Die Top 6 Anfängerfehler beim Videofilmen

    • Offizieller Beitrag

    Ja, richtig, Herbie, aber diesen Fehlern sind wohl schon alle hier anwesenden Mitglieder entwachsen, oder nicht?


    Liebe Grüsse
    Edi

    Freundlichkeit ist ansteckend


    Wenn die Trümmer des Flugzeuges in der Pistenachse liegen und der Pilot aus eigener Kraft im Restaurant ein Bier bestellen kann, ist die Landung als gelungen zu betrachten. :feixen:

  • aber diesen Fehlern sind wohl schon alle hier anwesenden Mitglieder entwachsen, oder nicht?

    Hallo Edi, meinst Du wirklich ?


    Zum einen haben wir hier bestimmt immer wieder Neumitglieder, die erst anfangen zu filmen, zum anderen kann ich mich, ist noch nicht sehr lange her, an eine Diskussion erinnern, wo es über den Stativeinsatz ging.


    Schaden kann's auf jeden Fall nicht.

  • Hallo und schönen Sonntag,


    najaaaaa, bei dieser Art von Fehlern, die mit sinkenden Cam-Preisen (oder erhöhtem Wohlstand ????) wieder mächtig im Kommen sind :heul:, gibt es wohl kaum ein "Umwandeln" in "künstlerische Freiheit". Das sind einfach Fehler und nicht verbal "umkonfigurierbar" (was für ein Wort).
    Den Artikel halte ich jedem unter die Nase, der in den kommenden 6 Wochen mit einem Urlaubsfilmchen kommt und es broadcastfähig gemacht haben möchte :bgdev: .


    Danke für den Tipp,
    Hans

  • Nein, wenn Du die Regeln als absolutes Gesetz ohne Ausnahme nimmst, sind sie schwachsinnig.


    1) Du sollst nicht verwackeln
    Wo blieben dann so actiongeladene Streifen wie Crank und Bourne?


    2) Du sollst nicht zoomen
    Boston Legal schon mal gesehen?


    3) Du sollst nicht umherirren
    Auch hier kann man Boston Legal und eine Art Mutter dieses Styles anführen - NYPD Blue


    4) Du sollst nicht quatschen
    Sinnlose Regel, da sie auf "Film" eh nicht zutreffen kann ...


    5) Du sollst nicht in Gegenlicht drehen
    Auch hier finden sich Myriaden gelungener Gegenbeweise ...


    6) Du sollst nicht zu lange Einstellungen zeigen
    Russian Ark um mal ein Extrem zu nennen ...

  • jede einzelne dieser Regeln ist Quatsch, wenn man sie mit der Geschichte des Films vergleicht.
    Nur gebrochen werden sie halt von Leuten , die wissen ( zu wissen glauben ) warum!! sie das tun.
    Wenn ein Ingmar Bergmann das Gesicht einer Schauspielerin über Minuten zeigt, wird das anders
    bewertet werden müssen, als wenn wir einen 12 minütigen Sonnenuntergang in Echtzeit anbieten.
    Auch für Amateure gilt meiner Meinung nach:
    Brecht alle Regeln, sonst sieht jeder clip stinklangweilig aus, wenn man den 100.sieht...aber versucht ihn,
    im Konsens mit dem Film und Eurer Aussage, zu brechen.

  • ... bitte Thema beachten, es geht hier nicht um irgendwelche Regeln !


    deshalb:

    Zitat

    jede einzelne dieser Regeln ist Quatsch


    und ganz wichtig:
    wenn man sie mit der Geschichte des Films vergleicht.

  • Einen schönen guten Abend (ich bleibe mal bei der vielleicht veralteten "Regel" der Anrede und des Grußes),
    nun bleibt doch mal schön auf dem Boden, denn ich denke, dass ein Anfänger weder irgendwelche künstlerischen Ambitionen hat, noch seinen Zuschauern mit filmtechnischen Rafinessen eine Botschaft vermitteln will. Er will einfach von irgendwo etwas auf dem Band mitbringen, was er sich und seinen Leuten auch guten Gewissens zeigen kann. Befolgt er die von Euch kritisierten Regeln, wird ihm das viel eher gelingen als ohne. Stellt Euch vor, ich würde wild auf einem Klavier herumhämmern und anschließend behaupten, es wäre eben meine Art.... (das war jetzt Spaß!)


