voll bei der Übergabe, so was dachte ich mir schon. Ich greife mal vor, der Betrag wird uns später bei der Rückgabe anstandslos erstattet. Und auch schon mal ein Wort zum Spritverbrauch, er ist mehr als gering 1 ¼ Liter/Std, so ein sparsames Boot hatten wir auch noch nie. Nach den Tanken verlegen wir rüber zum Besucherdock, packen unsern Müll und machen uns auf zum Lunch nach Gibson. Am Marinaoffice bezahlen wir zuvor unsere 10 CAN$ Liegegebühr, dann geht’s nach Molly Reach.
    Ursprünglich von den Squamish Nation bewohnt, erhielt die „Stadt“ ihren Namen nach dem ersten weißen Siedler, dem britischen Marine Leutnant George Gibson, der sich hier nach seiner Pensionierung mit seiner Familie ansiedelte. Sie betätigten sich als Farmer und verkauften Ihre Krempel an das stetig wachsende Vancouver. Heute gilt Gibson als das Tor zur Sunshine Coast und als Versorgungspunkt, der nächste Hafen fürs Betanken ist erst wieder im 30 Meilen entfernten Secret Cove. In dem kleinen Ort findet neben vielen kleinen Shops und Kunstgalerien, Cafés und Restaurants auch ein kleiner Park direkt an der Marina. Im Public Wharf kann man frischen Fisch und Krabben direkt von den Fischerbooten kaufen.
    Vom Sea Walk, ein kurzer Boardwalk über der nördlichen Hafenmole hat man nicht nur einen blenden Überblick, über Marina, Hausboote und den Ort, sondern auch über den Shoal Channel und den Howe Sound. Im Ort selber gibt’s auch einen Fahrradverleih und Busverbindung nach Sechelt und Davis Bay.












    Wir erreichen Molly’s Reach das Heim der Beachcombers aus der CBC TV Serie. Im Revierführer steht weltbekannt, ok wir sind ja nicht die Welt uns sagt das nix. Am frühen Nachmittag geht’s wieder zurück nach Plumber Cove. Mangels Wind direkt mit Motor. An der gleichen Mooring wie gestern liegen wir dann wieder für die Nacht, und frau verkleidet sich wieder als Robbe und schwimmt ihre täglichen 1000-2000 Meter.
    Abends kommt dann wieder der Ranger angepaddelt um die Liegegebühr an der Mooring zu kassieren, ich vergaß es gestern zu erwähnen. Ich laß mir von ihm den Wetterbericht für morgen erzählen, doch der verheißt nichts gutes, es könnte Tütenwetter geben!



    hier mal eine Kartenansicht von Google Maps. Als Strecke ist die Autoroute natürlich eingezeichnet, aber man sieht zumindest die einzelnen Inseln. Camp Artaban war der erste Angerplatz auf Gambier Is, bei dem B ist Gibsons und rechts von dem B ist Keats Is. An der Westküste von Keats Is ist Plumber Cove. Die Passage zwischen Gibsons und Keats Is ist der Shoal Channel.

  • Hallo Ulrich,


    ich bin inzwischen auch an zugestiegen und habe viel Freude an Deinem Reisebericht und den tollen Fotos! :cool1:


    Viele liebe Grüße
    Liane

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

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    Mea maxima culpa liebe Mitreisenden. Mir ist beim reinkopieren ein Fehler unterlaufen.
    Der Text zu 07.06.2006 Gibsons Landing ist der vom 08.06.2006 der jetzt noch mal nach diesem Posting kommt.
    Darauf folgt dann gleich der 09.06.2006