    In diesem Sinne freundliche und entspannte Grüße


    vom Hans

  • ich denke, dass ein Anfänger weder irgendwelche künstlerischen Ambitionen hat

    Doch, alle Anfänger haben das und wollen diese auch unbedingt dem potentiellen Zuschauer aufzwingen.
    Leider haben sie keine Ahnung, wie man das macht. Deshalb führen sie die "Freiheit der Kunst" ins Feld. Oh je.
    :haarezuberge: :haarezuberge:
    Gruß Wiro

  • Guten Abend Videofreunde!


    Nach der Aufnahme dann der Schnit mit den Übergängen und Bearbeitung. Bild fliegt raus, rein, verblockt aus , kreis rein usw.Bild mit cyan oder alt .Würfel raus, Elefant raus, Coladose, Fussgeher, Flugzeug und alles was es so gibt.


    Also eine reine Leistungsschau des Programmes. Für was hätte man sich sonst einso teures Programm gekauft. Sonst fragt man, Mann kann den dein Proggi nur den harten Schnitt. Kamera kaufen ist kein Fehler, aber die ersten Rundumschäge mit der Kamera zeigen, das ist der Fehler. Denke ich.
    Gruß zali

  • Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Videofreunde, verehrte Gäste,


    was anderes wäre in unserer von vorne und hinten durchgenormten Gesellschaft auch anderes zu erwarten
    als Regeln. Wie quadratisch sind unsere Sahnebonbons, Größe von Äpfeln im Supermarkt, und am Samstag schauen wir den
    Mutantenstadl....die aufgeklärten halt den Gottschalk.
    Wir befolgen stets alle Regeln( solange jemand zuschaut ), schlafen in genormten Bettbezügen, Sonntags gehts in die Waschanlage.
    Unsere Kernsätze beginnen gern mit; "das war schon immer so ", " so geht das aber nicht", " wo kommen wir denn dahin".
    Kaisers oder Adolfs Geburtstag sind häufig geläufiger als der eigene Hochzeitstag, die Jugend taugt auch nix mehr, bei uns war das alles ganz
    anders....
    Für alles benötigen wir Regeln, selbst auferlegte soziale Grundsätze konnten wir ja noch nie auf Dauer von allein leben, also Regeln; Gesetze müssen her,
    alles prima, alles schön, bis, ja bis wir dann mit 70 vor dem Kindergarten/Altenheim gelasert werden, oh je, dann waren das Wegelagerer, Straßenräuber die uns ja nur abzocken
    und überhaupt Scheißgesetze, und...
    Also schön die oben zitierten " Fehler vermeiden, prächtig hardcutten,( da gibts dann aber manchmal sogar bei Videofreunden Stimmen, die fordern bei fast strikten hardcutfilmchen weiche Blenden, mehr Schwenks, mehr zooms, weil, Film lebt von Bewegung usw.), damit haben sie sogar recht., obwohl, eine der Hauptaussagen eines Kameramanns waren:es bewegt sich das Objekt, nicht die Kamera, wir schwenken, wir zoomen, wir entwickeln selbstbausteadies, fummeln Dollies zusammen, basteln uns elektronische Kameraführungen,
    sind heiß auf Kräne....
    Warum machen wir das (gegen geltende Aussagen)??
    Der alte Darwin gibt darauf die Antworten
    Wir sollten viel entspannter sein, lasst den alten Kameraden ihre Wettbewerbe,ihre Vorstellungen des heiligen Schreins, lasst den jungen ihre skaterwackelei, den Musicclippern ihre 6x protaktbildwechsel, sehen wir das doch alles mal 3 dimensional, koppeln mal unsere eigenen Vorstellungen, unser Weltbild aus dem alles zentrierenden Ego...


    Mit freundlichen Grüßen,
    Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen


    Wenn ich mir manchmal so Anfängervideos anschauen muss, machen aber diese "Regeln" meines Erachtens duchaus Sinn.
    Allerdings bin ich ebenfalls der Meinung, dass die meisten Mitglieder der Videofreunde diese Grundsätze schon intus haben.
    Dass diese Grundsätze auch mal umgestossen werden können, wenn es Sinn macht, ist selbstverständlich.


    Liebe Grüsse
    Edi

    • Offizieller Beitrag

    Obwohl ich DIr ja durchaus zustimme Jörg, so sehe ich aber auch die andere Seite, welche zeigt, dass zumindest einige Regeln nicht ohne Grund bestehen und deren Brechen sich tatsächlich negativ auswirken.
    Denn das Brechen will gekonnt und gelernt sein, sonst kann höchstens mal ein Glückstreffer dabei herauskommen.
    Wer meint, eine Kamera habe still zu stehen und nur die Motive haben sich zu bewegen, dem ist nicht klar, dass unsere "eingebauten Kameras", sprich: unsere Augen sich fortlaufend bewegen, mit jedem Schritt den wir tun, es sei denn, man macht sie während des Gehens oder Autofahrens zu, ... wohl kaum.
    Also sind wir bewegte Kameras sowas von gewohnt, ....
    Nicht gewohnt sind wir dagegen unmotivierte Schwenks, weil sie in unserer Wahrnehmung nicht vorkommen.
    Unsere Augen schwenken nicht unmotiviert, aber sie folgen sich bewegenden Objekten.
    Wenn also ein Schwenk stattfindet, dann sollte er so ausgeführt sein, dass wir ihn nicht als unnatürlich empfinden.
    Das bedeutet nicht, dass nicht auch ein unmotivierter, also ein nicht einem Objekt folgender Schwenk, möglich ist, wie z.B. ein Übersichtsschwenk.
    Aber um als harmonisch empfunden zu werden, sollte man wissen, wie man ihn anlegt und warum.


    Verwackeln:
    Mal ganz davon abgesehen, dass ich Filme wie Bourne als Körperverletzung ansehe, weil dieses Gewackel einfach grausam ist und nichts mehr mit Stilmittel zu tun hat, sondern mich einfach nur wahnsinnig macht und ich auch diese grausame Modeerscheinung, die sich zunehmend in Reportagen und Doku's breitmacht, einfach nur furchtbar finde und umgehend wegschalte, kommt es auch hier darauf an, wie gekonnt oder nicht gekonnt sie ausgeführt ist.
    Das beginnt mit dem Grad der Verwackelung und endet bei der Häufigkeit.
    Einen Film, bei dem die Kamera so gar nicht zur Ruhe kommt, sehe ich mir nicht an. Wenn meiner Wahrnehmung nicht mal eine Pause gegönnt wird, dann weiß der Produzent nicht, was er der Menschheit antut denn solches Sehen entspricht nicht unserer gegebenen Wahrnehmung.


    Es gibt viele Regeln, die nicht willkürlich von Menschen aufgestellt wurden, sondern die durch unsere Natur gegeben sind und durch Beobachten und Erfahrung entdeckt und formuliert wurden.
    Unsere Wahrnehmung ist der Größte limitierende und bestimmtender Faktor dieser Regeln.
    Werden sie über ein bestimmtes Maß hinaus gebrochen, dann kann das Ergebnis nur in die Hose gehen und zumindest einer Mehrheit nicht mehr gerecht werden.
    Manchmal steckt und nun mal die Natur die Grenzen und bestimmt die Regeln.
    Die großen Pioniere wie Eisenstein, Godard, Pudovkin, etc. haben die Regeln nicht aufgestellt, die haben sie erkannt und befolgt.
    Andere Pioniere wie Bergmann, Kubrik, Warhol und viele andere haben gezeigt, wie man damit umgehen kann.
    Ich kann einen Schwenk oder gar einen Reißschwenk durchaus einsetzen, um damit etwas spezielles auszudrücken.
    Ein Film dagegen, in dem die Kamera ziellos hin und hergerissen wird, hier zur Oma, da zum Junior und da zu, ... ach halt, ... da ist dem Lütten doch das Eis runtergefallen, also schnell noch da drauf halten und nach einer halben Sekunde zurück zur Oma, die lächelt gerade so schön, ... gaaauuusaaaaaaam (zumindest in meinen Augen).
    Meiner bescheidenen Meinung nach liegt die Kunst im Wissen um das eigene Handeln und dafür bedarf es nun mal einer gewissen Kenntnis um etwaige Regeln und das Bewusstsein, wie ich damit umzugehen gedenke und was ich damit erreichen will.