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    Oh Shit! Kackwetter ist heute! :cursing: Gleich nach der Guten-Morgen-Zigarette wieder ab unter Deck und die Heizung getestet. Schnell war es schnuckelig warm. Dann Ölzeug angezogen. Frage mich immer wieder, warum das Ölzeug heißt. Ist eine Fleece gefütterte Helly Hansen Hose, die sich auch angenehm auf nackter Haut tragen lässt und dennoch wasserdicht, geschweißte Nähte, und reißfest ist und Atmungsaktiv. Auf nackter Haut trage ich sie aber heute nicht, sondern über der Jeans. Etwas frisch heute. Die Musto Jacke liegt parat, aber erstmal reicht die leichte Regenjacke. Es ist zwar frisch und grau in grau, aber regnen tut’s noch nicht. Wie kommen wir denn jetzt hier am besten weg? Der Eingang des Shoal Channells, für uns isses der Ausgang, zur Georgia Strait ist flach, 2 Meter und ab und zu liegen da Steine unter Wasser. Bei Wellengang, und den haben wir heute, wird es noch flacher und Niedrigwasser haben wir ja auch. Grübel. Da wegen fehlender Sonne keine Steine sichtbar sind kommt also nur der lange Weg in Frage – einmal rundum Keats Island. ;(



    Aber vor der Abfahrt muss erstmal der Außenborder wieder auf die Reling gehievt werden, und gut festgeschraubt werden, während der Motor sich schon mal warmläuft. Heizung aus, Mooringseil ins Wasser, und los geht’s ins norddeutsche Schmuddelwetter. Kurz in den Wind gedreht, Segel hoch und dann schiebt es uns einmal um Keats Island, wenigstens etwas. Frau steht vorn am Bug auf Ausguck, denn in Kanada sind nicht nur die Bäume an Land, sondern auch im Wasser, neben den Fischen. Kann uns zwar nicht gefährlich werden, wir sind ja kein Powerboot, aber obs der Schiffschraube gut bekommt, wenn man doch einen überfährt? Jedenfalls ist heute reichlich Holz im Wasser und die Fahrt hat was von einem Zickzack Kurs. Als wir am Eingang des Shoal Channells nach unserer Inselrundfahrt eintreffen, ist das Wetter nicht besser geworden. Im Gegenteil, die Wolken sind Regenschwer und müssen sich schon auf den Hügeln abstützen. Das ist also die Sunshine Coast! Wohin fahren wir eigentlich?
    Gute Frage, erstmal backbord an den White Islets vorbei und dann Richtung Welcome Passage.




    Wenigstens kommen wir dort wohl voraussichtlich bei Slack Tide an. Wir erinnern uns, das ist die Zeit, wenn sich die Gezeitenströme umkehren. Andernfalls hätten wir 2 Knoten Strömung gegen uns. Da wir nur zwischen 4-6 Knoten schnell sind, kämen wir nur also nur 2-4 Meilen wirklich vorwärts. Wilson Creek, Selma Park und Davis Bay Community scheiden als Ankerplätze für die Nacht aus, nur Tagesplätze, bzw. Wilson Creek geht nur bei Hochwasser, bei Niedrigwasser ist die Einfahrt maximal 60 cm tief.
    Ankern in Sargeant Bay vor einem Vogelschutzgebiet ist NW Wind sicher, sollte der Wind aber auf S, SE oder E drehen, ist das kein Ort wo man sein sollte. Hmm, was gibt’s noch?
    Priestland Cove in der Halfmoon Bay ist auch nur ein schöner Tagesankerplatz und Frenchmans Cove ein Felsenirrgarten den wir uns nicht zutrauen, noch nicht. Wir merken die Weite der Ankerplätze für ganze Armadas von Booten wie auf den Virgin Islands, das gibt es hier nicht. Hinter der Welcome Passage liegt dann Smuggler Cove, viel Platz, aber nur mit Heckleine und „Tricky Entrance“. Den Zuschlag erhält dann Secret Cove Marina, mit Tankstelle und „WiFi“! Schon wieder tanken? Yes, ich will wissen, was der Kahn verbraucht.
    Secret Cove ist eine Bucht in der Form eines dreiblättrigen Kleeblatts. In der linken Bucht ist die öffentliche Marina, die rechte ist gesäumt mit Ferienhäusern mit Bootsanleger vor der Tür, in beiden Buchten kann man ankern. In der mittleren Bucht, der Einfahrt gegenüber sind nur private Anleger und die Buccaner Marina, mit Boat Repair, Boatrental und Propan Verkauf.
    Aber erst mal fängt es zu allem Überfluss noch an zu regnen als wir an den White Islets vorbeikommen. Auf Höhe vom Leuchtfeuer von Merry Is. angekommen haben wir den Strom nun vollends gegen uns und wir schleichen mit 2 Meilen Fahrt über Grund dahin.
    Dann haben wir den Wind gänzlich von vorn, den Ehrgeiz dagegen an zu kreuzen haben wir nicht, also Segel runter und mit Motor hindurch. Dann wieder die letzten Meilen bis Secret Cove gesegelt.



    Wir wenden uns also links, kurz am Fueldock festgemacht, vollaufen lassen. Ein Strahlen nimmt Besitz von meinem Gesicht, wow, nur 1,25 Liter/Motorstunde, das gab’s noch nie. Zugangsdaten vom WiFi geben lassen, Liegeplatz geben lassen und festgemacht.



    Dann schüttet es aus Eimern. ;(:heul:

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    Feucht und ungemütlich bricht der Morgen und ich hau mich wieder aufs Ohr. Gegen 10:00 Uhr trommelt nix mehr auf Deck und wir frühstücken, es wird langsam heller. Dann geht der Herd aus, Gasflasche ist leer. Wir schrauben sie ab und die Reserveflasche an.
    Es wird Zeit das wir uns mal zu Hause melden, aber Handy verbindet uns nicht mit Mama, auch der Weg zur höhergelegenen Straße sorgt nicht für bessere Verbindung – No Signal. Also über Telefonzelle bei unseren Mama’s als Lebend zurück gemeldet. Kleingeld haben wir keins, aber die Zelle nimmt auch Plastikgeld. Keine Ahnung was es kostet, also fassen wir uns kurz. Zu Hause stellen wir fest, das war auch gut so. Mitlerweile zeigen sich blaue Flecken am Himmel, und wir schnappen uns unsere Gasflasche und fahren mit dem Dinghi rüber zur Buccaaneer Marina zu füllen. Auf dem Rückweg fahren wir dann einmal die ganzen Buchten ab. Zurück an Board füllen wir noch die Wassertanks auf und dann bricht sie durch – die Sonne. Sunshine Coast eben. Wir erleben einen halbwegs schönen Sonnenuntergang, aber keinen Internetzugang.
    Der nächste Tag verspricht schön zu werden.








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    Ja spinn ich oder was?! Endweder sitzt der Bug vor der Tastatur oder die Fornsoftware spinnt. Der Text zum 09.06.2006 stimmt wieder nicht, der Text gehört zum 10.06.2006! :gabi::birgit:


    Ergo also wieder nachlesen, unter dem 09.06.2006 steht jetzt auch der kurze Text zum 09.06.2006. :rolleyes:

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    Als wir diesen Morgen aufwachen ist wieder alles Grau in Grau aber es regnet nicht und es ist windig, im Gegensatz zu gestern. Auf Grund des Wetters frühstücken wir drinnen. Während der Guten-Morgen-Zigarette erblicke ich den blauen Himmel über der Malaspina Strait. Unsere Stimmung steigt. Motor an und Leinen los. Kaum aus der Bucht heraus wird Segel gesetzt. Vor uns liegt alles im strahlenden Sonnenschein,



    das Festland mit seinen Coastmountains liegt unter einer grauen Wolkendecke.



    Unser Ziel für heute heißt Pender Harbour, unterhalb des Mount Daniels gelegen, der größte Allwetter Ankerplatz an der Sunshine Coast. Pender Hbr liegt an der NW Ecke der Sechelt Halbinsel. Bekannt als das Venedig der Sunshine Coast, wie viele Orte auf der Welt führen eigentlich dieses Synonym, Pender Hbr besteht aus einer Ansammlung von Inseln, Kaps und Vorsprüngen. Bei einer Länge von nur 2,4 km beträgt die Küstelinie 165km! Anfang des letzten Jahrhunderts erledigte die Bevölkerung von Pender Hbr alles per Boot, übers Einkaufen, Freunde besuchen bis zum Schulbesuch und Kirchgang. Auch liegt der Ort immer noch um den natürlichen Hafen herum, mit einer Anlegestelle vor jedem Haus. Besucher können die Hafenfähre für eine Rundfahrt, zum Einkaufen oder zum Essengehen benutzen, man wird vom Anleger oder vom Boot abgeholt. In Garden Bay befindet sich der Garden Bay Marine Park mit einem kleinen Trail und Picknickplatz und für ambitionierte der Trail auf den Mount Daniel der einen großartigen Überblick über Pender Hbr bietet. Doch dazu später.


    Direkt können wir Pender Hbr nicht ansteuern, Wir haben NW Wind und müssen kreuzen, also im Zick Zack fahren. So geht es erst mal rüber zur Buccaneer Bay zwischen North and South Thormanby Island gelegen.




    Buccaneer Bay hat drei Ankerplätze, zwischen den Surrey Islands mit zwei winzigen Sandstränden und guten Schutz bei SE Winden, ein guter Picknickplatz, weiter südlich die Water Bay und den Buccaneer Marine Park vor der Lücke zwischen beiden Inseln, ein perfekter Picknick Stopp und sehr gut geschützt vor SE Winden.Vor den Sandsteinklippen ist ein weißer Badestrand. Die Lagune zwischen den Inseln hat nur Strömung bei Flut, sonst ist sie ein wunderbarer Warmwasserpool.
    Wir ändern den Kurs auf Texada Is. Wenn sich der Wind hält würden wir die Malaspina Strait zweimal überqueren. Tja, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. Mitten auf der Malaspina Strait ist dann Flaute angesagt, Segel einholen und direkter Kurs unter Motor nach Pender Hbr. Dabei begegnet uns unser erster Schleppverband mit Holz. Ein alltäglicher Anblick, meistens hängen hinter einem Schlepper drei Lastkähne mit Holz, was sonst.





    Holz ist allgegenwärtig, nicht nur als Wald an Land und als Treibholz am Strand, nein auch auf dem Wasser.




    Vorbei geht es an der kleinen Ankerbucht hinter Harness Island und Gerrans Bay and Francis Point Marine Park.




    Wir quetschen uns nicht durch Lücke zwischen Williams und Charles Is, sondern umfahren Williams Is nördlich und fahren dann nach Pender Hbr hinein.





    Vorbei geht es auch an Hospital Bay mit dem Fueldock, der Tankstelle, mittendurch zwischen Garden Halbinsel und dem kleinen Inselchen Mary Islet zur Garden Bay.




    Die Bucht ist leer, genau wie der Royal Vancouver Yacht Club am Westende der Bucht. Gegen 14:30 werfen wir, wirft frau, Anker in der Mitte der Bucht, etwas westlich vom Dinghi Dock des Marine Park und mann fährt volle Kraft zurück als die Yacht im Wind liegt. Der Anker hält, Motor aus. Mann holt sich Cola und legt sich bei strahlend blauen Himmel an Deck, während frau Tee kocht und anschließend ihr Robbenfell anzieht. Das Wasserthermometer zeigt 20°.



    Gegen 16:00 kram ich das Notebook an Deck und versuche ein Netz zu finden. Es gibt ein paar Netze. Ich entscheide mich für das von der Sunshine Coast Marina and Ressort Hotel.
    Das liegt am östlichen Ende der Bucht 500 Meter weit weg und kostet 5CAN$ für 24 Stunden. Wie ich später merke ist es nicht für 24 Stunden ab Zahlung, sondern für 24 Stunden. Da ist wohl der Server falsch konfiguriert. Irgendwie irre man surft nun tatsächlich im Internet, mitten auf dem Wasser. Gegen 17:30 wuchten wir den Außenborder von der Reling wieder an unser Dinghi und setzen über zum Dinghi Dock um uns die Beine zu vertreten. Der Gipfel von Mount Daniel ist das Ziel, soll das Ziel sein.



    Laut Karte muss man erst die Straße folgen bis man den Beginn des Wanderwegs am Nordhang des Mount Daniels erreicht. Das finden wir blöd, es muss doch einen anderen Weg hinauf geben. Endlang der Garden Bay geht es Richtung Gunboat Bay, quasi die Verlängerung der Garden Bay. Die Einfahrt per Boot durch die Gunboat Passage ist schmal und flach, bei Ebbe sind es nur 70cm, bei Slack Tide ist es möglich. Allerdings kann die Strömung 4-6 Knoten erreichen, was zahlreiche „Boaters“ davon abhält mit großem Gerät in die Gunboat Bay zu fahren. Uns auch.



    Dinghi Dock



    Unser Ankerplatz



    Relikte im Wald



    Gunboat Bay


    Am Südhang des Mount Daniel mündet ein Schotterpiste auf die Straße und wir biegen links ab. Sag ich doch, es gibt auch einen anderen Weg nach oben. Denkste! Aus der Schotterpiste wird ein Trampelpfad der langsam ansteigend durch den Wald führt, die zweite Fahrspur verliert sich und wir finden die Reste von Blockhütten die hier einst standen. Und vor einem Steilhang. Grr. Umkehren – nein. Ein großer Baum, vom Sturm gefällt liegt an der Steilwand wie eine Treppe und lädt förmlich ein.



    Problemlos erreichen wir das obere Ende unserer natürlichen Treppe 20-30 Meter oberhalb des Trampelpfades. Von dort lässt es sich gut die restlichen Meter der Klippe erklimmen.
    Aber oben sind wir noch immer nicht. Endlang eines weiteren Steilhangs wenden wir uns nördlich. Ein schneller Schritt ist erforderlich, der trotz Grassbewuchs kommt der Boden stellenweise schnell ist Rutschen. 90 Minuten später erlaubt eine Lücke im Wald einen Blick auf die Bucht, aber keine Lust die Kamera aus dem Rucksack zu holen, denn wir sind ja noch nicht oben. 30 Minuten später sind wir das immer noch nicht, auch kreuzen wir immer noch nicht den Wanderweg, der von Norden kommen soll. Gegen 20:30 ist Ende im Gelände, wir haben beide die Schn…ze voll. Zudem müssen wir ja noch im Hellen raus aus dem Wald. 90 Minuten haben wir noch, bis es dämmrig wird. Mir ist nach wie vor schleierhaft, wie wir gegangen sind, eigentlich müssten wir gewesen sein. Die Orientierung haben wir eigentlich nicht verloren, das zeigt sich später. Also runter vom Berg, geradewegs Richtung Boot querfeldein. Das runterlaufen gleicht mehr und mehr Tiefschnee Skifahren. Durch den Regen in der Nacht zuvor ist ja alles noch feucht, die Sonne hat noch längst nicht alles getrocknet. Büsche werden nicht mehr umrundet, es geht mittendurch, geradewegs nach unten. Steilere Stelle werden auch auf dem Hosenboden überwunden. Das keiner an Wurzeln und oder Schlingpflanzen hängen bleibt und/oder in Löchern den Fuß verdreht ist ein Wunder.
    Unverletzt, ohne Schramme und pottendreckig erreichen wir gegen 9:45 wieder die Straße. Punktlandung, denn 200m weiter mündet links der Pfad der zum Dinghi Dock führt, welches wir gegen 22:00 erreichen. Welch ein Ritt, an dem ich mich immer noch gerne erinnere.




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    Heute werden wir wieder nicht von der Sonne geweckt. Es ist wolkig und ab und zu schaut die Sonne hervor. Wir trödeln herum und ich schmeiß noch mal das Schleppi an, zwecks Wetterbericht. Es will mich wohl davor schützen, denn nach dem Einloggen ist der Akku leer.
    Wir entscheiden mit dem Dinghi zur Sunshine Coast Marina rüberzufahren und dort zu fragen ob wir dort den Akku laden können. Wir haben keine 12 Volt Adapter für das Teil.
    Unsere Vorräte müssten auch wieder ergänzt. Also rein ins Dinghi und rüber gefahren.



    Als wir die Sunshinecoast Marina und Resorterreichen haben den Tiefststand der Ebbe, da haben dann wohl einige Probleme abzulegen.



    Man hat nichts dagegen das wir Schleppi aufladen, man gibt uns sogar kostenlos einen weiteren Tag. Nanu denk ich mir, da ist wohl euer Server nicht richtig konfiguriert der er zählt ja nicht 24 Stunden ab Einloggen, sondern 24 Stunden absolut, zeitlich unbegrenzt. Mir ganz recht. Man spricht dort übrigens deutsch, der Eigentümer ist aus unseren Landen eingewandert. Wir fragen ob wir uns die Zimmer ansehen können und man gibt uns für jede Kategorie die entsprechenden Schlüssel und lässt uns allein auf Endeckungsreise ziehen. Die einfachen Doppelzimmer sind normal weg, aber in das Penthouse verlieben wir uns. Kann man nicht direkt verlinken also hier auf Accomodations klicken und dann Penthouse wählen.
    Die Preise waren 2006 etwas niedriger, aber beim derzeitigen Wechselkurs noch bezahlbar. Was man nicht sieht ist das Monster von Grill, was auf der Terrasse steht. Irgendwann müssen wir da wieder hin. 2007? Wir werden sehen.


    Der Akku ist geladen, wir sagen danke, verabschieden uns und besteigen das Dinghi Richtung Madeira Park, zum Supermarkt.



    Wir machen am Dinghi Dock fest und marschieren los, denn er liegt nicht direkt am Wasser. Das kann ja eine schöne Schlepperei werden denken wir. Doch nein, oben auf dem Dock stehen Shopping Charts. Man schiebt also seine Einkäufe runter zum Pier und lässt dort den wagen stehen, man muss auch keinen leeren mitnehmen, die werden später vom Laden wieder abgeholt. Das Zentrum von Madeira Park besteht aus ca. 10 Häusern, eine Weltstadt mit Herz. Da es nun von oben tröpfelt gibt’s keine Bilder davon, werden später nachgereicht, denn wir kommen da noch mal hin. Unter den 10 Häusern ist neben dem Supermarkt auch eine Hamburger Bude und zu genehmigen wir uns erst einmal einen dicken homemade Cheeseburger, den mit leeren Magen lässt es sich schlecht einkaufen.













    Als wir nach dem Einkaufen wieder rauskommen, hat es nicht nur aufgehört zu regnen, nein es lacht auch die Sonne vom blauen Himmel. Wir schieben unter Getöse unser Wägelchen zum Pier und schippern über die Bucht zurück zu unserem Kahn. Da es schon 15:00 Uhr ist als wir alles verstaut haben, beschließen wir die Nacht noch einmal hier zu bleiben, Fehler Nr.1 und ein zweiten Versuch mit dem Mount Daniel zu starten Fehler Nr.2.
    Frau spielt wieder Robbe und taucht ab. Ich fletze mich in die Sonne und will lesen, doch eine innere Unruhe bemächtigt sich meiner. Gegen 17:00 Uhr geh ich unter Deck und suche das Handy und wähle die Nummer von Egmont Marina und Ressort um für morgen Abend einen Liegeplatz zu reservieren. Was mich dazu trieb das zu tun wo doch hier alles leer ist, wo wir waren, und wo wir sind, weiß ich nicht, aber die innere Unruhe hatte Recht: Ausgebucht! Bitte was? Ist doch kein Wochenende. Erst übermorgen ist wieder Platz. OK, das passt auch noch aus einem Grund besser doch dazu später. Ich reserviere also für übermorgen. Ist ja schön hier. Und täglich grüßt, nein nicht das Murmeltier, sondern der Mount Daniel und somit fahren wir auch heute wieder um 17:30 rüber zum Dinghi Dock, wie gestern. Wir haben gelernt und halten uns nun an den Weg. Wir folgen also der der Garden Bay Road entlang des Garden Bay Lakes, in dem man sich nach den anstrengen Aufstieg zum Mount Daniel auf dem Rückweg im Süßwasser erfrischen kann. Leider schweigt sich das Buch über die Länge der Strecke zum Trail aus. Da war doch was von Taxi Ride zu lesen. Der Weg zieht sich wie Kaugummi, Asphalt-Treten ist nicht so unser Ding und wir kehren schließlich um. Ein späterer Blick auf der Karte sagt uns nach gut 2/3 der Strecke. Also war’s eine gute Endscheidung, wir wären nicht vor Einbruch der Dunkelheit zurück gewesen. Also kein Mount Daniel. Verschoben auf 2007.









    Wer nun den Blick vom Mount Daniel herab auf Pender Hbr genießen möchte, klickt noch mal hier, das Hotel hat auf seiner Seite ein Bild mit diesem Ausblick.


    Wir können uns zur Endschädigung ein Abendessen in dem Sportsbar und Pub und fahren mit den Dinghi direkt zum dortigen Dinghi Dock. Fußball ist trotz WM 2006 hier out, Eishockey ist angesagt.


  • Edi das sind kleine Spezialboote mit dem die im Wasser Treibenden Holzstämme zu Flößen zusammen geschoben werden (Holzindustrie).
    Kleine Schnelle wendige Kraftpakete.
    Falls das irgendwo im Text von Ulrich schon erwähnt wurde, bitte ich um Entschuldigung.

    • Offizieller Beitrag

    Mit DEM Ding?!? Das fällt ja schon beim leisesten Windstoss um. Da würde ich mich in einem Waschbecken stehend auf dem Wasser sicherer fühlen. Sachen gibt's....


    Staunt
    Edi

    • Offizieller Beitrag

    Stimmt aber Edi, was meine Vorposter berichten. Ich hab mal so ein Teil in Aktion gesehen, als wenn es Beine hätte.

    • Offizieller Beitrag

    .. wie wärs mal mit der Betrachtungsweise -> tiefgelegener Schwerpunkt.


    Ist mir schon klar, Roland, aber es sieht nun wirklich so aus, als würde es schon durchs Ansehen kippen. ;)


    Stimmt aber Edi, was meine Vorposter berichten. Ich hab mal so ein Teil in Aktion gesehen, als wenn es Beine hätte.


    Ich glaub's ja. :bounce:


    Weiss jemand wie die Dinger heissen? Die sind so speziell, dass sie sicher einen Namen haben.


    Grüsschen
    Edi

  • Edi
    Das ist so wie bei den Flugzeugen mit denn gaaanz Kurzen Flügelspannweiten.
    Da weiß auch nur der Fachmann das die Fliegen können.
    Ich man Fliegen kann ja im Prinzip alles.
    Die Frage ist ja immer nur wie lange.


    Leider komme ich auch mehr auf den Nahmen von den kleinen Booten.

    • Offizieller Beitrag

    Heute weckt uns die Sonne am strahlend blauen Himmel. Nach einem frühstück an Deck wird der Motor angeworfen und frau waltet ihres Amtes und wir lichten um 10:15 unseren Anker.




    So blau der Himmel ist, so platt ist das Wasser, kein Lüftchen rührt sich. Unter Motor fahren wir Richtung Malaspina Strait.




    Außer uns ist nur noch ein Wasserflugzeug auf dem Wasser.




    Wir schlängeln uns wieder um die Felsen und Inselchen der Hafeneinfahrt,



    werfen schon mal einen Blick auf den Agamemon Channel, wo es übermorgen lang geht,





    und fahren an den Hodgson Insel vorbei Richtung Nelson Rock.




    Von dort geht es dann zur Sunray Bay auf Nelson Island, wo wir gegen 12:30 ankommen. Wind gibt’s keinen, die Malaspina Strait ist platt wie ein Spiegel. Sunray Bay liegt zwischen Cape Cockburn auf der einen Seite und der ehemaligen Kiesverladestelle der Granitsteinbrüche auf Nelson Island. Wir werfen Anker und als Kette und Kiel eine Linie bilden geht’s wieder volle Kraft zurück bis fast auf den Strand – der Anker hält nicht. Also Kette wieder hoch und das ganze an leicht anderer Stelle wiederholt, die Kette kommt steif, diesmal hält er.
    Nun das übliche Prozedere Anker peilen ob er auch wirklich hält. Dabei bekommen wir Gesellschaft. Eine andere Yacht versuchtes an unserer Stelle und driftet ebenfalls – Gott sei Dank, wir sind also nicht blöd. Auch deren zweiter Versuch gelingt schwupp sind sie in ihrem Dinghi und kurz darauf an Land außer Sicht.



    Wir gehen nun ebenfalls von Bord, setzen zum Strand über, ziehen es demselben hinauf und machen es obendrein an einen der zahlreichen Bäume fest. An Treibholz mangelt es hier ja nicht. Was verschlägt uns denn nun auf eine Insel die nach Horatio Nelson benannt ist? Das Cottage Sunray von Harry Roberts bei Cape Cockburn.






    Harry Roberts ist derjenige, der den Begriff Sunshine Coast zu Ehren seiner Großmutter, die die Gegend um ihr Haus in Roberts Creek den Sunshine Belt nannte. In großen weißen Buchstaben malte er den Namen Sunshine Coast auf die Wand eines Lagerschuppens am Dampferanleger in Roberts Creek umweit des Roberts Creek Store. Er besaß bis 1923 ein Sägewerk in Sechelt, aus dessen Holz die meisten Häuser der Gegend, der Anleger und die 13 Brücken der Lower Road gebaut wurden. Er war seinerzeit bekannt für seinen ungewöhnlichen Stil in dem er Häuser und Boote baute, deren Holz aus seinem Sägewerk stammte. Auch baute er bereits kleine Ferienhäuser, möblierte sie und vermiete sie an die ersten Touristen dieser Gegend. Blackball Ferries verband dann Pender Hbr über Gibson Road mit dem Pacific Coast Highway und nun erstreckte sich die Sunshine Coast den ganzen Weg von Port Mellon bis Egmont. Er kam zwar erst 1900 in diese Gegend, aber er viel mehr die klassische Sunshine Coast Persönlichkeit als George Gibson, so Howard White. Er setzte sich mit seiner Familie 1929 auf Nelson Island zur Ruhe, nannte das Haus mit den großen nach Süden gerichteten Glasfenstern (für die damalige Zeit) Sunray. Heute gehört es seit 1980 der B.C. Hydro. Einheimische haben sich der weiteren Entwicklung der Insel widersetzt, favorisieren einen Park der das Anwesen, das Kap und die Umgebung schützt.


    Für uns hat die Insel noch eine weitere Überraschung parat – ein Weißkopfseeadler!




    Gegen 16:00 verlassen wir die Insel und segeln, man lese und staune, zur Garden Bay zurück.
    Der Wind steht so günstig, das er uns bis zur Garden Bay zurück bläst. Wir rollen die Genua auf und nur mit Großsegel gehen wir in den Wind und vor Anker.