    Diverse Fernsehsendungen erreichen mit ihren Wackelkameras, dass ich wesentlich öfter mit einem guten Buch, bei einem netten Glas Scotch und schöner Musik auf der Couch sitze und die Flimmerkiste nur noch Staub fängt, .... wenn die das erreichen wollten, .... das klappt prima :).
    Apropos Musik:
    Auch da gibt es Regeln:
    Ein schiefer Ton und der Genuss ist dahin und das Stück würde nicht aufgeführt oder auf CD gebannt.
    Eine unharmonische Tonfolge und der Keks ist gegessen, das merken wir sofort und unser Gehör meldet uns "Autsch, ....."


    Wenn ich als Jemand, der nie ein Instrument gespielt hat, mir eine Geige oder eine Gitarre nehme und loslege, dürfte das wohl in totaler Körperverletzung, wenn nicht gar Psychoterror münden, ..... denn ich kenne die Regeln nicht, mit denen ich das Instrument zu spielen habe.
    Aber bei Video ist ja alles ganz anders, 'ne Kamera kann ja jeder in die Hand nehmen und loslegen ... was sind/ gelten da schon Regeln? ... :gruebel: :gruebel: :gruebel: :gruebel:


    Ja ich weiß,... auch in der Musik gibt es zahlreiche Beispiele, in denen Regeln nicht eingehalten wurden, ... aber von Menschen, die es konnten ;).
    Ein Anfänger kann's nicht, das macht den Status des Anfängers nun mal aus.



    Natürlich verändert sich unsere Wahrnehmung. Und demnach verändern sich auch die Regeln, das soll und muss so sein.
    Aber trotzdem werden sie nicht einfach aufgestellt, sondern uns von der Natur gegeben.


    Viele Grüße
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

  • Natürlich verändert sich unsere Wahrnehmung. Und demnach verändern sich auch die Regeln, das soll und muss so sein.


    das, genau das, sollte mein Beitrag ausdrücken....ob nun Warhol; Stockhausen oder Dali, all diese Leute und ihre Werke hätte es nie gegeben, wenn die Menschheit sich nicht ständig auf die Suche nach Neuem begeben würde, und strikt den Regeln des Gewohntem folgen würde.


    Zitat

    hier zur Oma, da zum Junior und da zu, ... ach halt, ... da ist dem Lütten doch das Eis runtergefallen, also schnell noch da drauf halten und nach einer halben Sekunde zurück zur Oma, die lächelt gerade so schön, ...


    Kein Mensch will so etwas sehen, mein Pamphlet richtet sich einzig und allein gegen die Starrheit von Dogmen wie"nicht zoomen, nicht schwenken" usw.

    • Offizieller Beitrag

    mein Pamphlet richtet sich einzig und allein gegen die Starrheit von Dogmen wie"nicht zoomen, nicht schwenken" usw.

    So hab ich's verstanden und gebe Dir dabei vollkommen Recht.
    Wichtig ist nur, dass im Ursprung von Anfängerfehlern die Rede war und da ist es wirklich besser, anfangs die Finger still zu halten und erstmal zu lernen.
    Wenn ich mir eine Trompete kaufe, macht mich das nicht zum Trompeter, sondern erstmal nur zum Trompetenbesitzer.
    Dann heißt es, Grundlagen erlernen und überhaupt erst mal das Instrument zu beherrschen und dann kann ich darüber nachdenken, künstlerisch ans werk zu gehen.
    So wäre jedenfalls meine Meinung und Empfehlung.


    Gerade z.B. das Zoomen zeigt ja deutlich die unterschiedlichen Qualitäten.
    Mache ich es, weil die Kamera es kann und ich es nicht besser weiß und haue den Zoom immer ruckartig rein und wieder raus oder setze ich es bewusst ein.


    Da liegt IMHO der Unterschied.


    Viele Grüße
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot: